Politica | Internetkampagne gegen den Flughafen

Bozner Flughafen: Wie lange noch?

Egon Federspieler hat auf der Plattform Avaaz 5.373 Unterschriften gesammelt. Stand: 30. November 2013. Neue Aktionen sind geplant. „Lasst Euch überraschen.“

Egon Federspieler ist mehr als zufrieden. „So viel Zuspruch in so kurzer Zeit hätte ich mir nie erwartet.“ Der Brixner Sportmanager sammelt auf der Plattform Avaaz Unterschriften. Als bekennender Flughafengegner war für Federspieler irgendwann klar: Es muss etwas passieren.

Seit 21. Oktober kann Südtirols Bevölkerung sich gegen den Bozner Flughafen aussprechen. Aktuell haben 5.373 Menschen unterschrieben. „Einige Unterschriften waren doppelt“, erklärt Federspieler, „auch Auslandssüdtiroler haben unterschrieben.“  Einschlafen soll die Initiative nicht, wach will er bleiben, der Brixner Bürger: „Ich weiß, dass viele schon mit Weihnachten beschäftigt sind“, schreibt Federspieler auf Facebook, „und das ist auch gut so.“ Doch sein Aufruf im gleichen Atemzug: „Unterschreibt weiter.“ Denn vor oder nach Sylvester werde mit Großaktionen gestartet. Wie – das bleibt noch ein Geheimnis.

Ideele Schützenhilfe
Verbände, Parteien und Verein unterstützen die Aktion auf Avaaz mittlerweile. Angefangen beim AVS, dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz, den Schützen und den Grünen bis hin zu den Freiheitlichen und der Südtiroler Freiheit, dem Movimento 5 Stelle oder der Bürgerunion. „Sie alle unterstützen mich ideel, nicht finanziell“, unterstreicht Federspieler. „Schließlich muss etwas, das Erfolg haben soll, ja nicht zwingend etwas kosten.“

Volksbefragung? Warum denn?
Dass die Unterschriften „rein formell“ nichts bewirken, das ist dem Brixner Initiator bewusst. „Ich möchte einen Druck aufbauen auf die Politiker. Probleme dieser Art gibt es in Südtirol genug, ich wollte einfach mal bei einem anfangen. Irgendwann muss einfach Schluss sein, mit der Geldverschwendung.“  Die von Arno Kompatscher ins Feld geführte Volksbefragung zum Thema Flughafen weist Federspieler zurück. „Das wäre ein Betrug an der Südtiroler Bevölkerung. Wieder etwas das Geld kostet. Irgedwann ist einfach Schluss mit lustig. Es geht immer mehr Familien im Land schlecht. Das Geld muss in andere Richtungen gelenkt werden.“

Wunder und Zeichen
Eines noch, zeigt Federspieler auf. „Auf stol.it wurde die Initiative zwar erwähnt, der Link, der die Leute zu den Unterschriften bringt, der wurde aber entfernt. Anscheinend hat man Angst, dass sich zu viele gegen den Flughafen stellen.“
Egon Federspieler will Mut beweisen, und zieht mit seiner Unterschriftenaktion durchs Land, oder besser: durchs Internet.