Umrundung des Kalterer Sees
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Stiller See

Winterwanderung am Kalterer See

Ein einfacher Spaziergang im Süden des Landes, in einer stillen Zeit, wo der See und seine Umgebung den wenigen unermüdlichen Wanderern gehört.
  • Länge: 7,5 km

    Gehzeit: 2 h

    Höhenmeter: 20

    Anfahrt: Auf der Weinstraße, Abfahrt zum See ist gut beschildert. Parkplätze. Bei den Badeanstalten.

    Öffis: Mit Bus 131 Bozen Kaltern, Anschluss mit Bus 130 nach Tramin, Haltestelle am Kalterer See. Fahrplan unter suedtirolmobil.info

  • In den tiefen Lagen hängt an diesem Herbsttag Mitte November an den Bäumen und an den Reben noch das Herbstlaub, in einzelnen Obstanlagen werden die letzten Äpfel geerntet. Am Morgen war es noch strahlend sonnig, aber für den Nachmittag soll es sich eintrüben, also nix wie los, zu einem einfachen Spaziergang um den Kalterer See. Die Parkplätze sind leer, der Ansturm der Gäste ist vorbei, die Badeanstalten und Strandbars verwaist. Der von Palmen gesäumte Strandabschnitt, im Sommer dicht bevölkert, gehört jetzt uns allein. Einziger Wermutstropfen: auch die Restaurants und Bars sind geschlossen, aber für den Rundgang um den See benötigen wir, Foto- und Panoramastopp mit eingerechnet, nur gute zwei Stunden, das lässt sich aushalten.

  • Zum Wegverlauf

    Der Wanderweg um den See ist durchgehend mit der Nr. 3 gut und narrensicher markiert. Wir parken bei den jetzt leeren Parkplätzen bei den Badeanstalten am Westufer und gehen im Uhrzeigersinn los. Der Weg schlängelt sich an den geschlossenen Badeanstalten und Restaurants entlang, leider gibt es so gut wie keine Strecken direkt am Seeufer. Bei der Pizzeria Geier am Nordwestufer führen uns die Wegweiser durch Obstwiesen, dann über Güterwege zum Ostufer. 

    An Pensionen, Hotels und privaten Häuschen mit Badestegen vorbei geht es südwärts, wir überqueren die asphaltierte Seeuferstraße. Jetzt kommt der schönste, naturbelassene Teil der Wanderstrecke, etwas erhöht spazieren wir parallel zur Autostraße durch Buschwald mit schönen Ausblicken auf den See und die Mendel. Bei einem Aussichtspunkt mit Bank und Erklärungstafeln zur Landschaft schauen wir bis Tramin. Dann biegen wir rechts ab, zuerst über einen Bohlenweg, der durch die naturbelassenen Au- und Schilflandschaft führt, ein wichtiges Naturschutzgebiet. 

    Dann geht es über eine schnurgerade Straße mit Fahrverbot über den Talboden, links die Apfelanlagen, rechts der Schilfgürtel, an einer Vogelbeobachtungssatin vorbei, in Richtung Weinstraße. Nach der Überquerung des Kalterer See-Grabens dreht der Weg nach Norden, bis zum den wenigen Häusern und dem Kirchlein vom Weiler St. Josef sind wir auf dem asphaltierten Radweg unterwegs, von der Autostraße durch ein Mäuerchen getrennt. Dann schließt der letzte Abschnitt an, durch Weinberge gelangen wir wieder an den Ausgangspunkt zurück.

  • Der Große Kalterer Graben

    Bei unserer Wanderung überqueren wir am Südabschnitt einen Bach, den Kalterer Graben, es ist der Ausfluss des Sees. Der Kalterer See liegt geringfügig tiefer als die Etsch. Um den Talboden zu entwässern und einer Versumpfung vorzubeugen, wurde bereits Ende de 18. Jh. ein Abzugsgraben angelegt, der das Abflusswasser nach 26 km, bei San Michele, in die Etsch einfließen lässt. 

    Der Abfluss wir regelmäßig gesäubert und von Bewuchs befreit, um einen Rückstau zu vermeiden. Niederschlagsarme Jahre und die intensive landwirtschaftliche Nutzung der anliegenden Felder mit einem andauernden diffusen Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden haben dazu geführt, dass der ökologische Zustand des Wassers bedenklich ist.

  • Kartenausschnitt: Umrundung des Kalterer Sees Foto: Oswald Stimpfl