Cronaca | Meteo

Extremes Wetterjahr 2014

Trotz des viel zu kühlen Sommers und eines überdurchschnittlichen Jahresniederschlags gehört das Jahr 2014 zu den wärmsten der Wettergeschichte.

Neun Monate waren heuer zum Teil deutlich zu mild, nur Mai, Juli und August waren kühler als im Mittel. In Bozen war das Jahr 2014 überhaupt das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850, berichten die Meteorologen des Landeswetterdienstes: In der Landeshauptstadt wurde eine mittlere Temperatur von 13,9 Grad Celsius gemessen, der vieljährige Mittelwert beträgt hier 12,6 Grad Celsius. Bozen hält auch den Rekord für den meisten Niederschlag mit 1.065 Millimetern, aber auch im übrigen Südtirol gab es heuer so viel Regen, Schnee und Hagel wie schon lange nicht mehr.

Nach dem Rekordschnee zu Jahresbeginn folgten teils sehr milde Frühlingsmonate. Der Hochsommer verlief trüb, kühl und regnerisch. Der Herbst wurde wieder viel zu mild und vor allem der November außerordentlich nass. Im Dezember ließ der Schneefall bei viel zu hohen Temperaturen auf sich warten.

Das Jahr 2014 begann mit Rekordschneefällen. Zahlreiche Mittelmeertiefs sorgten zwischendurch für milde Temperaturen, längere Kältewellen bleiben im Jänner und Februar völlig aus. In Pflersch und Ulten summierte sich die Neuschneemenge im meteorologischen Winter auf rund 6,5 Meter. Am 19. Februar fiel Schnee vermischt mit Saharasand, die Spuren davon waren auf den Bergen bis zum Winterende sichtbar.

Auch die Monate März und April verliefen deutlich zu mild und sonnenreich, die Niederschlagsmengen lagen wieder in der Norm. Es folgte ein etwas zu kühler Mai. Trotzdem war der gesamte Frühling einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

So richtig Sommer wurde es nur während einer kurzen Hitzewelle in der ersten Hälfte des Monats Juni. Am Pfingstwochenende steigen die Temperaturen bis auf knapp 35 Grad. Wie sich später zeigte, sollten es auch die letzten wirklich heißen Tage des Sommers sein. Der Juli und ganz besonders der August verliefen äußerst wechselhaft und ungewöhnlich kühl. 

Nach dem kühlen Sommer waren alle drei Herbstmonate zu warm. Der September lag um etwa 1 Grad Celsius über dem Mittel, der Oktober um 2 Grad, und der November war mit einem Überschuss von 4 Grad sogar der wärmste November seit Aufzeichnungsbeginn. Zwischen dem 21. und 23. Oktober ereignete sich eine für Oktober seltene Gewitternacht mit fast 1500 Blitzeinschlägen.

Im Dezember lagen die Niederschlagsmengen zwar im Durchschnitt, aufgrund der überdurchschnittlichen Wärme schneite es meist nur im Hochgebirge und selbst die technische Schneeproduktion war nur selten möglich. Nur am 27. Dezember fiel etwas Schnee kurzzeitig bis in die Täler. Selten zuvor war der Dezember so warm wie heuer, in Bozen war es überhaupt der wärmste Dezember seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen im Jahre 1850. Enden wird das Jahr untypisch zu seinem bisherigen Verlauf, nämlich kalt.

Eckdaten 2014:

Höchste Temperatur: 34,8 Grad Celsius zwischen 8. und 10. Juni in Bozen, Brixen und Auer.

Tiefste Temperatur im Tal: minus 14,9 Grad am 29. Jänner in St. Veit in Prags.

Tiefste Temperatur im Gebirge: minus 25,3 °C am 29. Dezember auf der Schöntauspitze auf 3330 Meter Meereshöhe.

Die drei niederschlagsreichsten Orte: Platt in der Gemeinde Moos in Passeier mit 1590 Millimetern, Ridnaun 1485 Millimeter, St. Martin in Passeier 1480 Millimeter.

Die drei trockensten Orte: Matsch mit 700 Millimetern, St. Valentin auf der Haide 715 Millimeter, Schlanders 735 Millimeter.

Höchste Windspitzen am Berg: 150 Stundenkilometer auf der Schöntaufspitze (3300 Meter) am 10. Jänner.

Höchste Windspitzen im Tal: 93 Stundenkilometer in Salurn am 21. Oktober.

Blitzreichster Tag: 11. Juni mit 3075 Blitzeinschlägen.

Blitzreichste Gemeinde: Welschnofen mit 8,2 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer.