Postkarte aus Palästina (2)

Dies ist die zweite einer kleinen Serie von Postkarten aus dem Land, in dem gerade Pessah und Ostern gefeiert wird.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Frohe Ostern liebe LeserInnen!

Die erste Postkarte aus dem derzeit über-heiligen Land hat es noch nicht geschafft, die Hürde der Einreise zu meistern. Noch weiß unsere palästina-reise-willige Tochter nocht nichts von Zionisten und Checkpoints, Israelis und Siedlern. Wenn wir erst mal drin sind, denke ich, dann wird sie bald kapieren, wie hier der Hase läuft.

Es ergeht vielen Reisenden bei der Ankunft in Israel nicht viel anders als anno dazumal in den Ländern des Ostblocks: zur Begrüßung gibt es Sicherheitsparanoia, gepaart mit Beamtenwillkür, idiotischer Ausfragerei, mit ein bisschen “War on Terror” zum Drüberstreuen.

Weil ich die „falschen“ Stempel im Pass habe, werde auch ich zudringlich und über mehrere Stunden befragt; wenn ich bemerke, dass ich die Familie meiner Liebsten besuche, dann werden auf einmal zusätzliche und manchmal langwierige Sicherheitskontrollen notwendig.

Ich stelle mir also vor, wie unsere Siebenjährige ins Verhör genommen wird, ausgequetscht über ihre Verwandtschaft, und deren An- und Absichten.

Inzwischen sind wir tatsächlich gelandet, sie hat bereits unter den Mitreisenden eine Spielgefährtin gefunden, und wir nähern uns in einer langsamen Schlange dem Moment der Wahrheit der Passkontrolle.

Und dann – passiert nichts. „You are tourists?“, „Yes“, „Which cities do you want to visit?“ „Jerusalem, Haifa, that’s it.“

Wir werden durchgewinkt mit den Worten „Enjoy your stay in Israel“. Unsere Tochter fängt an zu erwidern „We’re not going to Israel, we are going to Pa...“, bevor ich sie am Arm ziehe und wir problemlos passieren.

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francesca de angeli Mar, 04/02/2013 - 11:47

angelegenheit.....bei meiner rückkehr von israel hatten sie mich auch ausgequetscht und stundenlang dort behalten, das ganze gepäck durchgecheckt usw. da ich eigentlich bei einem freund, der fürs IKRK arbeitete, zu besuch war. lustigerweise hatte ich sogar einige DVD mit, die von der palestinensischen seite die geschichte der mauer erzählten....keiner hat was gemerkt und am ende habe ich doch abreisen können. glücklicherweise habe ich auch meine polemische natur zügeln können...was gar nicht leicht war ;-) ansonsten wäre ich vielleicht noch im flughafen...alla tom hanks in "the terminal" :-)

Mar, 04/02/2013 - 11:47 Collegamento permanente