Società | Landtag

Jetzt schon vorsorgern

Die Südtiroler Bevölkerung soll verstärkt und kontinuierlich zum Thema Impfen informiert werden. Ein entsprechender Beschlussantrag kommt aus der SVP-Fraktion.
Impfung
Foto: Pixabay

Der Countdown läuft: Im Herbst kommt in Südtirol das staatliche Impfgesetz zur Anwendung. Und Gert Lanz fürchtet zu wissen, was das heißt: “Der Streit um den Schutz der Kinder wird wieder aufflammen, wenn in wenigen Monaten die Türen der Kindergärten und Schulen für nicht geimpfte Kinder geschlossen bleiben.” Der SVP-Fraktionsvorsitzende im Landtag appelliert daher an die Landesregierung, tätig zu werden. “Jetzt – und nicht erst im Herbst.”

In einem Beschlussantrag, gerichtet an Sanitätslandesrat Thomas Widmann, fordert Lanz gemeinsam mit seinen Parteikollegen Jasmin Ladurner, Magdalena Amhof und Helmut Tauber: “Südtirols Bevölkerung soll kontinuierlich und verstärkt zum Thema Impfen informiert werden, um damit die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen sowohl der Impfung als auch der Impfunterlassung aufzuzeigen und mit Zahlen zu belegen.”
Das Thema sei sehr delikat und mache betroffen, schreibt Lanz in einer Aussendung: “Hier geht es um große Werte, wie Verantwortung und Freiheit. Doch eines wissen sowohl Impfbefürworter, als auch Impfgegner: Je höher die Durchimpfungsrate ist, desto geringer ist das Risiko an Masern, Röteln, Mumps, Keuchhusten, Hepatitis B usw. zu erkranken.”

Nur eine Durchimpfungsrate von über 95 Prozent gewährleiste einen Schutz für die gesamte Bevölkerung – “und davon ist Südtirol noch weit entfernt”, erinnert Lanz. In den Regionen, wo die staatlich vorgeschriebene Impfpflicht bereits vollständig greift, sind die Durchimpfungsraten seither gestiegen, wie ein aktueller Bericht von Wired zeigt.

Jasmin Ladurner will daran erinneren, “dass erst vor kurzem über 1.200 Menschen in Madagaskar an einer Masernepidemie starben, während in Südtirol zeitgleich Impfgegner am Silvius-Magnago-Platz gegen die staatliche Impfregelung protestierten”. In Italien wurden seit Beginn des Jahres 864 Masernfälle registriert. Aber auch die Masernausbrüche in New York und in Österreich hätten aufgezeigt, wie wichtig ein Schutz gegen diese und weitere Krankheiten sei, so Ladurner.
“Deshalb müssen wir immer wieder ganz klar sagen, was es bedeutet, nicht zu impfen. Und das können wir nur durch eine umfassende und korrekte Information. Vielleicht können wir damit noch einige Eltern zu diesem wichtigen Schritt veranlassen, der sicher zum Wohle der Volksgesundheit geht”, stimmt Helmut Tauber, ein. Der SVP-Beschlussantrag soll kommende Woche im Landtag behandelt werden.