Ambiente | Wolf & Bär

Abschießen! Jetzt!

Die Bauernfraktion in der SVP fordert die Landesregierung in Sachen Wolf zum Handeln auf. Trotz Inkrafttreten des Gesetzes wurde bisher noch nichts unternommen.
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Foto: Julien Riedel / Unsplash
In den vergangenen Tagen und Wochen kam es auf Südtirols Almen wieder vermehr zu Tierrissen. Dass die Landesregierung die neuen gesetzlichen Möglichkeiten zur Entnahme von Wölfen nicht umsetzt, führe bei betroffenen Bauern und Tierzüchtern zu großem Unverständnis, Unmut und Ärger, kritisieren die drei bäuerlichen SVP-Abgeordneten, Sepp Noggler, Franz Locher und Manfred Vallazza, und fordern die Landesregierung mit dem Verweis auf die Nachbarprovinz Trient, wo bereits erste Abschüsse mittels Verordnung freigegeben worden sind, schnellstens zum Handeln auf.
 
 
 
Noggler, Vallazza, Locher
Sepp Noggler, Manfred Vallazza und Franz Locher, die bäuerlichen Vertreter in der SVP: „Das lang ersehnte Gesetz ist bereits in Kraft. In der Zwischenzeit sind wieder knapp zwei Monate vergangen und fast täglich werden Tierrisse landauf und landab verzeichnet. Allein es passiert nichts. So kann es nicht mehr weitergehen.“ (Foto: Südtiroler Landtag)
 
 
Im Juni hat der Südtiroler Landtag den Gesetzentwurf zu Weideschutzgebieten und zu Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen genehmigt. Mit dem neuen Gesetz wird unter anderem der Landeshauptmann ermächtigt, unter bestimmten Voraussetzungen gezielte Maßnahmen zur Entnahme von Problemwölfen zu ergreifen und dies auch im Dringlichkeitswege. „Das lang ersehnte Gesetz ist bereits in Kraft. In der Zwischenzeit sind wieder knapp zwei Monate vergangen und fast täglich werden Tierrisse landauf und landab verzeichnet. Allein es passiert nichts. So kann es nicht mehr weitergehen. Das Unverständnis, der Unmut und die Enttäuschung bei betroffenen Bauern und Tierzüchtern wird verständlicherweise von Tag zu Tag größer“, beklagt Sepp Noggler.
 
 
Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, die neuen gesetzlichen Möglichkeiten endlich zu nutzen. Irgendwann ist einfach genug.
 
 
„Es muss endlich etwas geschehen. Wir können nicht weiter zuschauen. Unsere Nachbarn in Trient machen es uns vor. Dort hat der Landeshauptmann erst kürzlich die ersten Abschüsse von Problemwölfen freigegeben und dies mit dem Plazet der ISPRA (Höhere Anstalt für Umweltschutz und Forschung). Auch das Verwaltungsgericht Trient hat Rekurse von Tierschutzvereinen abgelehnt. Jetzt ist rasches Handeln erforderlich“, so die Abgeordneten Locher und Vallazza.
„Auch wenn die entsprechenden Durchführungsbestimmungen in Südtirol noch nicht erlassen worden sind, können nicht nur in Trient, sondern auch in unserem Land unter Einhaltung der vorgeschriebenen Vorgehensweise Abschüsse getätigt werden. Die Zeit ist mehr als überreif. So kann es und darf es nicht mehr weitergehen. Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, die neuen gesetzlichen Möglichkeiten endlich zu nutzen. Irgendwann ist einfach genug“, so die drei Abgeordneten Noggler, Locher und Vallazza in ihrer gemeinsamen Medienmitteilung.