Economia | Digitalisierung

„Die Mitarbeiter sind entscheidend"

Die Digitalisierung ist für Unternehmen heute nicht mehr wegzudenken. Manuela Schrattenecker, Beraterin für Digitale Innovation bei IDM, gibt einen Einblick in das Thema.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: © IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Ferrigato

salto.bz: Warum ist Digitalisierung für Unternehmen so wichtig?

Manuela Schrattenecker: Es gibt mehrere Faktoren, die die Digitalisierung so bedeutend machen. An vorderster Stelle ist sicherlich der technologische Fortschritt zu nennen. Die ständige Weiterentwicklung von Computern, Software, Netzwerken und anderen digitalen Technologien erleben wir im Privaten wie auch im Beruf. Wer hätte sich vor 20 Jahre gedacht, dass man mit einem Telefon irgendwann mal im Internet surfen, Zahlungen durchführen oder Musik hören kann, so wie es heute mit einem Smartphone selbstverständlich ist? Welche weiteren Möglichkeiten sich beispielsweise durch die stetige Verbesserung der Künstlichen Intelligenz ergeben können, ist nicht abschätzbar.

Wichtig ist auch der internationale Wettbewerbsdruck. Der Markt hat sich in vielen Bereichen globalisiert, und der Kunde kann entscheiden, wo auf der Welt er sein Produkt kauft. Werden Kundenerwartungen nicht erfüllt, wird es immer schwieriger werden, am Markt bestehen zu bleiben. Auch hier kann die Digitalisierung Vorteile bringen, indem beispielsweise Chatbots eingesetzt werden, um einen 24-Stunden-Service gewähren zu können.Nicht zuletzt hat sich auch die Arbeitswelt und -kultur verändert. Vor allem die „Digital Natives“ erwarten, dass digitale Technologien im Arbeitsumfeld vorhanden sind. Die Freiheit, wann und wo man arbeitet, wird immer mehr als selbstverständlich betrachtet.

All diese Aspekte treiben die Wichtigkeit der Digitalisierung voran und dürfen nicht ignoriert werden.

 

Sie sehen also große Chancen in der Digitalisierung?

Ja, definitiv. Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Geschäftsprozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu reduzieren. Neue digitale Geschäftsmodelle wie Online-Plattformen, Apps oder Streaming-Dienste eröffnen spannende Perspektiven.

Durch die Kombination von Digitalisierung und Internationalisierung können neue Märkte erschlossen werden. Sei es durch eine optimierte Internetpräsenz und einen effektiven Online-Vertrieb, verbesserte Liefer- und Transportwege oder vereinfachte Kommunikation mit Kunden und Partnern. Bei Unternehmen mit mehreren Standorten ist eine standortübergreifende Kommunikation einfach möglich.

Auch Digitalisierung und Nachhaltigkeit können nahe beieinander liegen. Viele Prozesse werden bereits heute papierlos abgewickelt, was wir großteils der Digitalisierung zu verdanken haben. Aber auch die Produktion und die Lagerung können beispielsweise mittels Messung von Temperatur und Feuchtigkeit durch Sensoren gesteuert und optimiert werden. Durch Fernwartung und virtuelle Meetings wird der Verkehr reduziert. Durch Sensoren, die Vernetzung von Geräten (Stichwort Internet of Things / IoT) und datengesteuerte Analysen kann der Einsatz von Düngemitteln, Wasser und Pestiziden in der Landwirtschaft optimiert, der Ernteertrag gesteigert und gleichzeitig die Auswirkung auf die Umwelt reduziert werden.

Auch beim Fachkräftemangel kann Digitalisierung einen positiven Einfluss haben. Werden beispielsweise monotone und wiederkehrende Aufgaben vom Computer übernommen, kann dadurch gewonnene Arbeitszeit für anspruchsvollere Tätigkeiten genutzt werden. Außerdem ermöglichen Remote-Arbeit und flexiblere Arbeitsmodelle den Zugang zu einem größeren, vielleicht sogar weltweiten Pool potenzieller neuer Mitarbeiter.

 

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Manuela Schrattenecker, Business Development bei IDM Südtirol

 

Gibt es auch Risiken?

Ich würde es eher Herausforderungen nennen. Zusätzliche Daten führen zu mehr Sichtbarkeit. Mit zunehmender Nutzung kann das Risiko von Datenschutzverletzungen und Cyberangriffen erhöht werden. Es ist daher entscheidend, Regeln aufzustellen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sensible Daten – persönliche und geschäftliche – geschützt werden müssen. Cyberangriffe sind heute keine Seltenheit mehr, und können ein Unternehmen mit einem Schlag arbeitsunfähig machen oder zu erheblichen finanziellen Verlusten durch Erpressungen führen. Forderungen in Höhe von 1 Million Euro sind hierbei keine Seltenheit. Ganz abgesehen von einer möglichen Rufschädigung.

Mit kleinen Maßnahmen kann aber der Schutz erhöht werden. Firewalls und Antivirusprogramme sollten heutzutage selbstverständlich sein, ebenso wie regelmäßige Datenbackups. Zudem sollte das Thema CyberSecurity mit einem Experten in diesem Bereich besprochen und es sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter ist wichtig, um beispielsweise durch einen professionelleren Umgang mit Passwörtern den Sicherheitsgrad zu erhöhen.

Ich möchte jetzt aber keine Ängste schnüren, sondern die Unternehmen ermutigen, die Entwicklungen mitzutragen und Digitalisierung als Chance zu sehen. Oft kann es hilfreich sein, sich mit anderen Unternehmen, Beratern oder Experten auszutauschen, um aus Best-Practice-Beispielen zu lernen oder neue Ideen abzuleiten. Sinnvoll kann es auch sein, die gesamte Werkschöpfungskette zu beachten, also Lieferanten und Kunden mit einzubinden, um zusätzliche Optimierungspotenziale zu entdecken.

 

Wie schaut es mit den Mitarbeitern aus?

Mitarbeiter sind der entscheidende Faktor für den Erfolg oder Misserfolg von Digitalisierungsprojekten und die Einführung neuer Technologien. Ziehen die Mitarbeiter nicht mit, ist ein Scheitern oder zumindest eine sehr schwierige Umsetzung vorprogrammiert. Daher lohnt es sich, die Mitarbeiter von Anfang an einzubeziehen. Vorgesetzte müssen die Veränderungen vorleben. Darüber hinaus ist es wichtig, fehlende digitale Kompetenzen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln, um Frust entgegenzuwirken. Weiterbildungsmaßnahmen können in diesem Zusammenhang erforderlich sein.

Vorgesetzte müssen die Veränderungen vorleben. Darüber hinaus ist es wichtig, fehlende digitale Kompetenzen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln, um Frust entgegenzuwirken. Weiterbildungsmaßnahmen können in diesem Zusammenhang erforderlich sein.

 

Wie kann nun IDM Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen?

Wir bieten zahlreiche kostenlose Beratungen zu diesem Thema an. Wird beispielsweise die Einführung eines neuen oder die Erweiterung eines bestehenden IT-Systems überlegt, machen wir mit dem Unternehmen zuerst eine gemeinsame Ist-Analyse. Hier gilt es, den Status Quo der IT-Systeme zu ermitteln und Potenziale für Neuerungen zu identifizieren. Aufbauend darauf unterstützen wir die Unternehmen, die notwendigen Anforderungen an einen IT-Partner abzuleiten und bieten eine neutrale Beratung bei der Suche des passenden Partners. Während des Projekts stehen wir weiterhin begleitend zur Verfügung.

Wird überlegt, neue Produkte und Dienstleistungen einzuführen oder bestehende mit digitalen Technologien aufzuwerten, kann ein gemeinsamer Ideenfindungsprozess nützlich sein. Hierzu bieten wir Formate wie Design Sprint oder Lean Canvas an. Schließlich beobachten wir neue Trends im Bereich Digitalisierung, im Speziellen die Künstliche Intelligenz, und analysieren Best-Practice-Beispiele auf dem Markt, um Unternehmen noch mehr unterstützen zu können. Ergänzend bietet IDM regelmäßig Webinare zum Thema Digitalisierung an.