Politica | Doppelpass

Hosp gegen Kompatscher

Der Vorsitzende der SVP-Altmandatare kritisiert den Landeshauptmann wegen seiner Haltung zur jüngsten Doppelpass-Initiative. Die entspreche nicht der Parteilinie.
Hosp, Bruno
Foto: Youtube

Er will es zwar nicht offen zugeben – “ich bin ganz relaxed”, sagt Arno Kompatscher –, doch dass die jüngste Doppelpass-Initiative die SVP gespalten hat und sehr wohl zu einer persönliche Geschichte ausartet, kriegt der Landeshauptmann nun deutlich zu spüren. “Er kann die Meinung der Mehrheit der Landtagsabgeordneten nicht als Briefchen abtun”, zitiert die Dolomiten Sepp Noggler. Und Thomas Widmann legt nach: “Die Partei des Landeshauptmannes ist die SVP, weshalb der Beschlüsse unserer Landesversammlung nicht ignorieren kann.” Auch SVP-Obmann Philipp Achammer begründet seine Unterstützung für die Initiative der Schützen mit dem Beschluss der SVP-Landesversammlung von 2012. Darin legt die SVP fest, dass die doppelte Staatsbürgerschaft für Südtiroler seit jeher ein Herzensanliegen und ein “berechtigtes Anliegen vieler Südtiroler als österreichische Minderheit im italienischen Staat” sei.

Kompatscher habe sich mit seinen Äußerungen gegen die “klare und für die ganze Partei verbindliche Linie des SVP-Obmannes zum Doppelpass” gestellt, wirft nun Bruno Hosp dem Landeshauptmann vor. Der Vorsitzende der SVP-Altmandatare hat das Schreiben nach Wien auch unterzeichnet – und stellt sich nun gegen Arno Kompatscher und hinter Philipp Achammer:

“Obmann Achammer hat dieses historisch wohl begründete Anliegen immer überzeugend vertreten und in diesem Sinne auch die jüngste Petition der Mehrheit der Landtagsabgeordneten an die österreichische Regierung für die SVP gemeinsam mit zwei Dritteln der SVP Landtagsabgeordneten unterzeichnet. Die SVP-Landtagsabgeordneten haben selbstverständlich in ihrer Funktion als gewählte Volksvertreter und Obmann Achammer zudem als politisch Verantwortlicher für die SVP unterzeichnet. Der einschlägige Beschluss der Landesversammlung bindet nach Parteistatut alle Organe und Funktionsträger der SVP.”

Vor diesem Hintergrund sei es “befremdend, dass Landeshauptmann Dr. Kompatscher die politische Petition von 18 Landtagsabgeordneten und zahlreichen Vertretern der Zivilgesellschaft als ‘private Initiative’ und als ‘Briefchen nach Wien’ desavouiert”, meint Hosp.