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Foto: © Oswald Stimpfl
Gita | Auslfug der Woche

Zur Gleifkirche in Eppan

Bereits von Weitem grüßen die barocken Zwillingstürme der Gleifkirche von der gleichnamigen Anhöhe den Besucher von Eppan, sie scheinen den Ortsteil St. Michael zu bewachen

Länge: 6,1 km

Gehzeit: 2 Stunden

Höhenmeter: 223

Anfahrt und Parkplatz: Anfahrt über die Weinstraße, Ausfahrt Eppan. Gebührenfreier Parkplatz in der Bozner Straße an der Dorfeinfahrt, bei der Bushaltestelle, gegenüber der Esso-Tankstelle.

Öffis: Bus „Überetscher Express“ und Linien 132 oder 133, Haltestelle im Dorf.


Auf den Hügel führt ein breiter, nur wenig steiler Weg. Der Rückweg geht an stattlichen alten Bauernhäusern und Landsitzen und durch schönste Weinberge ins Dorf zurück. Während dieser einfachen Wanderung erleben wir die wunderbare Überetscher Kulturlandschaft mit ihren Reben und Obstanlagen, den zahlreichen Kirchen, Burgen und adeligen Ansitzen. Aus der gelungenen Verschmelzung zwischen lokaler Bautradition und italienischer Renaissancearchitektur entwickelte sich der „Überetscher Stil“, eine eigene Bauweise, die durch die charakteristischen Doppelbogenfenster des herrschaftlichen Wohntraktes im ersten Stockwerk gekennzeichnet ist.

 

Wir parken am Dorfeingang von St. Michael-Eppan, gehen ins Zentrum, überqueren die Dorfstraße und wandern durch die Kapuzinerstraße, an der Pfarrkirche vorbei, immer auf den Berg zu. Zwischen dem Eisstadion und der Raiffeisenhalle gelangen wir auf eine Treppe und folgen der Markierung „Zur Gleifkirche“. Der breite, nicht sehr steile Weg verläuft durch den – im Winter nackten – sub- mediterranen Wald und führt in Serpentinen, an Kreuzwegstationen vorbei, zur Kirche hinauf. Vor der Kirche laden Sitzbänke zum Rasten ein, wir genießen einen prächtigen Blick auf die Stadt Bozen und hin zu Schlern und Latemar.

Hinter der Kirche geht es durch Weinberge leicht bergab, wir treffen auf einen Asphaltweg, dem wir kurz nach Norden folgen. Bald biegen wir wieder links ab und wandern leicht ansteigend Richtung Gasthaus-Hotel Steinegger (Winterruhe). Auf dem Rückweg gehen wir auf kaum befahrenen Güterwegen am Museumsschloss Moos-Schulthaus (Winterruhe) vorbei auf das Weingut Hotel Stroblhof zu und dann an Schloss Englar vorüber. Gleich unterhalb des Schlosses biegt ein Fußweg links ab (Beschilderung „St. Michael“). Anfangs an einem Bächlein entlang, durch Weinberge, später durch schmale Gassen, vorbei an Bauten im Überetscher Stil, kehren wir zum Ausgangspunkt zurück

 

 

Die Gleifkirche

 

Die Gleifkirche mit den markanten roten Türmen ist der schmerzhaften Muttergottes geweiht. Der barocke Bau wurde 1716 von einer ortsansässigen Adelsfamilie gestiftet und von einem Mitglied der bekannten Baumeisterfamilie Delai erbaut. Sie befindet sich am Ende eines Kreuzweges, an dem gemauerte Stationen stehen. Das helle, farbenfrohe Gotteshaus in einmaliger Lage ist eine beliebte Hochzeitskirche.

 

Der Teufelssessel auf der Gleif

 

Hinter der Kirche sind Gletscherschliffe im nackten Porphyr zu sehen. Am südwestlichen Ende der glatten Felsplatte zweigt rechts ein schmaler Steig ab, der durch Buschwald in wenigen Minuten zum „Teufelssessel“ führt. Hier handelt es sich um Vertiefungen im Fels, die beim Abschmelzen des Gletschereises während der letzten Eiszeit entstanden sind. Der Volksmund weiß darüber Folgendes zu berichten: Einst trieb sich in dieser Gegend der Teufel um. Ein Mädchen, das spät nachts noch unterwegs war, wurde von ihm zu einem Spaziergang eingeladen. Als es nicht auf seine weiteren Wünsche einging, drückte der Teufel das Mädchen an den Felsen, der heute noch die Einbuchtungen zeigt – eine Warnung an alle Frauen, nachts nicht in die Weinberge zu gehen.

 

Die meisten Ausflugsgasthäuser haben Winterruhe, aber im Dorf finden sich mehrere Einkehrmöglichkeiten. Infos: Tourismusverein Eppan, Tel. 0471 662206, www.eppan.com