Grundsätzlich: Die Idee vom „MonsterVerse“ ist gut. Das „MonsterVerse“, von Legendary Pictures für den Medienriesen Warner Bros. entwickelt, hatte das Ziel eine „Welt” zu schaffen, in der  Godzilla (und andere Monster aus dem japanischen Produktionshaus Tojo) auf Kong treffen können. Das ist 2021 mit „Godzilla vs. Kong“ auch geschehen. Und mittlerweile gibt es nicht nur Godzilla- und Kong-Filme, wie den ersten Godzilla-Film von Legendary Pictures von 2014 und „Kong: Skull Island“ (2017), sondern auch Spin-Offs wie die TV-Serie „Monarch: Legacy of Monsters“ (2023). Es ist also ein wenig wie das MCU, das Marvel Cinematic Universe, oder Star Wars oder die Welt Tolkien's bzw. „Der Herr der Ringe“ oder ähnliche „Universen“, wo sich alles aufeinander bezieht, fast wie in der Realität.

Weil die ersten Versuche im „MonsterVerse“ vom Publikum gut angenommen wurden, gibt es nun also „Godzilla x Kong: The New Empire“.

Die beiden Trailer die vorab veröffentlicht worden sind, ließen zum einen Vorfreude auf großes Spektakel, aber eben auch die Befürchtung aufkommen, dass die Special Effects nicht auf der Höhe wären und dass das amerikanische Kaugummi-Kino überhand nehmen würde. Mal sehen...

Mit eher verhaltenen Erwartungen sind wir also ins Kino, auch weil Trash-Filme ihren eigenen Reiz und Unterhaltungswert haben können. Und das ist auch erst einmal der Fall: Kong, der in der „Hollow Earth“ lebt, einer teilweise noch unbekannten Welt unterhalb der Erdoberfläche. Kong hat Zahnschmerzen, kommt durch einen Verbindungskanal an die Oberfläche um sich diesen Eckzahn ziehen zu lassen. Parallel dazu kämpft Godzilla in Rom gegen den Titanen Scylla, einem so genannten Titanen und verbringt in der Folge die Nacht schlafend im Kolosseum. Das geschieht in den ersten zehn Minuten. Das sind jetzt keine wirklichen Spoiler, sondern eher die Einladung, sich den Film gerade deswegen anzusehen.

Regisseur Adam Wingard, der auch „Godzilla vs. Kong“ inszeniert hat, legt wieder Wert auf spektakuläre Bilder mit sehr viel CGI und einen Humor, der durchaus funktioniert. Diese beiden Elemente bleiben nach dem Verlassen des Kinos in Erinnerung: Godzilla sieht immer wieder hervorragend aus, auch Kong hat seine Momente und Mothra – ein weiterer Titan – ist wunderbar.

Ansonsten fallen immer wieder Parallelen zu Filmen wie „Guardians Of The Galaxy“ oder „Der Herr der Ringe“ auf, und weder die vielen Fantasy-Spielereien wollen so richtig zu Godzilla und Kong passen, noch die etwas hastig eingewobenen mythologischen Elemente. Obwohl die Story eigentlich sehr einfach ist, wird sie nicht klar erzählt, verwirrt unnötigerweise.

„Godzilla x Kong: The New Empire“ ist kein Meisterwerk, und das war auch nicht zu erwarten, und wenn die Special Effects und das CGI immer wieder sehr unterhaltsam und sehenswert sind, etwas mehr Klarheit, Logik und Nachvollziehbarkeit im Erzählen und etwas weniger Klischee hätten geholfen.

Wie das geht, das hat die japanische Produktion „Godzilla -1“ gezeigt, die im Dezember letzten Jahres für wenige Tage in den Kinos zu sehen war. Eine wunderbare Geschichte, die, angesetzt im Japan der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges, konsequent und packend erzählt wird und das ernst nimmt, das dem Godzilla-Mythos zugrunde liegt. Das „-1“ im Titel spielt auf 2024 an, dem Jahr in dem Godzilla 70 wird: 1954 hatte Regisseur Ishirō Honda der japanischen Gesellschaft Angst vor dem Atomhorror von Hiroshima und Nagasaki ins Kino gebracht. Godzilla ist in seinem Ursprung also Ausdruck des Kriegstraumas einer ganzen Nation und genau deshalb so bedrohlich und eigentlich schwer fassbar.

Es muss ja nicht immer Arthouse sein, aber auch B-Movies (und Blockbuster) dürfen eine gute Story haben, das ist kein Widerspruch. 

Warner Bros. YouTube-Channel (deutsch): https://www.youtube.com/@WarnerBrosDE
Warner Bros. YouTube-Channel (italiano): https://www.youtube.com/@warnerbrositalia
Info & Bildmaterial zu „Godzilla x Kong“: https://www.themoviedb.org/movie/823464-godzilla-x-kong-the-new-empire