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Er ist wieder da
Foto: upi
Erhabenen Blick, elegantem Anzug mit Hemd und natürlich die schwarzer Krawatte. Dazu ein Bildtext der alles sagt: „Er ist viel lebendiger als unsere Politiker“.
So präsentiert sich das Titelblatt des „Tempo“ am 30. Dezember 2017. Die römische Tageszeitung hatten am letzten Tag des Jahres den Mann des Jahres gewählt und auf die Titelseite gehoben. Es ist Benito Mussolini.
„Es ist wohl einzigartig in Europa, dass eine Zeitung das Bild eines ehemaligen Diktators auf einer Titelseite abdruckt“, protestiert der Südtiroler Heimatbund in einer Aussendung gegen diese Verherrlichung des Faschismus und des Duce. Roland Lang: „Noch unverständlicher wird diese Ehre, wenn man bedenkt, dass Il Tempo mit einer Auflage von mehr als 16.000 Exemplaren zu den meistgelesenen Tageszeitungen Italiens gehört.“
Tempo-Redakteur Marcello Veneziani versucht in seinem ebenfalls auf der ersten Seite platzierten Leitartikel die Ernennung damit zu erklären, dass über die zwanziger Jahre und Mussolini im vergangenen Jahr mehr geschrieben wurde als über die derzeitigen italienischen Politiker. Dies wegen der Beseitigung der faschistischen Relikte und Straßennamen sowie der Diskussion über das Verbot faschistischer Wiederbetätigung, so Veneziani. Auch bedauert er, dass die Verbrechen des Kommunismus immer kleingeredet werden.
Für den Heimatbund ist diese Art der Berichterstattung eine klare politische Botschaft: „Ein Mussolini auf der Titelseite einer Zeitung und die Heimholung des Königs Vittorio Emanuele III, jenes Königs, der Mussolini den Weg zur Macht eröffnete und die Rassengesetze unterschrieb, zeigen, dass in Italien der Faschismus noch immer hoffähig ist.“
Roland Lang weiter: „Armes Italien, wenn einer Zeitung kein besserer als Mussolini einfällt, um ihn zum Mann des Jahres zu ernennen.“
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empört sich darüber nur der
empört sich darüber nur der heimatbund?
wenngleich die aussage, dass "il tempo" mit 16.000 exemplaren (1/3 der dolomiten-auflage) eine der meistgelesenen zeitungen italiens ist, doch etwas übertrieben erscheint.
In risposta a empört sich darüber nur der di Harald Knoflach
Kritik an Mussolini ist
Kritik an Mussolini ist womöglich Italien-Bashing, da muss man schon vorsichtig sein...
Der war doch nie weg.
Der war doch nie weg.
Sie haben recht!
Sie haben recht!
Eine absolute Schweinerei!
Da hat sich Veneziani wirklich vergriffen.
In risposta a Sie haben recht! di Max Benedikter
Vergriffen? Das hat er doch
Vergriffen? Das hat er doch ganz bewusst gemacht... und ist mit seiner Gesinnung absolut kohärent.