Politica | Namen

Schutz für Haus und Hof

Damit Haus- und Hofnamen in Südtirol nicht verloren gehen, machen die Freiheitlichen einen “autonomie- und volkstumspolitisch wichtigen” Vorschlag.
kampedeller-hof_st._vigil_kastelruth.jpg
Foto: commons.wikimedia.org

Sigmar Stocker will die Südtiroler Gemeinden motivieren, “einen wichtigen Auftrag zum Erhalt von Geschichte durchzuführen”. Gemeinsam mit seinen Freiheitlichen Kolleginnen und Kollegen setzt er sich im Landtag für den Erhalt der historischen Haus- und Hofnamen in Südtirol ein. “Hofnamen sind Ausdruck von Identität und Regionalität”, steht für Stocker fest, und zitiert Egon Kühebacher. Für den den bekannten Südtiroler Sprachwissenschaflter sind Hofnamen “Denkmäler unserer Kulturlandschaft und hätten daher das Recht auf einen gesetzlichen Schutz”.

Die Realität sieht häufig anders aus: “Oft ist es leider so, dass bei einem Wiederaufbau nach einem Besitzerwechsel oder dem Abriss eines Hauses der Name nicht berücksichtigt wird und somit in der Gebräuchlichkeit verloren geht”, bedauert der Freiheitliche. Es sei eine Tatsache, dass immer seltener Haus- und Hofnamen an den Fassaden der Gebäude zu finden seien. Diesen kulturellen, sprachlichen und regionalen Verlust gelte es zu verhindern, betont Stocker. Ihren Vorschlag haben die Freiheitlichen nun in Form eines Beschlussantrages vorgelegt: Die Hof- und Hausnamen sollen in den amtlichen Verzeichnissen und den Adressenregistern der Gemeinden eingetragen werden.

“Neben der kulturellen finde ich somit die amtliche Registrierung dieser Namen eine autonomie- und volkstumspolitische Maßnahme in Südtirol, die wichtig wäre durchzuführen.”
(Sigmar Stocker)

“Die Gemeinden Ritten und Kastelruth zum Beispiel haben diese amtliche Registrierung bereits ermöglicht, was sehr löblich ist”, findet Stocker. Die Vorteile, die die amtliche Registrierung mit sich bringt, gehen für den Freiheitlichen über die Erinnerung daran hinaus: Auch für den Tourismus seien Haus- und Hofnamen, die erhalten bleiben, positiv. Zumal Touristen an ihrem Urlaubsort vermehrt Regionalität, Geschichte und Traditionen suchten, so Stocker. Und nicht zuletzt seien die Namen “Zeugnisse unserer Sprache und unterstreichen somit auch das Recht der Südtiroler auf Autonomie”, hält der Landtagsabgeordnete fest, “denn es ist die deutsche und ladinische Sprache, welche Südtirol schlussendlich die Autonomie gebracht hat”.