Economia | Studie

Helle Köpfe braucht das Land

Der Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften in Südtirol wird künftig beachtlich ansteigen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist vor allem die Bildungspolitik gefragt.

Viele Sektoren der heimischen Wirtschaft setzen zu wenige Arbeitskräfte mit den höchsten beruflichen Qualifikationen ein. So das Resümee einer am heutigen Montag präsentierten Studie des Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen (WIFO). Darin haben die Forscher den zukünftigen Arbeitskräftebedarf im Land untersucht und festgestellt: Besonders für die akademischen Berufe ist bis 2025 von einem deutlichen Zusatzbedarf auszugehen. “Für Personen ohne berufliche Ausbildung wird es dagegen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend schwieriger”, gibt man zu bedenken.

Laut WIFO-Studie wird es vor allem in den Sektoren “Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln” (+65 Prozent) , “Maschinen- und Fahrzeugbau” (+51 Prozent) sowie “Handel” (+123 Prozent) bis 2015 in Südtirol deutlich mehr Bedarf an (qualifizierten) Arbeitskräften geben. “Auf der anderen Seite werden Hilfsarbeitskräfte, das heißt Beschäftigte mit den geringsten beziehungsweise keinen beruflichen Qualifikationen, in Zukunft weniger stark benötigt als heute”, heißt es in der Studie. Beispielhaft dafür der Sektor “Herstellung von Metallwaren”, der um 24 Prozent weniger Hilfsarbeitskräfte benötigen wird.

Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Produktivität zu sichern und zu erhöhen muss Südtirol langfristig unter anderem auch die Qualifikationsstruktur der Arbeitskräfte jener der produktivsten Regionen in Europa anpassen.
(Handelskammer Bozen)

Neben dem Bedarf an Hilfsarbeitskräften wird bis 2025 auch jener an Technikern und gleichrangigen nichttechnischen Berufen in den meisten Sektoren niedriger sein als heute, ebenso jener für Bürokräfte. Dienstleistungsberufe und Verkäufer/innen bauen laut WIFO-Studie hingegen ihre Rolle als größte Berufsgruppe in der gewerblichen Wirtschaft Südtirols noch aus. Leicht abnehmend ist der Bedarf an Arbeitskräften, die einen Handwerksberuf ausüben. “Trotzdem bleiben sie weiterhin die zweitgrößte Berufsgruppe”, so die Prognose.

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich nun für die Wirtschaft und die Wirtschaftstreibenden des Landes? Sie setzen vor allem auf Bildung, Ausbildung und Fortbildung. “Für die Zukunft ist es entscheidend, das bestehende Bildungsangebot laufend weiter zu entwickeln und an die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen”, heißt es am Montag. Ein besonderes Augenmerk solle auf die duale Ausbildung gelegt werden und der dort bereits eingeschlagene Weg, “die Herausforderungen einer modernen Wirtschaft mit steigendem Qualifikationsbedarf zu berücksichtigen” fortgesetzt werden. Ebenso müssten Durchlässigkeit und Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen weiter vorangetrieben werden.

“Da Arbeitskräfte mit geringerer Qualifikation immer weniger nachgefragt werden, muss umso stärker sichergestellt werden, dass kein Schüler beziehungsweise keine Schülerin das Bildungssystem ohne Mindestausbildung verlässt”, fordert Handelskammerpräsident Michl Ebner. Außerdem gelte es, Maßnahmen zu forcieren, die junge Menschen, die die Schule abgebrochen haben, wieder in das Schulsystem zurückzubringen. Denn, so betont Ebner: “Jugendliche ohne Ausbildung sind nicht nur aus gesellschaftlicher Sicht ein großer Verlust, sondern auch eine Verschwendung von Ressourcen.”

Bild
Profile picture for user Sergio Sette
Sergio Sette Lun, 04/04/2016 - 16:19

Scritta così sembrerebbe una cosa positiva, nella realtà però non sempre lo è. Perchè se è vero che per accedere al lavoro sono richieste competenze più alte non è vero quello che logicamente ci si aspetterebbe, ovvero che poi le retribuzioni si adeguino di conseguenza.
In questo ultimo periodo ho visto di persona selezioni per personale molto qualificato (architetti e/o ingeneri con skills specifici) con offerte economiche nettamente inferiori ai 2000 euro mensili. L'impressione è che la crisi abbia consentito di alzare il tiro sulla selezione senza aumentare i compensi o in alcuni casi diminuendoli oppure applicando minori tutele.

Lun, 04/04/2016 - 16:19 Collegamento permanente