Dem Unwetter entwischt
Desert May Bloom hatten das Konzert letzten Samstag gut geplant, wollten sie doch die Sommerferien dazu nutzen, ihrem engeren Freundeskreis in Südtirol zu zeigen, was in den letzten zwei, drei Jahren in Wien aus ihnen geworden ist: Nach dem Startschuss 2017 – der Video-Single „Far Away” – und einer längeren ersten Pause, fanden die beiden Musiker Moritz Gamper aus Marling und Simon Mayrl aus Völs in Wien schrittweise die Musiker für ihre Band Desert May Bloom: Solen Benabadji (Stimme, Gitarre, Perkussionen), Julian O. Ritzlmayr (Schlagzeug) und Florian Graf (Keyboards). 2020 war die Band komplett und bereit die Sache konzentriert anzugehen. 2021 sind mit „Girl”, „9 Lives” und „Prince Cloud” auch die ersten drei (Video-)Singles erschienen, die Desert May Bloom gemeinsam mit Simon Öggl (u.a. bei Drahthaus) aufgenommen haben, und denen man die Produzenten-Handschrift deutlich anhört.
Es steht also eine neue, junge Band in den Startlöchern, die noch dazu einen ihrer ersten Auftritte spielen würde. Unsere Neugier war daher einigermaßen groß, wollten wir doch erfahren, wie es ihnen gelingen würde, die im Studio produzierten Songs in der Live-Version klingen würden.
Relativ kurzfristig hatten Desert May Bloom den Termin um ca. zwei Stunden vorverlegt, weil für den späteren Abend Regen vorhergesagt wurde. Da die Veranstaltung ausschließlich über direkte Einlandung zu besuchen war, konnte die Band direkt vorwarnen und vielen der Gäste gelang es tatsächlich rechtzeitig zum Konzert zu kommen.
Der Austragungsort, die „Arena“ im Tschermser Kränzelhof, war sehr gut gewählte Live-Location: Das Gelände was weitläufig und doch kompakt, es gab bestes Panorama Richtung Meran und dazu einen Bühnensound, der eigentlich kaum Wünsche offen ließ. Freilich: Desert May Bloom hatten – wie alle anderen Bands, Musikerinnen und Musiker – in den letzten eineinhalb Jahren kaum Möglichkeit gehabt, live zu spielen. Und so war von Anfang an eine gewisse Zurückhaltung wahrzunehmen, die sich im Laufe des Sets leicht zu lösen begann. Aber das sei der Band zugestanden, und diese Verhaltenheit wird mit zunehmender Konzert-Routine verabschieden. Schlagzeuger Julian O. Ritzlmayr hat das schon hinter sich, denn er glich mit seinem durchgehend entschlossenen Spiel einiges aus.
Zwischen dem ersten Song „Far Away” und der letzten Zugabe „Girl” lagen u.a. die eingangs erwähnten Singles, das äußerst eingängige „Hold You Close”, ein ganz neuer Song namens „Groovy” und das lange, an eine Jam erinnernde „Shaman”, bei dem Sänger, Gitarrist und Perkussionist Solen Benabadji seinen „Auftritt” hatte.
Das Konzert war gut und hat eine Newcomer-Band gezeigt, die sich zwar irgendwie mit Indie-Pop umschreiben lässt, die sich selbst aber genügend Freiraum zugesteht, um stilistisch etwas abzuschweifen. Fehlt noch etwas von der mitreißenden Energie, die in der Studiofassung von „Girl” deutlich spürbar ist.
Bei der Zugabe „Lion's Roar”, bei dem auch das Publikum endlich seinen Weg vor die Bühne gefunden hatte, fielen dann die ersten Tropfen und es ging sich nur mehr eine zweite Version von „Girl” aus. Dann war Schluss. Desert May Bloom hatten mit der Vorverlegung die richtige Entscheidung getroffen, denn das Timing hätte am Ende nicht besser sein können.
Info: https://www.desertmaybloom.com
Der Kränzl liegt in der
Der Kränzl liegt in der Gemeinde Tscherms... :-)
In risposta a Der Kränzl liegt in der di Sigmund Kripp
Vielen Dank für die
Vielen Dank für die Präzisierung! Ist korrigiert!