Krise: Südtirols Wirtschaft schrumpft
Die Krise schlägt sich immer deutlicher auf Südtirols Wirtschaftszahlen nieder. Auf den Rekordwert von 5,4 Prozent bei den Arbeitslosen folgte am heutigen Mittwoch der nächste Dämpfer: Laut dem Wirtschaftsbarometer des WIFO wird Südtirols Wirtschaftsleistung im Jahr 2013 um 0,5 Prozent schrumpfen. Und das ist noch die positive Annahme. „Denn aufgrund einiger Risikofaktoren, die großteils von der Lage in Italien abhängen, könnte es auch zu einem stärkeren Rückgang kommen“, meint WIFO-Direktor Georg Lun.
Zumindest für die Regierungsparteien sind solche Daten nicht gerade die geeignete Hintergrundmusik für den laufenden Wahlkampf. Eine der wenigen positiven Daten der heutigen Präsentation: die Konsumenten sind wieder optimistischer geworden. Dau beigetragen haben die Aussetzung der IMU, der Aufschub der Mehrwertsteuererhöhung und die niedere Inflationsrate.
Die Unternehmer selbst sehen jedoch weiterhin schwarz. Die Beurteilung der Erträge des ersten Halbjahres ergab den schlechtesten Wert seit der Einführung der Konjunkturerhebung vor 13 Jahren: Mehr als ein Drittel, also 36 Prozent, stuften ihr Ergebnis negativ ein. Der Grund? Steigende Produktionskosten bei gleichzeitig sinkendem Geschäftsvolumen. Vor allem in Südtirol und in Italien brachen die Aufträge ein – und es gibt kaum Hoffnung auf einer Verbesserung bis Jahresende. Am schlechtesten geht es dem Großhandel, gefolgt vom Baugewerbe. Der einzige Sektor, an dem die Krise bisher offenbar spurlos vorbeigeht, ist die Landwirtschaft. Trotz Kostensteigerung konnte 96 Prozent der landwirtschaftlichen Genossenschaften gute oder zumindest zufriedenstellende Auszahlungen gewährt.