Società | Online-Petition

Tribut an Carolina

In einer Petition fordern Freunde, Kollegen und Bekannte die Aussetzung des Verfahrens gegen Carolina Kostner und einer mögliche Disqualifizierung für mehrere Jahre.

Die Welt des Profisports macht gegen die anstehende Verhandlung und die mögliche Verurteilung Carolina Kostners zu über 4 Jahren Disqualifikation aus dem Wettkampfsport mobil. Der kasachische Eiskunstläufer und langjährige Freund von Carolina, Denis Ten da Almaty, hat die Online-Petition “Save Carolina Kostner from a potential 4 years and 3 months ban from figure-skating disqualifying” ( “Rettet Carolina Kostner vor einer potenziellen Eiskunstlauf-Sperre von vier Jahren und drei Monaten”) ins Leben gerufen.

Zahlreiche Freunde und Kollegen aus der Eiskunstlaufszene haben Carolina Kostner ihre Unterstützung zugesichert, Solidaritätsbekundungen aus ihrem Heimatort und der ganzen Welt erreichen die junge Grödnerin. Bereits über 3.000 Unterschriften sind eingetroffen, 5.000 wollen die Initiatoren sammeln und der Anti-Doping-Behörde des CONI (Comitato Olimpico Nazionale Italiano) übergeben, um eine Einstellung des Verfahrens gegen die Grödner Eiskunstläuferin zu erwirken.

“Being the pride of Italian sport, Carolina Kostner does not deserve such treatment. She made a huge impact to the whole figure skating world by becoming the first Italian skater to win World Championships and popularizing the sport across the country. ” (Denis Ten da Almaty)

Carolina Kostner zeigt sich indes kämpferisch. Eine Woche früher als vorgesehen ist sie aus den USA nach Italien angereist, um ihren Standpunkt zu verteidigen. In einem Exklusiv-Interview mit Il Fatto Quotidiano spricht sie über ihre Beziehung mit Alex Schwazer, über ihre Verzweiflung als der Doping-Fall ihres damaligen Freundes bekannt wurde und wie die Vorfälle ihr Leben verändert haben. Trotz der sich widersprechenden Aussagen des Spitzensportler-Pärchens beharrt Carolina darauf, vom Dopinggebrauch Schwazers nichts mitbekommen zu haben: “Alex hat es im Verborgenen gemacht, er hat alles vor mir verheimlicht. Einerseits weil er mich beschützen wollte, andererseits aber auch aus Scham, vor mir und meiner Familie, ist sich die Grödnerin sicher.

“Credevo sarebbe stato il padre dei miei figli. A una persona che ami così, dopo cinque anni di relazione, dai fiducia.” (Carolina Kostner)

Sie habe ihrem Freund vertraut. Und deshalb auch für ihn gelogen, als die Kontrolleure der Anti-Doping-Behörde vor der Tür standen: “Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, jedoch habe ich nicht aus Kalkül gelogen, sondern im Effekt – Alex hatte mich darum gebeten.” Gelogen habe sie, ja, aber sie habe Schwazer nicht gedeckt, betont die Eiskunstläuferin mehrmals.

Auf die Frage, wie es mit ihrer Karriere nach dem Urteilsspruch im Jänner weitergehe, findet Carolina klare Worte. Das Eislaufen sei ihr Leben, und sie werde es nicht aufgeben. Sie könne sich vorstellen schon morgen nur mehr für sich selbst zu laufen, bei Veranstaltungen und Vorführungen, aber nicht mehr bei Wettkämpfen. Eines sei aber gewiss: “La mia vita sul ghiaccio non può togliermela nessuno. Il mio futuro è sui pattini, perché quello è il mio ambiente, e lì io sono a casa.”

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Andrea Terrigno Gio, 12/04/2014 - 12:51

Ehrlich gesagt, interessiert ich dieses Drama nicht besonders, oder zumindest nicht wegen der Hauptdarsteller.
Dass der eigentliche Verbrecher aber glimpflicher davonkommt, ist wieder einmal typisch.
Meines Erachtens sollten Mitwissende zu einer milderen Strafe verurteilt werden, selber aber nicht über eine so lange Periode disqualifiziert werden.

Gio, 12/04/2014 - 12:51 Collegamento permanente