„Vogel friss oder stirb“
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Die Gewerkschaftsorganisationen des öffentlichen Dienstes und der Schulen staatlicher Art haben gestern den gemeinsamen Verhandlungstisch zum Inflationsausgleich für die rund 50.000 Angestellten verlassen. „Das Angebot hat uns keinen Spielraum gelassen, deshalb werden wir jetzt gemeinsam mit unseren Mitgliedern in flächendeckenden Gewerkschaftsversammlungen die weiteren Schritte besprechen“, erklärt Angelika Hofer, Generalsekretärin der Fachgewerkschaft des AGB für den öffentlichen Dienst. Auch Kundgebungen seien möglich.
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Der Vorschlag der Verhandlungsagentur, die für den Dreijahreszeitraum 2022 bis 2024 für den Inflationsausgleich zur Verfügung gestellten Finanzmittel um 150 Millionen zu erhöhen, reiche für einen Inflationsausgleich von knappen 10 Prozent und ist damit weit von der effektiv festgestellten Inflation in Südtirol von 14,6 Prozent entfernt. „Von politischer Seite wurde in den letzten Tagen immer wieder ein reeller Inflationsausgleich versprochen, den dieser Vorschlag in keinster Weise widerspiegelt“, erklären die Gewerkschaften in einer gemeinsamen Mitteilung an die Medien. „Die Haltung der öffentlichen Delegation war: Vogel friss oder stirb. Eine inakzeptable und respektlose Haltung.“
Die Autonome Gewerkschaftsorganisation (AGO) erklärt, dass die Landesregierung falsche Hoffnungen geschürt habe, sie spricht von einer Scheindebatte über die Anpassung an die Lebenskosten der Gehälter. „Die Anpassung der Gehälter der Regionalabgeordneten ist damit nicht zu vergleichen, da es bei ihnen um viel höhere Beträge geht und schon wenige Prozent Erhöhung viel mehr ausmacht als bei einem Angestellten der ersten Funktionsebene“, erklärt Hofer.
Die zuständige Landesrätin, Magdalena Amhof, hat in der Zwischenzeit angekündigt, Gespräche mit Landeshauptmann Arno Kompatscher zu den abgebrochenen Verhandlungen zu führen. Gleichzeitig erwarte sie auch vonseiten der Gewerkschaften Kompromissbereitschaft.
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Amhof als Landesrätin mit ihren leeren Versprechungen ist so nicht mehr tragbar. Darum sollte sie wieder in den Schuldienst zurückkehren. Für normale Angestellte ist sie die falsche Person an dieser Stelle.
Der beste Kompromiss wäre ca…
Der beste Kompromiss wäre ca. 2.000 Landesangestellte zu entlassen, was die Gelder frei machen würde um den Inflationsausgleich von 14.6% für die Übrigen angestellten zu sichern.
Noch besser wäre es, 10.000 - 15.000 Landesangestellte zu entlassen, und mit den Einsparungen die gehälter der übrigen Landesangestellten noch weiter aufzustocken. Damit könnte man Landesstellen konkurrenzfähig mit der Privatwirtschaft machen und sicherstellen, dass an unseren Schulen die besten Lehrer arbeiten, in unsere Krankenhäuser die besten Ärtzte, usw.
Es kann doch nicht sein, dass jeder 4. Arbeiter in Südtirol Landesangestellter ist und die übrigen 3 sie finanzieren müssen. Viele Landesangestellte leisten unglaubliche Arbeit, aber ebensoviele bringen kaum Mehrwert. Zudem könnte man mit dieser Maßnahme den Arbeitermangel in der Privatwirtschaft lösen.