Società | Medien

Das Eigentor

Wie sehr die neuen Kriterien für die Online-Förderung in die Meinungsfreiheit eingreifen und die Autonomie der Redaktionen untergraben, wird jetzt mehr als deutlich.
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Foto: Deutscher Anwaltverein
  • Die Frage ist klar und einfach. 
    Wie soll mit dieser Maßnahme die Diskussionskultur gefördert werden?“, wollen die drei grünen Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler in einer Landtagsanfrage zu den neuen Kriterien zur Südtiroler Medienförderung wissen. Der Fokus der Anfrage liegt dabei auf die Bestimmung, nach der sich in Zukunft auch jene User und Userinnen registrieren müssen, die nur Kommentare lesen wollen.
    Die schriftliche Antwort auf die Fragen kommt von Arno Kompatscher. Was der Landeshauptmann aber schreibt, macht deutlich, wie sehr hier die Politik in die Meinungsfreiheit, die Redaktionsfreiheit und in die Ausrichtung der Medien eingreift.
    So antwortet Kompatscher:

    Es ist festzustellen, dass Beiträge in den Kommentarspalten direkt unter der journalistischen Nachricht vielfach zu Wortgefechten zwischen den Diskussionsteilnehmenden führen ohne sachlichen oder erkennbaren Bezug zum Thema der Nachricht, mitunter mit verbalen Attacken, nicht belegbaren Behauptungen, Verdächtigungen oder Unterstellungen. Durch die Trennung des Diskussionsbereichs von der journalistischen Nachricht und einen geregelten Zugang soll das Bewusstsein der Nutzenden dafür geschärft werden, dass die Diskussion zwar in einem öffentlichen Kontext, aber gleichzeitig in einem klar geregelten Raum stattfindet, in dem Grundsätze des respektvollen Tons und Umgangs gelten. Somit ist zum einen die vom Gesetz bereits vorgesehene redaktionelle Moderation gefordert, für eine faire Diskussion zu sorgen, zum anderen aber auch jede und jeder Nutzende selbst, indem er/sie bewusst am Diskurs teilnimmt, egal ob als Lesende/r oder Kommentierende/r.“ 

  • Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer: Landtagsanfrage legt Konzeptlosigkeit schonungslos offen. Foto: Seehauserfoto
  • Arno Kompatscher beschreibt damit durchaus die Realität in den (meisten) Meinungsforen. Der Landeshauptmann muss sich aber die Frage gefallen lassen, ob er damit nicht auch die Diskussionskultur und die Arbeit des Südtiroler Landtages beschreibt.
    Tatsache aber ist, dass nach der allgemeingültigen Definition, eine Diskussion, „ein Dialog zwischen zwei oder mehreren Personen ist, der mündlich oder schriftlich geführt wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt.“ 
    Warum sich dabei aber auch jene Menschen registrieren müssen, die an der Diskussion nicht teilnehmen, sondern sie nur verfolgen, bleibt weiterhin ein Geheimnis des Glaubens.

     

    „Warum sich auch jene Menschen registrieren müssen, die an der Diskussion nicht teilnehmen, sondern sie nur verfolgen, bleibt weiterhin ein Geheimnis des Glaubens.“

  • Keine Zensur

    Arno Kompatscher weist in seiner Antwort jede Kritik an der neuen Regelung zurück. Der Landeshauptmann auf eine entsprechende Nachfrage der grünen Abgeordneten;

    Die neuen Kriterien bewirken weder eine Zensur noch eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit und gefährden dementsprechend auch nicht den demokratischen Diskurs. Vorgesehen ist lediglich eine Registrierung für alle Interessierten, die sich aktiv oder passiv an der Debatte in den Online-Foren beteiligen möchten. Ein solcher Zugang ist weder kostenpflichtig noch mit anderen besonderen Auflagen verbunden. Letztlich liegt es in der Verantwortung der Nutzenden und der Medien selbst, einen demokratischen und fairen Diskurs in den Online-Foren zu gestalten: durch redaktionelle Moderation und durch eine bewusste und respektvolle Teilhabe an der Diskussion.

    Interessant dabei: Die redaktionelle Moderation ist bereits seit fast zwei Jahren in den Förderkriterien festgelegt und wird – etwa von SALTO – auch gemacht.

  • Schwerhörige Politik

    Die neuen Bestimmungen sehen auch vor, dass in Zukunft die Kommentare nicht mehr unter den Artikel erscheinen dürfen, sondern in einem eigenen Bereich aufscheinen müssen. In der Antwort zur Anfrage der Grünen heißt es dazu:

    „Neben der vom Gesetz bereits vorgesehenen redaktionellen Moderation soll künftig auch eine gezielte Gestaltung der Online-Foren dazu beitragen. In diesem Sinne sieht Artikel 9 Absatz 2 der Kriterien eine bessere Trennung der Diskussionsforen von der journalistischen Nachricht sowie eine Registrierung aller Nutzerinnen und Nutzer für eine bewusste aktive und passive Teilnahme in den Online-Foren vor. Es handelt sich hierbei um einen Standard, der mittlerweile von zahlreichen Online- Medien im deutsch- und italienischsprachigen Raum etabliert wurde.“ 

  • Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Vielfach Wortgefechte ohne sachlichen oder erkennbaren Bezug zum Thema der Nachricht“. Foto: Seehauserfoto
  • Was stimmt: Es gibt inzwischen in vielen Onlinemedien einen Button auf denen man drücken muss und erst dann erscheint ein Kommentarfenster. Auch die Tatsache, dass man sich anmelden muss, um kommentieren zu können, gehört zum Standard. Die Vorgabe ist auch völlig unumstritten und wird in Südtirol seit Jahren praktiziert.
    Anscheinend aber wollen die politische Verantwortlichen den eigentlichen Kritikpunkt nicht hören.
    Nirgends auf der Welt muss man sich anmelden, um Kommentare zu lesen.

  • Peinliches Eigentor

    Wirklich peinlich wird die Kompatscher-Antwort aber, wenn man versucht, diese Anmelde-Regelung zum Lesen mit Beispielen aus der großen weiten Medienwelt zu untermauern.
    So werden in der Antwort, explizit als Beispiele die Onlineseiten von „La Repubblica“, den „Corriere della Sera“ oder deutschen Tageszeitung „Die Welt“ angeführt.

  • Onlineseite der Repubblica: links oben Button zum Kommentieren, unten Button um zu den Kommentaren zu kommen, dann geht das Fenster rechts aus, wo man ohne Anmeldung lesen kann. Foto: repubblica
  • Bei allen drei Medien muss man neben dem Artikel auf einen Button drücken, dann öffnet sich ein Kommentarfenster. Wer kommentieren will muss sich anmelden, so wie auch bei allen Südtiroler Onlinemedien.

  • Onlineseite der Welt: Kommentare lesen ohne Registrierung. Foto: Die Welt
  • Lesen aber kann die Kommentare auf diesen Seiten jeder und jede. Dafür ist keine Anmeldung nötig.
    Auch nicht bei der Süddeutschen Zeitung, die ebenfalls in der Antwort als Vorbild für die neue Regelung angegeben wird.

  • SZ-Online: Auch hier muss man sich zum Lesen nicht anmelden (rechts Fenster mit den Kommentaren). Foto: SZ
  • Die Demut, zuzugeben, dass man über das Ziel hinausgeschossen hat und es diese Lese-Anmeldung in Wirklichkeit nicht gibt, hat aber anscheinend niemand.
    Dafür machen die angeführten Beispiele augenscheinlich, dass Südtirol hier einen gefährlichen Sonderweg bestreitet, der in Richtung der politischen Message-Control geht.

  • Stringente Wahlwerbung

    Gibt es Landesrät*innen, deren öffentliche Profile auf den sozialen Medien durch öffentliche Bedienstete betreut werden? Wenn ja, welche sind das? Und welcher Arbeitsaufwand pro Monat wird hierfür erbracht?“, das ist eine weitere Frage, die die grünen Landtagsabgeordneten in ihrer Anfrage gestellt haben.
    Die Antwort des Landeshauptmannes: 

    So wie in der Tätigkeitsbeschreibung vorgesehen, werden die öffentlichen Profile des jeweiligen Landesrats/der jeweiligen Landesrätin von den Mitarbeitenden der Ressorts, die für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, betreut. Die Tätigkeit bezieht sich dabei stringent auf die institutionellen Tätigkeiten und Inhalte von öffentlichem Interesse. Der zeitliche Aufwand variiert je nach Anlass und Thema. Persönliche und private Beiträge der Landesräte und Landesrätinnen fallen nicht in den Aufgabenbereich dieser Mitarbeitenden.“

    Was gut klingt, zeigt sich in der Realität aber doch etwas anders.
    Denn auf diesen öffentlichen Facebook-Profilen, die von den Mitarbeitern betreut werden, wird vieles gepostet und geteilt, was absolut nichts mit der Landesverwaltung und der Arbeit der Landesregierung zu tun hat.
    So etwa finden sich auf den offiziellen Landes-Seiten von Arno Kompatscher, Philipp Achammer, Luis Walcher, Christian Bianchi und Marco Galateo sogar Wahlwerbung für die EU-Wahlen oder die Gemeinderatswahlen in Leifers. 
    Ob auch das zur institutionellen Tätigkeiten und zu den Inhalte von öffentlichem Interesse gehört?

    Foto: Facebook
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Florian Hitthaler Ven, 07/05/2024 - 19:20

Kann ja einer wieder dem Moderator der Late Night Show Bescheid geben, daß hier nicht nur in weltweiter Alleinstellung Hunde-Kot-DNA gesammelt wird, sondern ebenso das Kommentare-Lesen über eine bürokratische Hürde erschwert und folglich vermindert wird, im Grunde greift so eine Massnahme stark in die Debattenkultur eines Volkes ein. Den Schreibern auf die Finger schauen, reicht doch. Folgt dann daraus, dass die Printmagazine Leserbriefe als kostenpflichtige Sonderbeilage veröffentlichen? Zweimal draufgehaut, bis gar nichts mehr lebt.

Nachtrag: Bei Spiegel-Online ist mir die Maßnahme bekannt. Der Grund war aber der, daß die Anzahl der Kommentare nicht mehr zu händeln war. Dieses Problem scheint mir in Südtirol nicht gegeben.

Ven, 07/05/2024 - 19:20 Collegamento permanente
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Florian Hitthaler Sab, 07/06/2024 - 08:23

In risposta a di Manfred Klotz

Okay, der Beitrag war damals einfach zu gut gemacht und das Thema so fachspezifisch, da les ich gern einfach blind drüber. Zwei Punkte stören mich: In der Zeit, als es nur physische Medien gab, wäre so ein Schritt undenkbar gewesen. Mir fehlt plötzlich etwas in der Kulturlandschaft. Digitale Schnellebigkeit mit ihren Auswüchsen hin oder her, mir scheint dann in der Konsequenz fast, da wird von politischer Seite auf die natürliche Faulheit des Menschen gesetzt. Soll ich mich jetzt bei allen Nachrichtenportalen mit vollständiger Personalie anmelden, um unter den Artikeln auch kritische oder korrigierende Meinungen zu lesen? Oder sollte der in diesem Fall entscheidende Politiker dickhäutig genug sein, daß er Beleidigungen und Falschinformationen auch mal überliest und den Redaktionen die Moderation überlässt, mit Möglichkeit auf Nachkorrektur. Langfristig ist mir das Zweite lieber.

Sab, 07/06/2024 - 08:23 Collegamento permanente
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Johannes Engl Ven, 07/05/2024 - 21:24

Dass man sich anmelden muss, um nur zu lesen, ist totaler Unsinn.
Ich würde vorschlagen, dass alle Leser am Zeitungskiosk vorher beim Land anrufen müssten, um sich zu registrieren.
(Das wäre übrigens eine amüsante Protestaktion)

Ven, 07/05/2024 - 21:24 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Sab, 07/06/2024 - 06:46

Ich gehe immer davon aus, dass jede Art von Regelung einen Grund und damit ein Ziel hat. Schon seit diese Regelung erstmals publik wurde, versuche ich diesen Grund ausfindig zu machen, ich komme aber nicht darauf wo die Sinnhaftigkeit liegt. Im Gegenteil, ein passiver Nutzer ist kein "potentieller Forumsterrorist". Muss er sich anmelden, wird er zum Kommentieren regelrecht animiert. Mit allen eventuellen negativen Folgen für das Medium und die Diskussionskultur.
Der einzige Grund könnte sein, dass insgeheim unter den Mitgliedern der Landesregierung ein Wettbewerb läuft, wer das bescheuertste Gesetz erfindet. Der Urheber dieser Regelung hier wäre absoluter Titelanwärter.

Sab, 07/06/2024 - 06:46 Collegamento permanente
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Peter Gasser Sab, 07/06/2024 - 10:25

In risposta a di Manfred Klotz

Ich kann mir auch vorstellen, dass man davon ausgeht, dass sich viele Bürger aus falsch verstandener oder übertriebener Privacy oder Vorsicht (niemand soll wissen, wo & was ich lese) nicht namentlich registrieren werden, und somit viel Kritik aus dem Volk nicht beim Bürger ankommt. Ich sehe darin sehr wohl eine Unterdrückung unliebsamer Kritik.

Ein Schritt dorthin, wo es doch heißt: “nie wieder”.

.

oder es ist der Weg, der 1. Schritt dahin, ALLE Leser generell zur Registrierung zu verpflichten (Athesia lässt grüßen):

https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/login-allianz-online-news-leser-mu…

.

Wie macht man dies nun bei Print-Medien mit Leserbriefen: jeder Käufer muss sich beim Kauf am Kiosk ausweisen und registrieren lassen?

Sab, 07/06/2024 - 10:25 Collegamento permanente
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Martin Tarshito Sab, 07/06/2024 - 12:17

Manche Kommentatoren [oder soll ich sagen "Kommentierende"] führen tatsächlich ihr Eigenleben bzw. ein eigenartiges Leben in der Kommentarspalte: Sprich sie kommentieren nicht inhaltlich zum Artikel, sondern führen mit Vorliebe ihre schrift-sprachlichen Scharmützel gegen andere Kommentatoren.

Auch hier bei salto.bz.

Daher ist die Regelung gar nicht so schlecht, wenn sie dafür ihren eigenen Raum bekommen.

Das Problem wird nur sein, dass diejenigen, die vorwiegend daran interessiert sind, tatsächlich zu Inhalt und/oder Form des Artikels "mit-zu-denken" [com*-men*], sich wesentlich rarer machen werden.

Denn wem in der Tat die inhaltliche Bezugnahme zum Artikel wichtig ist und nicht etwa zu anderen Personen, die man als 'ohne ENDE KommentierENDE' kennt, wird wohl nicht in einen Neben-"Raum" ein-treten, um sich durch andere verbal 'ver-treten' zu lassen. In einem "Raum", der so geschaffen ist, dass er vermutlich NULL Bezug zum Artikel aufrechterhält.

Sab, 07/06/2024 - 12:17 Collegamento permanente
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Peter Gasser Sab, 07/06/2024 - 12:37

In risposta a di Martin Tarshito

Sie scheuen den Dialog. Aber diese “Publikumsbeschimpfung” gibt auf Salto auch bisweilen, ist nicht neu.
Eine Community bedeutet aber per definitionem auch einen gegenseitigen Dialog, auch und besonders INNERHALB der Community —>

Salto “über uns” (Zitat): “Wir fördern deshalb einen gepflegten und respektvollen Gedankenaustausch INNERHALB unserer Community als Mittel des Wachstums und der kollektiven Verbesserung”.

.

Zitat: “Sprich sie kommentieren nicht inhaltlich zum Artikel, sondern führen mit Vorliebe ihre schrift-sprachlichen Scharmützel gegen andere Kommentatoren”:
Sie meinen damit alle anderen, außer sich selbst? ... oder wenigstens jene, welche Ihnen nicht zustimmen?
Oder war dies ein mea culpa?

.

ad rem: nicht der eigene Raum erscheint als Problem: ob ich unter dem Bericht gleich den Dialog der Community lesen kann, oder dafür extra in den Kommentarbereich eintrete, spielt doch keine Rolle.
Das Registrieren für das bloße Lesen erscheint als “Verhindern” von Kritik...

https://salto.bz/de/comment/146862#comment-146862

Sab, 07/06/2024 - 12:37 Collegamento permanente
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Martin Tarshito Sab, 07/06/2024 - 22:39

Fühlt sich da jemand betroffen?

Zitat: "Sie scheuen den Dialog."
Diese Aussage fällt, -wenn es um die Sache geht- eher auf Sie selbst zurück.

Natürlich mindert die hier diskutierte Neuregelung die Möglichkeit, Kritik an der Sache bzw. am Artikel für jeden direkt sichtbar anzubringen. Und zwar, ohne dass dafür eine Registrierung notwendig wäre. Diesbezüglich stimme ich zu.

Was den von Ihnen ins Feld geführten "Dialog" betrifft, scheiden sich aber unsere Geister.
Aus meiner Sicht "verhindern" vielmehr Antworten, die teilweise sogar mit der Tendenz zur Entgleisungs -Argumentation positioniert werden, das Wahrnehmen angebrachter sachbezogener "Kritik" sowie die Entwicklung "Wachstum" fördernder Dialoge, die zur "kollektiven Verbesserung" beitragen würden.
Antworten, die an der Sache dran bleiben, die im Artikel aufgeworfen wird, fördern sicherlich einen fruchtbaren Dialog, der auch für nicht registrierte Leser interessant sein dürfte.
Antworten hingegen, die von der gegenständlichen Sache [bewusst] abweichen, sicherlich weniger.

Für Dialoge, wie Sie sie lieben, denke ich, können sich Interessierte gut und gerne registrieren. Sowohl als aktiv als auch passiv daran Beteiligte.

Sab, 07/06/2024 - 22:39 Collegamento permanente
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Peter Gasser Dom, 07/07/2024 - 08:36

In risposta a di Martin Tarshito

Wie gesagt, auch für diesen Kommentar:
‘... diese “Publikumsbeschimpfung” gibt es auf Salto auch bisweilen, ist nicht neu’.

Zitat: “Antworten, die an der Sache dran bleiben, die im Artikel aufgeworfen wird, fördern sicherlich einen fruchtbaren Dialog, der auch für nicht registrierte Leser interessant sein dürfte”: damit aber meinen Sie jetzt bestimmt sich selbst!

Jeder, der Ihre Meinung nicht teilt und Kritik an Ihren Aussagen äußert, kommt in die andere Gruppe - einfache Welt, so meine ich, und Selbstlob ist doch die beste Sache der Welt!

Ich liebe das, diese Klarheit im Auftreten.

Dom, 07/07/2024 - 08:36 Collegamento permanente
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Martin Tarshito Mar, 07/09/2024 - 02:39

In risposta a di Peter Gasser

Sie erkennen also, dass Sie diesbezüglich weniger gemeint sein können? Da Sie ja seltenst an der eigentlichen Sache dran bleiben oder so gut wie nie auf den eigentlichen Sachbezug eingehend antworten.

Bravo!
Selbsterkenntnis ist eine hohe Tugend und ein ehernes Ziel.
"Ich liebe das, diese Klarheit im Auftreten" Zwinkersmily

Mar, 07/09/2024 - 02:39 Collegamento permanente
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Josef Fulterer Lun, 07/08/2024 - 07:01

Statt auch noch "die Leser der Kommentare in irgendwelche mehr als fragliche Computer-Datei zu bekommen," sollte sich der Gesangschor der 11 Mitglieder der Landesregierung darum bemühen, Südtirol gerecht + vernünftig zu verwalten, "nicht" dem Pinzger & CO. den unersättlichen Rachen stopfen + dauernd lächerliche Gesetze stricken!

Lun, 07/08/2024 - 07:01 Collegamento permanente
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Erwin Demichiel Lun, 07/08/2024 - 15:56

Dieser Provinz-Beschluss ist nun wahrlich kein Anlass, um erstaunt zu sein und sich zu empören. Wer nicht bewusst weggeschaut hat in den vergangenen paar Jahren, der hat ohne Mühe verfolgen können, wie sich Schritt für Schritt auf globaler Ebene die Schlinge um Informations- und Meinungsfreiheit als der Grundlagen der Demokratie immer enger schließt. Als PolitikerInnen hättet ihr längst darüber reden und als JournalistInnen längst darüber schreiben sollen. Es wäre eure Pflicht gewesen. Ihr habt es nicht getan.

Hier nur ein paar wenige Beispiele, die den größeren Zusammenhang sichtbar machen. 2023 wurde von der EU der „digital service act“ beschlossen. Auch dort wird u.a. den Hasskommentaren in den digitalen Plattformen und Medien der Kampf angesagt und in diesem durchaus begrüßenswerten Fahrwasser gleich das Aufspüren und Eliminieren von „Desinformation“ mitverpackt – was immer das ist und wer immer das definiert. Im Gesundheitsbereich ist bereits klar, wer die Hüterin der einzigen Wahrheit ist: die WHO. Die UNESCO rezipiert das Gleiche in ihren „guidelines for the governance of digital platforms“. Frau Ursula von der Leyen hat in Davos beim Weltwirtschaftsforum uns folgendes wissen lassen: „Oberste Priorität für unsere global (bussiness) comunity für die nächsten zwei Jahre ist nicht Krieg oder Klima, sondern Desinformation (desinformation and misinformation).“ Der US-transatlantische Think Tank „Aspen Institut“ hat ebenfalls eine „Commission on information disorder‘s“ eingerichtet, die sich um „a stronger information ecosystem“ bemüht. Der Testlauf in der Coronazeit hat ja relativ gut funktioniert – da hatten wir ein „strong information ecosystem“- aber es soll eben noch viel stronger werden.

Klammer auf: Ich nehme deshalb dieses Aspen-Institut als Beispiel, weil Frau Giorgia Meloni seit 2021 dort Mitglied ist. Ohne den us-transatlantischen Kniefall wär sie wohl nicht Ministerpräsidentin und Nachfolgerin von Herrn Draghi geworden. Klammer zu.

Mittlerweile wird weltweit mit KI-Hilfe immer effektiver geschnüffelt und zensiert bzw. werden unliebsame Gedankenäußerungen mit mehr oder weniger großen Unannehmlichkeiten für die Autoren bestraft und viele akademische Karrieren haben ein jähes Ende gefunden. Eine Strafe, die in Mode kommt, ist die Kündigung der Bankkonten für allzu kritische Personen oder Organisationen (de-banking). Ein kleines lokales Zensurbeispiel: Die Antrittsrede der LT-Abgeordneten Renate Holzeisen wurde vom YouTube-Algorithmus zensiert. „Il nostro team ha esaminato i tuoi contenuti e purtroppo riteniamo che violino le nostre norme sulla disinformazione in ambito medico.” Ich weiß nicht, ob sie nach Protesten wieder freigeschaltet wurde. Als größeres Beispiel können die sog. „twitter files“ dienen. Als Elon Musk 2022 Twitter kaufte, gab er die geheimen Unterlagen frei, welche zeigten, in welch kolossalem Ausmaß Twitter auf politischen Druck hin die Corona Debatte zensiert hat.

Bereits 1988 veröffentlichte Noam Chomsky das Standardwerk „Manufacturing consent“. 2023 erschien es in deutscher Übersetzung „Die Konsensfabrik“. Also nichts wirklich Neues, es wird heute nur mit ungleich potenteren Mitteln flächendeckend praktiziert.

Die erste Front im Krieg um die Macht und im realen Krieg sowieso ist die Kontrolle über die Information und damit über das Bewusstsein der Menschen – message-control eben. Und wir sind mit ziemlicher Sicherheit erst am Anfang, aber das Tempo ist enorm und die Mittel zur Umsetzung unbegrenzt. Deshalb sollten wir diesen unseren Provinz-Beschluss zur Informationskontrolle nicht als überspannte Ausgeburt lokaler Potentaten sehen. Er fügt sich nahtlos in das größere Bild. Und wenn der LH sagt, es sei doch „lediglich eine Registrierung für alle Interessierten“, so meint er natürlich eine „Registrierung aller Interessierten“. Da möchte man ihm doch zurufen „Tesoro, natürlich verstehen wir alle, wie cool es ist, wenn alle interessierten BürgerInnen fein säuberlich registriert sind.“ Vielleicht entdeckt man irgendwann auch, dass der anscheinend geplanten Landesagentur für Cybersecurity im Laufe des härter werdenden Krieges um das Bewusstsein der Menschen erweiterte Aufgaben zugewiesen werden könnten. Wir wissen ja, der größte Feind lauert nicht im Außen, sondern immer im Innern.

Lun, 07/08/2024 - 15:56 Collegamento permanente
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Stefan S Mar, 07/09/2024 - 20:07

In risposta a di Erwin Demichiel

Es ist nicht weiter erstaunlich das hier die Verschwörungsneurotiker begeistert aufspringen.
"und viele akademische Karrieren haben ein jähes Ende gefunden."
Bitte konkrete Bsp.
"Eine Strafe, die in Mode kommt, ist die Kündigung der Bankkonten für allzu kritische Personen oder Organisationen (de-banking)."
Auch dafür bitte Bsp.
"wurde vom YouTube-Algorithmus"
Der gleiche Algorithmus welcher Ihnen den Inhalt Ihres Kommentars zuspielt.
Zum eigentlichen Thema
"Dieser Provinz-Beschluss ist nun wahrlich kein Anlass, um erstaunt zu sein"
Nein wirklich nicht, einfach bei den Lobbyisten von Athesia anklopfen, diese haben es der Landesregierung eingepflüstert. Da braucht es keine KI

Mar, 07/09/2024 - 20:07 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mer, 07/10/2024 - 07:19

In risposta a di Erwin Demichiel

Dass Sie als Kandidat von "Vita" die "Zensur" von Holzeisens Antrittsrede nicht akzeptieren können, ist verständlich. Unverständlich ist, dass Sie den Grund nicht verstehen. Youtube ist nebenbei bemerkt eine private Plattform, der Begriff "Zensur" ist daher nicht wirklich passend. Es geht eher darum Falschaussagen zu löschen, deren Verbreitung ein gerichtliches Nachspiel für den Betreiber der Plattform haben könnten. Es geht dabei also um die Einhaltung der "Hausordnung".

Mer, 07/10/2024 - 07:19 Collegamento permanente
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m s Lun, 07/08/2024 - 22:19

Diese Regelung schiesst übers Ziel hinaus und ist meiner Meinung nach bedenklich. Südtirol als Vorreiter für so eine Einschränkung, wer hätte das gedacht. Fehlt nur noch, dass man sich zuküntig sogar fürs Lesen des Artikels selber registrieren müsste und direkt der Parteizentrale Bericht erstatten würde wer was wann gelesen hat. Wow!

Lun, 07/08/2024 - 22:19 Collegamento permanente