Politica | Zeitgeschichte

Beretta, Kaliber 9

Vor 50 Jahren wurde Luis Amplatz auf der Brunner Mahder im Passeiertal erschossen. Es war ein Mord im Staatsauftrag. Die Hintergründe einer Geheimdienstoperation.

Dem italienischen Geheimdienst SIFAR („Servizio Informazioni delle Forze Armate“) gelingt es zwischen 1961 und 1970, weit über zwei Dutzend eigene Agenten und Spitzel rund um den „Befreiungsausschuss Südtirol“ (BAS) anzuwerben und einzusetzen. Der SIFAR ist damit bestens über das Innenleben der Südtiroler Untergrundbewegung informiert. Zeitweise geht es so weit, dass führende BAS-Leute von einem ganzen Netz von Agenten und Zuträgern der Geheimdienste umgeben sind.
Dies ist etwa bei Luis Amplatz und Jörg Klotz der Fall, als sie 1964 vom österreichischen Innenministerium von Tirol nach Wien versetzt werden. Die beiden BAS-Männer sind von einem Netz von Spitzeln umgeben, die zum Großteil gleich für mehrere Dienste arbeiten: für den SIFAR, die österreichische STAPO und wahrscheinlich auch für die amerikanischen Nachrichtendienste. In dieser Situation kommt es zu einem der tragischsten Vorfälle: zum Mord am BAS-Mann Luis Amplatz, bei dem auch der SIFAR seine Hände maßgeblich im Spiel hatte.

Die Kerbler-Brüder

Im Herbst 1963 tauchen im Umkreis des Südtiroler BAS in Innsbruck plötzlich zwei Brüder auf: Christian und Franz Kerbler. Die beiden aus Hall in Tirol stammenden Brüder, 23 und 24 Jahre alt, machen sich an Georg Klotz heran. Klotz, für jede Hilfe dankbar, fasst schnell Vertrauen in die beiden jungen Burschen.
Christian und Franz Kerbler stellen sich Jörg Klotz als Journalisten vor und bieten zusammen mit dem Nordtiroler Hans Paul Wagner dem Passeirer BAS-Mann vor allem Hilfe bei der medialen Verbreitung des Kampfes um Südtirol an. So dreht Christian Kerbler im Winter 1963/64 einen Film über den BAS.
Doch die notorisch an Geldknappheit leidenden Kerbler-Brüder haben vom Anfang der Kontaktnahme mit dem BAS an ein zweites Verwertungsziel im Visier: Man will die Informationen, die man bekommt, den italienischen Behörden verkaufen und somit doppelt zu Geld kommen. Dazu nimmt Christian Kerbler über das italienische Konsulat in Innsbruck mit den italienischen Behörden direkten Kontakt auf.

Ab November 1963 arbeiten die beiden Brüder damit für die italienische Polizei. Geführt werden sie direkt vom Bozner Quästor Ferruccio Alitto Bonanno und vom Leiter der politischen Abteilung der Quästur Bozen, Giovanni Peternel. Es kommt fast wöchentlich zu Treffen, bei denen vor allem Christian Kerbler detaillierte Informationen über die Vorgänge im BAS und über die Pläne des BAS weitergibt. Schon ganz zu Beginn wird auch der SIFAR zu den Treffen hinzugezogen. Der Geheimdienst wertet die Informationen Kerblers dann aus.
Mitte März 1964 schlägt Christian Kerbler erstmals konkret vor, Jörg Klotz zu entführen und nach Südtirol zu bringen. Bei einem Treffen am 13. März 1964 schildert Kerbler detailliert seinen Plan. Er will Klotz ein mit Drogen vermischtes Getränk geben. Wenn sich Klotz dann halb betäubt auf den Nachhauseweg macht, will er ihn zusammen mit einem Freund endgültig narkotisieren und ihn dann per Auto in die Nähe der italienischen Grenze bringen. Dort könnte ihn dann ein Beamter der italienischen Grenzpolizei übernehmen und nach Italien bringen. Doch die Bozner Quästur steigt – vor allem auf energisches Abraten des SIFAR – auf den Kerbler-Plan nicht ein. Der italienische Geheimdienst befürchtet, dass Jörg Klotz tot in Italien ankommen könnte.
Als im Frühsommer 1964 der erste Mailänder Sprengstoffprozess zu Ende geht, will der BAS wieder losschlagen. Schon 1962 und 1963 war es die BAS-Taktik gewesen, dass man im Sommer in verschiedenen Gruppen illegal über die Berge nach Südtirol ging, um Anschläge zu begehen. So sollte es auch im Sommer 1964 sein.
Ende August tauchen Luis Amplatz und Jörg Klotz in Wien ab und verschwinden aus der österreichischen Hauptstadt. Die beiden BAS-Leute gehen am 29. August gemeinsam über den Rootsmossferner illegal über die Grenze. Ihr Ziel ist das Passeiertal. Bereits vier Tage vorher waren dort die beiden Kerbler-Brüder angekommen und hatten sich bei Rosa Klotz und den Passeirer BAS-Leuten gemeldet: Die Kerbler-Brüder sollten bei der BAS-Aktion mitmachen und sozusagen als eine Art Vorhut die Ankunft von Klotz und Amplatz im Passeiertal vorbereiten. In Walten treffen sie vorab auch den wichtigsten Gewährsmann von Klotz, Toni Platter.
Was die beiden BAS-Gründer Klotz und Amplatz zu diesem Zeitpunkt aber nicht wissen, ist die absurde Tatsache, dass sie sich in dieser Konstellation freiwillig mit drei italienischen Konfidenten umgeben. Christian und Franz Kerbler arbeiten zu diesem Zeitpunkt seit fast einem Jahr für die Quästur in Bozen, und Toni Platter ist ebenso seit gut einem Jahr für die Carabinieri aktiv. Die Informationen beider laufen beim SIFAR zusammen.
Die Spitzel haben ihre Ansprechpartner zu diesem Zeitpunkt längst über die genauen Pläne des Duos Amplatz/Klotz unterrichtet. Die italienischen Dienste sehen die Chance gekommen, die beiden BAS-Führer endlich zu verhaften.

Die italienischen Behörden kennen von Toni Platter und auch von den Kerblers, den ausgemachten Treffpunkt. Platter überreicht den Carabinieri eine Karte, auf der genau der Weg eingezeichnet ist, den Klotz und Amplatz von der Grenze Richtung Passeier gehen werden.
Obwohl der Plan nicht schlecht durchdacht ist, geht in den folgenden Tagen alles schief, was schiefgehen kann. Durch Konkurrenzdenken und Eifersüchteleien zwischen Carabinieri und Finanzwache – jeder will bei der Verhaftung der beiden gesuchten Terroristen die Hauptrolle spielen – kommt es am 30. August nahe der Staatsgrenze zwischen den Attentätern und einer Streife der Finanzwache zu einem Schusswechsel. Amplatz und Klotz ändern daraufhin ihren ursprünglichen Plan.
Als die Carabinieri durch ihren Spitzel Toni Platter zwei Tage später erfahren, wo sich die Gesuchten aufhalten, versucht man einen zweiten Zugriff. Aber auch diesmal gelingt es Jörg Klotz zu entkommen. Inzwischen aber eskalieren die Ereignisse: Es wird ein Mordplan entwickelt, bei dem Christian Kerbler die beiden BAS-Leute Jörg Klotz und Luis Amplatz physisch eliminieren soll.

Piano Solo und Tiralongo

Um zu verstehen, was sich Anfang September 1964 auf der Brunner-Mahder-Alm im Passeiertal abspielt, muss ein Ausblick auf die politische Situation der damaligen Zeit gemacht werden. Der Oberkommandant der Carabinieri ist im Jahr 1964 General Giovanni De Lorenzo. De Lorenzo plant seit langem einen Staatsstreich. Er will mit ausgewählten Carabinieri-Einheiten die wichtigsten strategischen Stellen des Landes besetzen, tausende Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens verhaften lassen und die Macht putschartig übernehmen. Weil De Lorenzo bei der Ausführung dieses Staatsstreiches ausschließlich auf die Carabinieri zurückgreifen will, erhält der Plan den Namen „piano solo“.
Ausgeführt werden soll der „piano solo“ Anfang Juli 1964. Doch die geplante Aktion wird im allerletzten Moment abgeblasen. Mitten in dieser aufgeheizten Stimmung innerhalb der Carabinieri beginnt der BAS, Anschläge direkt auf Angehörige der Carabinieri zu machen. Am 27. August 1964 fährt bei Percha im Pustertal ein Carabinieri-Jeep auf eine Tretmine, dabei werden vier Carabinieri verletzt. Der Anschlag dürfte von den „Pusterer Buam“ ausgeführt worden sein.
Sechs Tage später, am 2. September, wird in Mühlwald der Carabiniere Vittorio Tiralongo unter nie geklärten Umständen hinterrücks erschossen. Obwohl einiges für eine Abrechnung im privaten Milieu spricht, wird auch dieser Anschlag den vier Pusterern angelastet. Man spricht jetzt offen von einem direkten Angriff des BAS auf die Carabinieri, und das Tiralongo-Begräbnis wird zum demonstrativen Staatsakt, an dem auch der Oberkommandant der Carabinieri, Giovanni De Lorenzo, teilnimmt.
De Lorenzo, immer noch aufgeputscht vom gescheiterten Staatsstreich und konfrontiert mit der neuen Situation in Südtirol, fordert seine Leute offen zu illegalen Aktionen auf. Die Carabinieri sollen mit gleichen Mittel zurückzuschlagen. So regt De Lorenzo an, einige BAS-Leute einfach zu erschießen. Diese Repressalie kann im letzten Moment gestoppt werden
In diesem grundlegenden Stimmungswandel und in dieser für die Carabinieri besonderen Situation muss auch das eingebettet werden, was Anfang September in Südtirol passiert. Mit einem Schlag ändern sich Gangart und Taktik der Behörden gegenüber dem BAS: Die Carabinieri wollen jetzt Luis Amplatz und Jörg Klotz nicht mehr verhaften, sondern sie wollen Rache für ihren getöteten Kollegen Vittorio Tiralongo üben.
Das Problem dabei: Von den ursprünglichen drei Spitzeln, Christian und Franz Kerbler und Toni Platter, ist nur mehr einer bei den beiden Attentätern: Christian Kerbler. Anhand der vorliegenden Dokumente und der Zeugenaussagen weiß man heute, dass Kerbler in der Bozner Quästur den Auftrag bekam, Luis Amplatz und Jörg Klotz zu erschießen.
Christian Kerbler erhält beim Treffen in Bozen eine Waffe. Es ist eine Pistole der Marke „Beretta“, Kaliber 9 Millimeter und der Matrikelnummer „616534“. Es ist keine gewöhnliche Waffe, sondern die Dienstwaffe eines Carabiniere. „Die Pistole, mit der Amplatz erschossen wurde, war von einem Hauptmann der Carabinieri in Brixen“, notiert der Carabinieri-General Giorgio Manes wenige Monate später in sein privates Tagebuch.
Die Ermittlungen haben Jahre später eindeutig erwiesen, dass es sich bei der Pistole, mit der Luis Amplatz erschossen wurde, um eine Waffe gehandelt hat, die von der Firma „Beretta“ an das italienische Heer, dazu gehören auch die Carabinieri, geliefert wurde.

Es ist keine gewöhnliche Waffe, sondern die Dienstwaffe eines Carabiniere

Dass man an diesem Septembermorgen Christian Kerbler die Dienstwaffe eines Carabiniere in die Hand gibt, hat einen klaren Grund. Man will die Ermordung von Klotz und Amplatz durch Christian Kerbler kaschieren. Der damalige Carabinieri-Offizier und spätere Nachrichtendienstler Federico Marzollo beschreibt den Plan in wenigen Worten:

„Das Ziel war, sowohl Amplatz wie auch Klotz zu eliminieren, und das, indem nicht der Einsatz des infiltrierten Kerbler bekannt wurde, sondern indem man am Ende das Ganze so darstellen wollte, als sei alles nach einem Feuerwechsel mit den Einheiten geschehen, die gerade die Gegend durchsuchten“.

Der Plan ist einfach: Kerbler soll die beiden BAS-Leute erschießen. Die anrückenden Carabinieri feuern dann noch weitere Schüsse auf die Hütte ab, in der die beiden längst tot liegen, und in der Öffentlichkeit stellt man es so dar, dass die Carabinieri nach einem heroischen Kampf die beiden gefürchteten Terroristen erschossen haben. Eine mögliche Autopsie wird belegen, dass Amplatz und Klotz an den Kugeln einer Carabinieri-Pistole gestorben sind.


In der Nacht vom 6. auf den 7. September 1964 schreitet man zur Umsetzung des Planes. Keine 15 Stunden, nachdem er die Waffe bekommen hat, schießt Christian Kerbler gegen 2.30 Uhr auf die in der Heuhütte schlafenden Jörg Klotz und Luis Amplatz. In kürzester Entfernung feuert Kerbler das gesamte Magazin der „Beretta“ leer: je drei Schüsse auf Amplatz und Klotz.
Luis Amplatz wird von drei Schüssen getroffen und ist auf der Stelle tot. Jörg Klotz, auf den Christian Kerbler als Zweiten schießt, wird von einem Schuss an der Oberlippe gestreift, und der zweite Schuss bleibt ihm im Brustbereich stecken, ohne die Lunge zu verletzten. Der dritte Schuss verfehlt Klotz.
Jörg Klotz kann verletzt fliehen, wird von einem befreundeten Arzt behandelt und schaffte es in den Tagen danach über die Berge nach Sölden ins Ötztal. Jetzt haben die italienischen Behörden ein Problem. Es gibt einen lebenden Zeugen der Aktion. Damit fällt der ursprüngliche Plan. Man improvisiert einen Ausweichplan.

Kerblers Flucht

Noch in der Nacht stellt sich Christian Kerbler den Carabinieri. Offiziell wird bekannt, dass ein deutscher Student mit dem Namen Peter Hoffmann als Mörder von Luis Amplatz verhaftet worden sei. Allen Beteiligten ist klar, dass der Verhaftete irgendwie verschwinden muss, sonst könnte die gesamte Wahrheit ans Tageslicht kommen.
Die offizielle Version: Gegen 2.00 Uhr früh des 8. September übernehmen drei Beamte der Bozner Quästur den jungen Tiroler in Meran, um ihn nach Bozen zu bringen. Auf der Fahrt in die Landeshauptstadt stürzt sich Kerbler auf den Fahrer, der Wagen kommt von der Straße ab, und der Verhaftete kann fliehen.
In Wirklichkeit hat es die Überführung von Christian Kerbler nach Bozen aber nie gegeben. In jener Nacht wurde Christian Kerbler über den Vinschgau an die Schweizer Grenze gebracht, ausgestattet mit Garantien und Geld des italienischen Innenministeriums. Christian Kerbler wurde in der Schweiz von einem Mitarbeiter der italienischen Nachrichtendienste kontrolliert und geführt. Dieser Mann brachte Kerbler im Oktober 1964 dann nach London, wo sich der Amplatz-Mörder für lange Zeit unter falschem Namen aufgehalten haben dürfte.
Kerbler wird pro forma 1971 in Perugia zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt, doch in Wirklichkeit wissen die italienischen Behörden bis heute genau, wo sich ihr Spitzel aufhält. Man fahndet nicht nach Kerbler, sondern schützt ihn vielleicht sogar.
Wie weit dieser Schutz geht, zeigt sich zwölf Jahre nach der Flucht von Christian Kerbler. Im Dezember 1976 wird Christian Kerbler unter dem Decknamen Christian Eschenberg in London bei einem kleinen Diebstahl in einer Drogerie verhaftet. Schnell kommt seine wahre Identität heraus.
Jetzt aber stellt sich ein Problem. Österreich könnte die Auslieferung Kerblers beantragen. Damit aber würde die Wahrheit über den Amplatz-Mord und die Rolle der Carabinieri und der Quästur Bozen bekannt werden. Wie ernsthaft die Situation damals eingeschätzt wurde, zeigen die Dokumente. Der Chef der italienischen Nachrichtendienste informiert im Dezember 1976 die wichtigsten Regierungsmitglieder über die Kerbler-Verhaftung und die möglichen Konsequenzen.

Die italienische Regierung interveniert direkt in London. Christian Kerbler wird danach von den englischen Behörden wieder auf freien Fuß gesetzt und taucht wieder unter. Bis heute bleibt der Nordtiroler Spitzel verschwunden.
Spätestens nach der Ermordung von Luis Amplatz fallen endgültig die Hemmschwellen. In den Jahren danach werden die Aktionen gegen den BAS immer härter. Es gelingt mit Hilfe von Spitzeln Attentate zu verüben, für die BAS-Leute dann eingesperrt werden, zudem plant man direkte Aktionen gegen einzelne BAS-Exponenten wie etwa die versuchten Entführungen von Norbert Burger oder Peter Kienesberger.
Im September 1966 gelingt es dem SID in Zusammenarbeit mit der Finanzwache, einen Unfall in eines der angeblich brutalsten Attentate des BAS zu verwandeln. Am 10. September 1966 kommt es in der kleinen Kaserne der Finanzwache auf der Steinalm zu einer Explosion. Drei Beamte sterben. Das Ganze ist ein Unfall in der ohnehin äußert locker geführten Kaserne. Doch dem italienischen Nachrichtendienst gelingt es, das Ganze als BAS-Anschlag darzustellen. Drei BAS-Männer – unter ihnen Jörg Klotz – werden für den Anschlag zu lebenslanger Haft verurteilt. Sofort nach dem Anschlag wird bei der Bozner Finanzwache der so genannte „Centro occulto I“ gegründet. Er koordiniert ab Herbst 1966 alle nachrichtendienstlichen Tätigkeiten um den Südtirol-Terrorismus.
Vor allem für die Jahre 1964 bis 1968 liegt noch vieles im Dunkeln. Mit einer möglichen Öffnung der Archive der Nachrichtendienste könnte dabei so manche neue, unbequeme Wahrheit noch an den Tag kommen.

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Hartmuth Staffler Sab, 09/06/2014 - 15:37

In risposta a di Martin B.

Eine Schande ist es wohl für die Täter und nicht für die Opfer. Aber nachdem man den Faschismus durch Restaurierung seines Denkmales in Bozen rehabilitiert hat, wird man wohl auch bald die von staatlichen Organen organisierten Blutbäder, Morde und Folteraktionen als Teil der Geschichte "historisieren" und verklären. Und wenn man dennoch ein paar Schuldige braucht, dann müssen eben die Opfer dafür herhalten.

Sab, 09/06/2014 - 15:37 Collegamento permanente
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Alfons last Ven, 09/05/2014 - 21:15

Das nenne ich seriösen Journalismus: Obwohl der Autor sicherlich nicht der patriotischen Szene zuzuordnen ist, legt er die Fakten klar und deutlich auf den Tisch. Jeder kann sich dann selbst ein Bild von "unserem" Staat machen, dessen Behörden und Vertreter auch 50 Jahre danach noch nicht die Größe und Rechtschaffenheit aufweisen, um diese Vorgänge offenzulegen, aufzuarbeiten und zumindest den Angehörigen ihr Bedauern kundzutun... Solange eine solche Aufarbeitung der jüngeren Südtiroler Geschichte durch den italienischen Staat nicht geschieht, kann ich - verzeiht mir - mit diesem Staat nichts anfangen und schaue mich eben nach Alternativen um (natürlich keineswegs auf Kosten der Südtiroler italienischer Muttersprache!).

Ven, 09/05/2014 - 21:15 Collegamento permanente