Auf Konfrontationskurs?
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Die Handelskammer Bozen hat wie berichtet gestern (4. November) die Worst Case-Studie zum Brenner-Transit vorgestellt, die sich mit den Verkehrs-Einschränkungen befasst, die am 1. Januar 2025 infolge der Sanierung der Luegbrücke greifen werden. Nicht nur die Handelskammerpräsidenten von Bozen und Trient, Michl Ebner und Andrea De Zordo, fanden deutliche Worte, sondern auch Tourismus-Landesrat Luis Walcher, der in Sachen Nachtfahrverbot Verhandlungsbereitschaft von den Tirolern Nachbarn einforderte. Nach den gemäßigten Tönen seitens Landeshauptmann Arno Kompatscher, der bis dato zwar ebenfalls auf Verhandlungen setzte, aber immer auch Verständnis für seinen Amtskollegen Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol, zeigte, sind das nun neue und ungewohnt scharfe Töne.
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Neue Situation – neue Bewertung
Von einer Kehrtwende will Landesrat Walcher nicht sprechen, allerdings befinde man sich in einer außergewöhnlichen Situation – laut Studie drohen nämlich nicht nur enorme wirtschaftliche Einbußen, sondern auch enorme Belastungen für die Anrainer. „Neue Situation – neue Bewertung“, lautet deshalb die Devise von Landesrat Walcher. Nicht nur für den Tourismus und den Warentransport, sondern auch für die Bevölkerung selbst seien die ungehinderten Fahrten in das Nachbarland ein wichtiges Thema. „Ich glaube, dass die Bürger und Bürgerinnen langsam verstehen, was es heißt, wenn ein Nadelöhr wirklich zu einem Nadelöhr wird“, so Walcher. Mittlerweile seien die Stausituationen nicht nur eine Kosten- und Nerven-Frage, sondern auch eine Frage der Sicherheit. Doch wird Tirol die „heilige Kuh“ Nachtfahrverbot schlachten?
„An solchen Spekulationen werde ich mich nicht beteiligen.“
Bis dato sei man sich in dieser Frage jedenfalls keinen Millimeter näher gekommen, Ziel müsse es laut Walcher jedoch sein, den Warenverkehr wie auch den Personenverkehr aufrechtzuerhalten. Was hat im Gegenzug Südtirol aber anzubieten? Ganz abgesehen davon, dass hinter vorgehaltener Hand offen darüber gesprochen wird, dass Tirol diese Maßnahmen aus reinem Eigennutz erlässt, sprich: Wenn die Touristen für die Fahrt nach Südtirol zu lange im Stau stehen müssen, sind sie vielleicht eher geneigt, ihren Urlaub in Tirol zu verbringen. „An solchen Spekulationen werde ich mich nicht beteiligen – und ich will auch nicht daran denken, denn dieses Verkehrs-Chaos ist nicht nur für den Tourismus ein Problem, sondern stellt auch die lokale Wirtschaft vor große Herausforderungen. Wenn keine Warentransporte mehr von A nach B stattfinden können bzw. diese erschwert werden, verliert man unter Umständen Geschäftspartner“, so Walcher, der betont, dass sich auch die Tiroler Wirtschaft keinen Gefallen damit tue – schließlich kommt ein Großteil der Kunden, die jedes Wochenende das DEZ und andere Einkaufszentren besuchen, aus Südtirol.
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Wie anmaßend und stillos, wenn einige Südtiroler Politiker meinen, sie hätten die inhaltliche Kompetenz und lobbygetriebene Berechtigung, dem Bundesland Tirol vorzuschreiben, wie es agieren soll. Gerade in der Verkehrspolitik, in der sich die Südtiroler und vor allem italienischen Versäumnisse berghoch türmen. Das argumentative Niveau liegt auf Wirtshausniveau zu später Stund.
Zum Schämen.
Und nicht in meinem Namen.
Werner Pramstrahler
Sterzing / Schwaz
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