Feline Melinda: „Christmas Time“
... Freude, Hoffnung, Nähe, Zuversicht, Menschlichkeit und Positive Thinking vermitteln.
salto.music: Wenn eine standhafte Metalband wie Feline Melinda einen besinnlichen, pathetischen Weihnachtssong komponiert, kann dies schnell „gefährlich“ werden – oder eben genau das Gegenteil bewirken. Was hat dich dazu bewogen, eure neue Single „Christmas Time“ zu schreiben?
Rob Irbiz: „Christmas Time“ entstand aus einer spontanen Idee und aus der Herausforderung heraus, innerhalb der kurzen Zeitspanne von wenigen Wochen einen Song zu produzieren. Zudem ist dieser Song eigentlich der erste, den Feline Melinda in ihrem über dreißigjährigen Bestehen in Form einer Single veröffentlicht. Ich denke schon, dass gerade die Weihnachtszeit sich zudem bestens eignet, einen Song mit einem nachdenklichen Text zu veröffentlichen, dessen zentraler Grundgedanke, bzw. Message des Projektes es ist, einfach Freude, Hoffnung, Nähe, Zuversicht, Menschlichkeit und „Positive Thinking“ zu vermitteln. Demzufolge war es unser Ziel, einen Song zu entwickeln, der in dieses Konzept passt.
„Christmas Time“ startet zu Beginn leise mit dem Geräusch des Windes im Hintergrund und sanftem Piano, auf dessen Melodie sich während der Strophe die Vocals von Doris und mir zuerst abwechselnd, dann im Duett bis hin Refrain steigern. Dieser entfaltet sich feierlich mit Schlagzeug, Bass, dezenten, verzerrten Gitarren und vielen Chorstimmen. Headmatt‘s kurzes, stimmungsvolles Gitarrensolo setzt dem Song einen weiteren Akzent und lässt zudem kurz in die rockig-metal-melodische Seele von Feline Melinda blicken.
Natürlich wird die 'harte Metal-Fraktion' bei unserem Weihnachtssong die Nase rümpfen, but... who cares?! Denen, die ein offenes Ohr für den Text des Songs und Melodie haben und open-minded sind, wird er gefallen.
salto.music: Somit trauen sich Feline Melinda auch nach über 35 Jahren etwas Neues auszuprobieren. Wie waren die bisherigen Reaktionen auf die Weihnachts-Single?
Rob Irbiz: Man kann bzw. soll(te) immer mal wieder Neues probieren und wagen. Das Leben zu leben beinhaltet auch den Willen und die Kraft, es nicht nur mit einem Tunnelblick zu sehen oder sich ständig im Kreis, in der Komfortzone sozusagen, zu drehen. „Christmas Time“ wurde am 01. Dezember auf allen führenden Download-Stores und Streaming-Portalen veröffentlicht.
Die bisherigen Reaktionen waren, wie wir es eigentlich schon erwartet hatten, sehr gut. Der Song ist kurz, kompakt und eingängig und hat alle Elemente mit an Bord, um all jenen, die unserer Musik, bzw. Feline Melinda folgen, zu gefallen und auch Menschen ansprechen, die abseits des Hard & Heavy-Genres gern Musik hören. Die Tatsache, dass die Produktion pop-lastig klingt, bietet sich „Christmas Time“ auch gut für Airplay im Radio an. Natürlich wird die „harte Metal-Fraktion“ bei unserem Weihnachtssong die Nase rümpfen, but... who cares?! Denen, die ein offenes Ohr für den Text des Songs und Melodie haben und open-minded sind, wird er gefallen.
salto.music: Feline Melinda sind dafür bekannt, lange und gründlich an ihren Aufnahmen und Produktionen zu arbeiten. War es diesmal auch ein langer Weg bis zum finalen Mix? Wann und wo habt ihr „Christmas Time“ eingespielt?
Rob Irbiz: Die Idee zum Song kam ganz spontan; genauer gesagt exakt am 31. Oktober! Als Deadline für die Produktion hatten Chris und ich uns auf den 30. November festgelegt, sodass das Ziel der Veröffentlichung am 01. Dezember eingehalten werden konnte. Die musikalische Basis des Weihnachtsliedes bildet die Piano-Version (eingespielt von Robbie Weger) unseres Songs „Angel Eyes“ aus dem Studioalbum „Dance of Fire and Rain“. Toningenieur Marco Ober hat in seinem Artifact-Studio in Trient diese Spur sozusagen seziert und die einzelnen Parts nach unseren Vorstellungen neu aufgebaut. Im Gegensatz zur ursprünglichen Version des Songs kamen dann noch Schlagzeug, Gitarre, Bass und teils neue Keyboard-Sounds beim Refrain und beim Gitarrensolo dazu.
Die Aufnahme der Gesangsspuren von Doris und mir hat aufgrund der vielen Zusatzspuren für die Chorstimmen im Refrain ebenfalls Zeit in Anspruch genommen. Editing und Vorabmix erledigte Marco in Eigenregie. Er kennt unsere Musik ja bestens, da er schon seit unserem Studioalbum „Morning Dew“ (2008) in allen Produktionen von Feline Melinda involviert ist. Für jeden neuen Step hat er uns die aktuellste Version zum Anhören zugesandt. Abschließend waren Chris und ich bei ihm in Trient, um an den letzten Details zu feilen. Montag, 29. November um 23.45 Uhr haben wir, müde und mit dem Ergebnis zufrieden, das Abmischen des Songs abgeschlossen!
salto.music: Mit „Christmas Time“ setzt ihr also eure gelungene Zusammenarbeit mit „Wedding Voice“ Doris Albenberger fort. Eine Partnerin, die ihr auch auf dem nächsten Longplayer nicht missen möchtet? Arbeitet ihr bereits an ersten neuen Songs?
Rob Irbiz: Mit ihr haben wir bereits mehrmals, seitdem sie 2016 zum ersten Mal zusammen mit uns auf der Bühne stand, zusammengearbeitet. Ihre lockere Art und ihre hohe Professionalität, wenn es um die Umsetzung eines Projektes geht, zeichnen sie aus. Das Timbre ihrer Stimme passt perfekt zu unseren Songs; beste Beispiele dazu sind die Doris Albenberger-Version unseres Songs „Skydiver“, eine Spezialversion des Liedes, das sehr gut ankommt bei unseren Fans, unsere Version des Musicalsongs „Phantom of the Opera“ im Duett mit mir (einer der meistgehörten Songs von Feline Melinda im Streaming und im Download) und jetzt auch „Christmas Time“. Von letzterem wird einige Tage vor dem Weihnachtsfest auch der Videoclip online gehen, der gerade in Produktion ist.
Bestimmt wird noch neues Material mit Doris folgen, denn das nächste Studioalbum soll auch wieder eine Ballade enthalten. Geplant ist, diesen Song mit Francesco Pinter an den Gitarren und Doris Albenberger im Duett mit mir zu produzieren. Freundschaft, Freude an der Musik und gegenseitiger Respekt sind die Elemente, auf denen unsere Zusammenarbeit aufgebaut ist. In diesem Sinne könnte ich mir für Feline Melinda auch keine bessere musikalische Partnerin als Doris vorstellen!
Info: https://www.felinemelinda.com/
