Gewalt gegen Menschen mit Behinderung
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Gestern, am 5. November, hat der Landtag den von der Grünen Fraktion eingebrachten Beschlussantrag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Menschen mit Behinderung angenommen.„Dies ist ein wichtiges Ergebnis für ein Thema, das bisher im öffentlichen Diskurs außen vor blieb“, erklären die Grünen-Abgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.
Im Jahr 2024 haben 348 Frauen mit Behinderung Hilfe bei den Beratungsstellen gegen Gewalt gesucht; 91,5 Prozent von ihnen wurden von Personen aus ihrem nahen Umfeld missbraucht. In Europa erfährt eine von drei Frauen mit Behinderung (34 %) im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt – gegenüber 19 Prozent der Frauen ohne Behinderung. Das Thema betrifft vor allem Frauen, aber auch Männer mit Behinderung sind öfter betroffen als Männer ohne Behinderung.
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Der Landtag hat nun beschlossen, dass eine Studie über Gewalt gegen Menschen mit Behinderung in Südtirol durchgeführt, ein Gewaltschutzkonzept ausgearbeitet wird und Schulungen für das Personal von Polizei, Gesundheitswesen, Schule und Sozialdiensten verpflichtend werden.
„Gewalt gegen Menschen mit Behinderung ist ein Phänomen, das unsichtbar bleibt. Nun haben wir im Landtag beschlossen, diese Realität anzuerkennen und konkret zu handeln. Das ist ein Zeichen von Gerechtigkeit“, erklärt Brigitte Foppa, Erstunterzeichnerin des Antrags.
Update: Am 6. November wurde zudem der Antrag der Grünen für eine faire Bezahlung von Menschen mit Behinderungen angenommen. Bis heute erhalten Menschen mit Behinderungen, die an Arbeitsintegrationsprogrammen teilnehmen, höchstens 492 Euro im Monat. Dieser Betrag ist seit 2016 unverändert geblieben und soll nun deutlich erhöht werden.
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