Politica | Konvent

Robertos Rücktritt

Roberto Bizzo wirft das Handtuch und tritt als Mitglied des Autonomiekonvents zurück. Verständnis für seine späte Erkenntnis erntet er keines.
Roberto Bizzo
Foto: web

Noch scheint Roberto Bizzo auf der offiziellen Webseite des Autonomiekonvents als Mitglied der 33 auf. Doch schon bald wird sein Name verschwinden. Der PD-Politiker hat am Mittwoch nämlich seinen Rücktritt eingereicht – per Mail, die er an den Präsidenten des Konvent der 33, Christian Tschurtschenthaler, geschickt hat. Dieser zeigt sich erstaunt über die Entscheidung Bizzos, der nur wenige Wochen vor Abschluss der Arbeiten beschlossen hat, das Handtuch zu werfen.

Für salto.bz war Bizzo bislang nicht zu erreichen – er muss im Landtag die Aprilsitzung leiten und da sein Vize Thomas Widmann krankheitsbedingt verhindert ist, ist er voll eingespannt. Offiziell begründet er seinen Rücktritt vom Konvent jedoch mit seiner Doppelrolle als Mitglied des Konvent und Landtagspräsident, die ihn “in Verlegenheit” gebracht habe. Die Frage, die sich für viele stellt: Warum ist Bizzo zu dieser Erkenntnis erst knapp ein Jahr nachdem er Ende Mai 2016 zum Landtagspräsidenten ernannt wurde gekommen? Vieles deutet darauf hin, dass der PD-Politiker weitere Konflikte mit der SVP vermeiden will. Bizzo hätte nämlich seine Unterschrift unter einen Minderheitenbericht zum offiziellen Abschlussdokument des Konvent setzen sollen – und sich damit gegen die SVP gestellt. Zu Verstimmungen mit dem Koalitionspartner war es nicht zuletzt wegen Bizzos Zick-Zack-Kurs bei der Toponomastikfrage gekommen, für den er auch innerhalb seiner eigenen Partei kritisiert wurde. Dort reagiert man perplex auf Bizzos Abschied aus dem Konvent. “Ne prendo atto. Ma mi verrebbe a dire che non ha scoperto ieri di essere anche presidente del consiglio”, meint Parteisekretärin Liliana Di Fede. “Unverständlich”, kommentiert Landesrat Christian Tommasini die Entscheidung seines parteiinternen Widersachers. Der PD wird nun ein Ersatzmitglied vorschlagen. Das letzte Wort hat dann der Landtag, der Bizzos Nachfolger für die letzten sechs Sitzungen des Konvent der 33 per Abstimmung bestätigen muss.