Haselsteiner gegen FPÖ
Sie wollen Österreich “nicht dem Rechtspopulismus und dem Kleingeist” überlassen. Sie setzen sich für eine “offensive und weltoffene Politik” ein und warnen vor einer “rückwärtsgewandten Politik der Abschottung und des Nationalismus”. Sie wollen “die progressive Mehrheit in unserem Land repräsentieren”. “Sie”, das sind die Initiatoren der Bürgerplattform “Weil’s um was geht”. Mit dabei: Hans Peter Haselsteiner, Großunternehmer und Wahlbozner. In Wien präsentierte Haselsteiner mit seinen Mitstreitern am Donnerstag die überparteiliche Allianz, mit der er im Wahlkampf zu den Nationalratswahlen am 15. Oktober in Österreich mitmischen will.
Die Botschaft könnte deutlicher nicht sein: Nein zu einer Regierungsbeteiligung der FPÖ. Sowohl ÖVP als auch SPÖ schließen eine mögliche Koalition mit den Freiheitlichen um Parteichef Heinz-Christian Strache nicht aus. Ein Horrorszenario für Haselsteiner, für den sich eine zukünftige Regierung in Österreich “keine antieuropäische und schon gar keine rechtspopulistische Koalition leisten” kann. Bereits bei den österreichischen Präsidentschaftswahlen war Haselsteiner öffentlich und offensiv mit der “Nein zum Öxit”-Kampagne gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer aufgetreten. Im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Oktober will das Bündnis, das von über 70 Gründungsmitgliedern aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gestartet wurde, verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten starten, darunter Dialogforen mit Politikern, Experten und Bevölkerung zu “wirklich wichtigen Themen unserer Zeit – ob Europäische Union, Wirtschaftsstandort, Bildung, Digitalisierung oder Klimaschutz”, heißt es in einer Aussendung von “Weil’s um was geht”.
Finanzieren will sich die Plattform über Spenden. Laut österreichischen Medienberichten hat Haselsteiner selbst 1.500 Euro gespendet. Im Gegensatz zur “Nein zum Öxit”-Kampagne sollen dieses Mal keine Inserate geschaltet, sondern vielmehr versucht werden, so viele Menschen wie möglich zu mobilisieren – für “eine Koalition der Vernunft, der Weltoffenheit, der Zivilgesellschaft”.