Società | Gastbeitrag

Ein Silvesternachruf von Peter Koler

Das Konzept für „Feiern mit Niveau“ wird bereits seit 2012 umgesetzt, leider nicht überall, sagt Peter Koler, Direktor des Forum Prävention. Ein Rückblick auf das Bozner „Silvesterfest“.

Alkoholfreie Getränke, die mindestens um einen Euro weniger kosten als das billigste alkoholische Getränk, kein Superalkohol, keine „happy hours“, ein verantwortungsbewusster Ausschank und ein attraktives Rahmenprogramm – das sind die Feste, die das Unterstützerlogo „Feiern mit Niveau“ tragen dürfen. Immer mehr aufmerksame Fest- und Openairveranstalter setzten dieses Konzept bereits um. Auf dem Bozner Waltherplatz hat man es zu Silvester leider verschlafen und auf den reinen Alkoholausschank gesetzt.

Immer mehr aufmerksame Fest- und Openairveranstalter setzten dieses Konzept bereits um. Auf dem Bozner Waltherplatz hat man es zu Silvester leider verschlafen und auf den reinen Alkoholausschank gesetzt.

Die zehn Punkte für das „Feiern mit Niveau“ sind eine Maßnahme der Alkoholpräventionskampagne trinkenmitmass.it. Als Teil des Alkoholgemeindekits bietet sie Gemeinden und Festveranstaltern die Möglichkeit, einen bewussten Umgang mit dem Thema Alkohol sichtbar umzusetzen. Das Unterstützerlogo mit der Aufschrift „Feiern mit Niveau“ auf den Werbeplakaten kennzeichnet diese Veranstaltungen.

Feste bedeuten geselliges Beisammensein, dazu gehört der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol, aber auch attraktive Angebote, die den Konsum nicht zum Zentrum des Geschehens machen. Sichtbare Beispiele, dass eine neue Festkultur machbar ist, sind etwa das Rock in dusty Valley in Sarnthein, das Altmauerfest Auer, das Altstadtfest Bruneck, die Open Airs Gaulschlucht in Lana und Rock im Ring am Ritten, um nur einige zu nennen.

Feste bedeuten geselliges Beisammensein, dazu gehört der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol, aber auch attraktive Angebote, die den Konsum nicht zum Zentrum des Geschehen machen.

Schon das Landesgesetz aus dem Bereich „Abhängigkeiten“ aus dem Jahr 2006 sieht vor, dass beim öffentlichen Ausschank neben den alkoholischen Getränken mindestens 2 nichtalkoholische Getränke zu einem günstigeren Preis angeboten werden müssen.

Als sinnvoll erwiesen haben sich auch Gemeindeverordnungen. Nach dem Landesgesetz können die Gemeinden der Provinz Bozen mit eigener Verordnung alkoholpräventive Projekte fördern, aber auch einschränkende Maßnahmen erlassen.
Das Alkoholgemeindekit für Bürgermeister und Gemeindeassessoren wurde inzwischen an 59 Gemeinden Südtirols verteilt. 55 Gemeinden haben nach letztem Stand eine Verordnung zum Thema Alkohol.