Es waren 2.000 Quadratmeter Schilf, die am Freitag Abend nahe des Kalterer Sees brannten. Ausgebrochen war der Brand gegen 19 Uhr, im Süden des Natura-2000-Schutzgebiets “Kalterersee”. Da an jenem Abend Windstille herrschte und auch dank des raschen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr St. Josef am See konnte ein Ausbreiten der Flammen verhindert werden. Nun wird nach der Brandursache geforscht.

Peter Kasal, Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie, war am Freitag Abend vor Ort. “Bei der betroffenen Fläche handelt es sich um hochwertige Naturerlebnisräume für eine bedrohte Flora und Fauna.” Aus diesem Grund gelten für das Gebiet spezifische Bestimmungen. So ist etwa der Aufenthalt von Personen im betroffenen Bereich stark eingeschränkt. “In den als Biotop abgegrenzten Flächen gilt außerhalb der Zugänge der eingetragenen Stege ein Betretungsverbot”, bestätigt der Direktor des Verwaltungsamts für Landschaft und Raumentwicklung Horand Maier. Ausgenommen von dem Verbot sind nur Eigentümer, Pächter, Nutznießer, Verwalter und landwirtschaftliche Arbeiter sowie Personen zur Ausübung erlaubter Tätigkeiten. In letzter Zeit seien jedoch immer wieder Personen – Neugierige, Fotografen, Ornithologen usw. – und ohne Ermächtigung aufgestellte Tarnzelte beobachtet worden, erklärt Rainer Ploner, seines Zeichens Vizedirektor des Forstinspektorats Bozen I. Daher sollen in nächster Zeit die Kontrollen verstärkt und falls notwendig auch Strafen verhängt werden.

Dieser Stunden ist man allerdings noch auf der Suche nach der Brandursache von Freitag Abend. Ausgeschlossen werden kann, dass der Brand in Verbindung mit den auf der gegenüberliegenden Seite des Schilfgürtels durchgeführten Biotopverbesserungsmaßnahmen steht. Doch Rainer Ploner hat eine Vermutung: “Nachdem der Brand erst gegen 19 Uhr ausgebrochen ist, wird als Brandursache derzeit eine unachtsam weggeworfene Zigarette vermutet, die erst Stunden später das Schilf entzündete.” Die Ermittlungen der zuständigen Carabinieri sind noch am Laufen.