Barbara Hundegger liest in Lana
Es gehört zum poetischen Lust- und zum politischen Realitätsprinzip von Barbara Hundegger (*1962), dass sie alles, was ihr an Sprache begegnet, dem analytischen Zugriff unterzieht, schreibt Christine Vescoli von Literatur Lana über die anzukündigende Lesung der österreichischen Schriftstellerin am 10. April um 20 Uhr bei Literatur Lana. "So kehrt sie hervor, wo Sprache mit dem Doppelsinn oder der Differenz auflauert und wo Sprache Tücken und Lücken von Zeichen und Bezeichnung hinterlässt. Nicht weniger ist Barbara Hundegger da am Werk, wo sprachliche Mehrdeutigkeit das Spiel und den Witz ermöglicht."
Barbara Hundegger hat sich mit ihrem neuen Werk einem der größten Dichter der Literaturgeschichte zugewandt, keinem Geringeren als Dante und der Göttlichen Komödie. Was zu erwarten ist, löst die Lyrikerin ein, indem sie den faszinierenden Kosmos Dantes mit dem dichterischen Sinn gegenwärtiger Erfahrungen auflädt und Gedichte schafft, die einen tiefsinnigen Gang der Reflexion spürbar machen und berühren.
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nicht durch dein tun sondern nichttun ist
dir entgangen was du zu spät erkannt
hast als glück | drei mal einen andern
eine andere umfangen und drei mal
landen vor der eigenen brust: so bist
du der leere engel geworden der die
verwandlungen verwehrt hat | allein
das geräusch deiner flügel lässt den
schluss zu: dass etwas sich schließt
...
Freitag, 10. April 2015, 20.00 Uhr
Hofmannplatz 2, Lana
BARBARA HUNDEGGER: Wie ein Mensch der umdreht geht. Dantes Läuterungen reloaded. Gedichte. (Haymon Verlag 2014)
Einführung: Donatella Trevisan