Stromausfälle zu Weihnachten - wer ist schuld?
Am ärgsten hat es die Gemeinde Comelico im Belluno getroffen. Dort wird es erst wieder am 22. Jänner eine eigene Stromversorgung geben, teilt die Selnet in einem Schreiben mit. Bis dahin muss mit Notstrom gearbeitet werden.
Verheerende Schäden haben die schweren Schneefälle vom 26. und 27. Dezember in der Stromversorgung in Südtirol, dem Trentino und Venetien angerichtet. Die Schadensbilanz umfasst 3 Millionen Euro, 14 Hochspannungsleitungen der Terna waren betroffen und 4 Umspannwerke zwischen den Regionen teilweise außer Betrieb.
In Südtirol traf es 32 Gemeinden, am ärgsten Martell, Sulden und Sexten. In dem Hochpustertaler Skiort war der Strom bereits um halb elf am Stefanstag, dem 26. Dezember gekappt. Der Masten einer Mittelspannungsleitung wurde geknickt, das Licht ging aus. Noch dazu wurde die Straße zwischen Innichen und Sexten geschlossen, schließlich war Sexten nur mehr über die Aufstiegsanlagen der Sextner Dolomiten AG erreichbar und zwar von Vierschach über den Helm nach Sexten. Und auch diese blieben immer wieder stehen infolge der unterbrochenen Stromversorgung. Bis zum 30. Dezember blieb das Skigebiet ohne Strom. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung gestalteten sich dort als besonders schwierig, schreibt die Selnet, denn das Gebiet war durch die Verlegung einer Straße nicht erreichbar und auch dann mussten erst noch 2,5 km Kabel verlegt werden.
Nun wollen die Skiliftbetreiber um Franz Senfter und Geschäftsführer Mark Winkler auf Schadenersatz klagen, die Schäden die der Gesellschaft seit Weihnachten durch die Stromausfälle entstanden sind, werden auf 1 Million Euro beziffert. „Es sind große Ausfälle für den Tourismus gewesen,“ bekundet der Sextner Bürgermeister Fritz Egarter sein Verständnis. „Wenn die Selnet gut versichert ist, dann hat eine solche Klage vielleicht Erfolg. Ansonsten kann man sich hier nur den Naturgewalten beugen.“
Die Selnet, so der Bürgermeister, habe auf alle Fälle rasch und effizient reagiert, diese Bemühungen erkenne er an. In der nächsten Woche, ab 13. Jänner laufen erste Gespräche zwischen ihm, anderen Bürgermeistern und der Selnet an. Es geht um die geplanten Überlandleitungen Richtung Kreuzbergpass und ins Belluno. Da wolle man gemeinsame Sache machen und Elektroleitungen sowie Breitbandkabel verlegen, im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen.stand
Schnee ohne Grenzen
der Vollständigkeit halber: auch Osttirol war von massiven Stromausfällen betroffen:
http://www.dolomitenstadt.at/2013/12/26/tausende-haushalte-in-osttirol-…
http://www.osttirol-heute.at/heute/menschen/9036-ca-2800-haushalte-in-o…
da die Natur sich weniger an Grenzen hält. Die Ereignisse im Camelico und im Cadore sind auf Bloz schön zynisch zusammengefasst:
http://www.lozzodicadore.eu/blog/tag/blackout-cadore