Società | Periphere Krankenhäuser

Landesrätin Stocker besucht Innichner Krankenhaus

Nach dem Krankenhaus in Bozen lag gleich als zweites jenes von Innichen auf der Besuchsroute der neuen Gesundheits-Landesrätin Martha Stocker. Sie wolle mit offenen Karten weitere Gespräche führen.

Ein kleines Krankenhaus wie Innichen hat besondere Stärken: die familiäre Atmosphäre,  die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen, die ganzheitliche Behandlung des Menschen. Gerade bei schweren Krankheitsfällen wie Herzkrankheiten oder Krebs hätten die Patienten in Innichen immer dieselben Ansprechpartner, erklärten die Primare Gottfried Kühebacher und Hans Steiner der Landesrätin. So würden die vorhandenen Betten im „Zieharmonika"-Modus, also je nach Bedarf der beiden Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie genutzt und damit eine optimale Auslastung garantiert. Es gebe außerdem eine enge Zusammenarbeit mit der Kardiologie in Bozen, sodass auch in Innichen Herzinfarktpatienten auf gleichem medizinischen Niveau wie in Bozen betreut werden könnten, erläuterten die Primare.

Gesprochen hat Landesrätin Stocker auch mit den Primaren Angelo Dapunt (Radiologie), Walter Pörnbacher (Pädiatrie) und mit Stefano Basso, Orthopäde in der Abteilung Chirurgie sowie mit Pflegedienstkoordinatorin Helene Burgmann und dem Direktor des Gesundheitsbezirks Bruneck, Walter Amhof.

Das gesamte Führungsteam unterstrich gegenüber Landesrätin Stocker, dass sich das Krankenhaus Innichen Chancengleichheit wünsche, weil gerade die kleinen Krankenhäuser andere Vorteile für die Menschen vor Ort zu bieten hätten als die großen. Mit 1.200 Operationen im Bereich der Allgemeinen Chirurgie verzeichne das Krankenhaus Innichen beispielsweise sogar mehr Operationen als das Krankenhaus Bruneck.

Durch die klinische Reform und die Ankündigung, dass die Geburtenabteilung geschlossen werde, habe sich im Krankenhaus Innichen ein Klima der Unsicherheit breit gemacht und es sei schwierig geworden, Personal zu finden, so die Führungskräfte. „Wir erwarten uns nun Führungsstärke und Klarheit, Zusammenarbeit und Absprachen mit Handschlagqualität", betonte Amhof. Innichen wünsche sich vor allem auch eine Definition der Grundversorgung, insbesondere der Aufschlüsselung, was alles dazu gehöre, so die Führungskräfte.

Landesrätin Stocker zeigte sich erfreut darüber, dass sie im Krankenhaus so viele hoch motivierte Mitarbeitende angetroffen hat, denen die Arbeit im Krankenhaus Freude macht und die sich konstruktiv an einer Weiterentwicklung beteiligen wollen. Sie sicherte zu, die Situation des Krankenhauses Innichen genauer zu überprüfen und kündigte an, regelmäßig weitere Gespräche mit den Verantwortlichen zu führen. Betreffend weitere Entwicklungen des Krankenhauses Innichen werde sie die Karten immer offen auf den Tisch legen, betonte Stocker.

Ein kurzes Gespräch hat Landesrätin Stocker am Ende ihrer Stippvisite auch mit der Bürgerinitiative „Pro Pustertal" geführt.