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Mitglieder braucht die Partei

Nun ist die offizielle Zahl da: Die SVP hat 38.034 Mitglieder. “Wir wollen mehr”, sagt Parteiobmann Philipp Achammer zum Auftakt der Mission Mitgliedersammlung.
Philipp Achammer
Foto: Ingo Dejaco

“Viel ist in letzter Zeit diskutiert und spekuliert worden und es freut mich, dass unsere Mitgliederzahlen so viel Aufmerksamkeit erfahren.” Die gute Laune, die Parteiobmann Philipp Achammer am Freitag an den Tag legt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass man in der SVP auch 2016 nicht zufrieden ist. 38.034 Parteikartln hat man im Vorjahr geschafft, an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Damit wurde die selbst gesteckte Ziel von 40.000 Mitgliedern nicht erreicht. “Wir wollen mehr”, heißt daher das Motto der diesjährigen Mitgliedersammlung, mit der die Volkspartei in erster Linie ihre verloren gegangenen Schäfchen zurückholen, aber auch neue Mitglieder für sich gewinnen will. Das Ziel für 2017: “Wieder über 40.000 Mitglieder”. So steht es in der Powerpoint-Präsentation, die am Vormittag den Medienvertretern im SVP-Sitz vorgeführt wird.

38.034 Mitglieder – Rückgang im Wipptal

Sinkende Mitgliederzahlen machen der Sammelpartei – das ist kein Geheimnis – schon seit Jahren zu schaffen. Besonders der Skandal um die Politikerrenten, der 2014 die Wogen hoch gehen ließ, hat den Mitgliederschwund noch einmal angeheizt: Fast 13.000 Parteimitglieder hat die Rentendebatte die SVP gekostet – mit 37.300 war 2014 die historisch niedrigste Mitgliederzahl erreicht. Und die Partei erholt sich nur langsam. Der Traum von den Zeiten als es mehr noch drei Mal so viele waren, dürfte wohl endgültig ausgeträumt sein. Das weiß auch der Parteiobmann: “Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Menschen für eine Partei zu gewinnen.” Das beweise nicht zuletzt der generelle Mitgliederschwund von Volksparteien in ganz Europa.

So schnell wie sie sich nach politischen Turbulenzen und Skandalen abwenden können, sind abtrünnige Mitglieder nicht bereit, ihrer Partei erneut das Vertrauen zu schenken. Doch in der SVP will man heuer “ein letztes Mal versuchen, die verloren gegangenen Mitglieder zurückzugewinnen”, zeigt sich Achammer kampfeslustig. Die größte Übezeugungsarbeit wird wohl im Bezirk Wipptal zu leisten sein. Dort hat sich die Mitgliederzahl von 2015 auf 2016 von rund 1.600 auf 880 fast halbiert. “Allerdings”, beeilt sich der Parteiobmann klar zu stellen, “das sind nicht alles Austritte, sondern die Ortsgruppen haben, wie bekannt ist, 2016 keine Sammlungen durchgeführt. Und ich hoffe, dass sich die Mitgliederzahlen im Wipptal 2017 wieder ändern”. In den anderen Bezirken seien die Zahlen “mehr oder weniger stabil”, so Achammer. “Aber es muss mehr gehen.”

15 Euro für alle, die sich mit der Partei identifizieren

Um das für 2017 selbst gesteckte Ziel von über 40.000 Parteimitgliedern zu erreichen, will man auch weiterhin auf die etwa 290 SVP-Ortsgruppen und Sammlungen vor Ort, sprich von Haus zu Haus, setzen. “Der direkte Kontakt ist der größte Gewinn für die Volkspartei, daher werden wir diese Methoden auch nicht aufgeben”, erklärt Achammer. Allerdings sollen die Ortsgruppen entlastet werden und die Einzahlung des Mitgliedsbetrags – 15 Euro für ein Jahr – auch über Bankeinzug oder Online-Überweisung möglich sein. Mitglieder unter 25 Jahren zahlen auch weiterhin keinen Beitrag. Und zudem wird es die Möglichkeit geben, einen einmaligen Solidaritätsbeitrag von 50 Euro an die SVP zu überweisen. “Es ist kein Geheimnis, dass unsere finanzielle Situation angespannt ist”, meint der Parteiobmann. Vor allem die Abschaffung der Parteienfinanzierung macht der SVP zu schaffen, “deswegen sind wir auf die private Finanzierung angewiesen”. Die Volkspartei sitzt auf einem Schuldenberg von über 3,5 Millionen Euro, der unter anderem durch Personalabbau – das Parteipersonal wurde mittlerweile von ehemals 40 Beschäftigten auf 10 reduziert – und den Verkauf eines Stockwerks des Parteisitzes in der Bozner Brennerstraße abgebaut werden soll. “Die Verhandlungen mit Interessierten sind am Laufen und sollten in den nächsten Wochen abgeschlossen werden”, verrät Achammer.

Auf die Frage, wen die SVP bei ihrer diesjährigen Mitgliedersammlung ansprechen will, antwortet der Parteiobmman: “Alle, die sich mit unserem Statut und unserem Programm identifizieren können.” Speziell auf italienischsprachige Mitglieder ist man aber nicht aus. “Wir werden unsere Grundausrichtung nicht ändern, sondern sind und bleiben eine Sammelpartei für die deutsche und ladinische Minderheit im Land”, betont Achammer. “Die SVP seht für eine stabile, ehrliche und erfolgreiche Politik für unser Land”, fügt Obmannstellvertreter Zeno Christanell hinzu, “und je mehr wir sind, desto lauter ist unsere Stimme – auch in Rom”. Die Mission Mitgliedersammlung kann also beginnen.

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G. M. Ven, 02/10/2017 - 14:29

Tja, Der Rückgang der Mitglieder darf die SVP nicht wundernd und der Grund dafür liegt wohl auf der Hand. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen spricht für sich. Die Volkspartei sollte sich fragen was in den letzten Jahren womöglich alles schief gelaufen ist und sodann nach Lösungsansätzen suchen. Die SVP mag mit Ihrer Monopolstellung sicher für eine stabile Politik sorgen, ob jene dann auch immer ehrlich (im moralischen Sinne) ist mag ich an dieser Stelle nicht bewerten...

Ven, 02/10/2017 - 14:29 Collegamento permanente