Società | Aktion

Gemeinsam gegen Gewalt

58 Frauen sind im ersten Halbjahr 2016 in Italien von Partnern oder Ex-Partnern ermordet worden. “Hinschauen, thematisieren, schützen”, so der Appell von Renate Gebhard.

58 Frauen sind seit Beginn des Jahres 2016 in Italien ermordet worden. Die Täter: Lebenspartner oder ehemalige Partner. Zu dieser aktuellen und besorgniserregenden Bilanz nimmt die SVP-Landesfrauenreferentin und Südtiroler Kammerabgeordnete Renate Gebhard Stellung: “Gewalt an Frauen geht uns alle etwas an.” Gewalt an Frauen sei kein Phänomen, das nur in weit entfernten Ländern stattfinde, so Gebhard, sondern auch in Italien, “aber auch in unserem unmittelbaren Umfeld in Südtirol”. Die SVP-Politikerin erinnert, dass weltweit 35 Prozent der Frauen in ihrem Leben bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren haben: “In Italien entspricht dies mehr als 6,5 Millionen Frauen. Und auch in Südtirol erfährt mehr als ein Drittel der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt.”

“Gewalt an Frauen geht uns alle etwas an und ist keine Privatangelegenheit”, so Gebhards Appell. Alleine mit Hinschauen und die Opfer im unmittelbaren Umfeld zu schützen sei es jedoch nicht getan. Auch auf gesetzgeberischer Ebene müsse der Gewalt an Frauen Einhalt geboten werden. Darüber hinaus gelte es als Gesellschaft, das Phänomen verstärkt zu thematisieren. “Nur wenn wir uns – Frauen und Männer – öffentlich gegen diese Gewalt aussprechen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufklären, informieren und sensibilisieren, kann es uns gelingen, die Gewalt an Frauen zu stoppen”, ist Gebhard überzeugt. Dazu gehöre auch, dass junge Menschen in ihrer Erziehung den Respekt vor anderen Menschen und den Umgang mit Enttäuschungen erlernen.

Anlässlich der jüngsten statistischen Daten zur Gewalt an Frauen hat auch der Landesbeirat für Chancengleichheit eine Aktion gestartet. Auf Facebook wurde eine Gruppe gegründet, auf der sich die Mitglieder des Beirates, allen voran Präsidentin Ulrike Oberhammer mit Fotos und dem Hashtag #gegengewalt beziehungsweise #bastaviolenza gegen Gewalt insgesamt aussprechen. Auch einige Landespolitiker, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker, haben sich bereits angeschlossen.

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Michael Bockhorni Lun, 06/13/2016 - 11:39

Gegengewalt ist etwas anderes als "gegen Gewalt" zu sein, wir sollten unsere Sprache nicht von twitter verhunzen lassen. Denn so wie es geschrieben steht, hiesse es, dass diese Personen sich zu einer gewalttätigen Bekämpfung der Gewalttäter bekennen. Da bin ich mir allerdings nicht sicher, ob sie das so gemeint haben. Schade, denn es ist ein wichtiges Thema, dass ich voll unterstütze.

Lun, 06/13/2016 - 11:39 Collegamento permanente