Ambiente | BBT

„Ein Anruf hätte genügt“

Die Grüne Bürgerliste Vahrn macht sich Sorgen um die Tunnelbohrmaschine Barbara. Völlig unbegründet, meint Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle.
Martin Ausserdorfer
Foto: Seehauserfoto
  • Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Madeleine Rohrer, hat gestern (9. Oktober) auf ihrer Facebook-Seite ein Foto gepostet, das sie und Mitglieder der Grünen Bürgerliste an der Baustelle Forch zeigt. Dort soll unter dem Schalderer Berg hindurch der erste Abschnitt der Zulaufstrecke zum Brenner-Basistunnel (BBT) vorangetrieben werden. 

  • Wie berichtet, hat sich die Grüne Bürgerliste Vahrn besorgt darüber gezeigt, dass die Tunnelbohrmaschine bereits seit Längerem still steht und die geplanten Arbeiten nicht aufgenommen werden können. Lukas Rossmann von der Grünen Bürgerliste kritisierte in der Aussendung, dass die Verantwortlichen des Großprojektes zwar bereitwillig positive Nachrichten kommunizierten, laufe etwas nicht nach Plan, so gebe es darüber aber keine Informationen. Eine derartige Kommunikationsstrategie, die sich nur auf Erfolge konzentriert, führe langfristig zu Demokratiemüdigkeit, ist der Vahrner Gemeinderat überzeugt. „Ein Anruf hätte genügt“, kontert Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, der auf der Facebook-Seite von Rohrer folgenden Kommentar hinterlassen hat: „Hättest du dich gemeldet, hätte ich dich gerne auf die Baustelle begleitet und dir die nächsten Schritte erklärt. Am Foto sieht es aus, als hättest du keinen Zutritt erhalten!“ 

  • Tunnelbohrmaschine Barbara: Nicht die „chinesische“ Maschine ist schuld, sondern die Geologie, sagt Martin Ausserdorfer. Foto: Grüne Bürgerliste Vahrn
  • Was die Verzögerungen beim Baubeginn betrifft, so ist die Ursache nicht in irgendwelchen technischen Defekten der Tunnelbohrmaschine begründet, erklärt Ausserdorfer, sondern in den geologischen Gegebenheiten. Das sehr lockere Gestein mache Verfestigungsverfahren notwendig, erst anschließend könnten die Bohrarbeiten beginnen. Bei der Bohrmaschine handle es sich zwar um ein gebrauchtes Gerät aus China, dies sei allerdings nicht das Problem, sondern die Geologie. Übrigens trägt die Verantwortung dafür die Baufirma, welche den Auftrag zugeschlagen bekommen hat. Diese hat nämlich vorgeschlagen, den Tunnel mit der Maschine durchzubrechen und nicht mittels Sprengvortrieb, so wie es ursprünglich im Projekt vorgesehen war. „Heutzutage sind in Italien solche Vergabeverfahren üblich, weil sie eine Verbesserung des Projekts ermöglichen“, so Ausserdorfer, der abschließend festhält: „Alles unter Kontrolle!“