Eingewickelt in einen Schlafsack, zugedeckt mit einigen Decken. So wurde gestern im Herzen von Bozen ein toter Mann aufgefunden. Er lag vor dem Haus der Kultur “Walther von der Vogelweide” in der Schlernstraße, gleich gegenüber dem Palais Widmann. Bei dem Toten handelt es sich ersten Informationen nach um einen 50-jährigen Obdachlosen tschechischer Nationalität. Ein Passant hatte den leblosen Körper am Sonntag entdeckt. Es war gegen 13 Uhr, als die Einsatzkräfte von Weißem Kreuz und Polizei verständigt wurden. Als sie vor Ort ankamen, konnten sie nur mehr den Tod des Mannes feststellen.

Der Polizei war der Obdachlose bekannt. Auch weil er sich trotz der rauen Winter stets geweigert haben soll, in den zur Verfügung stehenden Strukturen zu übernachten. Er zog es vor, auf der Straße zu schlafen. Und eine weitere Besonderheit zeichnete den Mann aus: Stets war er mit einem Schachbrett unterwegs, in der Hoffnung, auf jemanden zu treffen, den er zu einer Partie Schach überreden konnte.

Unter welchen Umständen – natürlichen, selbstverschuldeten oder durch Fremdeinwirkung – der Mann verstorben ist, konnte gestern noch nicht geklärt werden. Am Fundort der Leiche gab es keinerlei Anzeichen eines Kampfes. Und doch wies der Mann am Kopf einige Verletzungen auf, die nun genauer untersucht werden sollen. Im Laufe des heutigen Vormittags soll die von Staatsanwalt Igor Secco angeordnete Autopsie des Toten stattfinden.