Geburtstag
Foto: Pixabay/Hermann Kollinger
Società | kalašnikov&valeriana

Das Leben ist (k)ein Wunschkonzert

Wie wohl eine Gesellschaft aussehen würde, die zumindest ein bisschen gerechter und sicherer für Frauen wäre.
  • Manchmal verliere ich mich in Tagträumen, heute beispielsweise habe ich mir vorgestellt, wie wohl eine Gesellschaft aussehen würde, die zumindest ein bisschen gerechter und sicherer für Frauen wäre. Und da heute auch noch mein Geburtstag ist, habe ich gleich eine Wunschliste verfasst. Ich wünsche mir, dass:

    • meine Tochter ausgehen kann, ohne unterwegs belästigt zu werden und am allerbesten, ohne Angst zu haben. 
    • meine Söhne ihren heutigen Sinn für Gerechtigkeit und ihre feministischen Ansätze später nicht für die männlichen Privilegien in einer patriarchalen Gesellschaft eintauschen. 
    • ihre Freund:innen und Schulkamerad:innen an der Schule emotionale und sexuelle Bildung erfahren. 
    • die gläserne Decke in tausend Scherben bricht und nicht nur Glück, sondern auch gleiche Chancen in der Arbeitswelt bringt. 
    • gesellschaftliche Schönheitsnormen keine Rolle mehr spielen. 
    • die Medizin nicht mehr männliche Standards verwendet und Gendermedizin Selbstverständlichkeit wird.
    • bei den nächsten Bürgermeisterwahlen in Bozen eine Feministin zur Bürgermeisterin gewählt wird und überhaupt Feministinnen in mehr Schlüsselrollen zum Einsatz kommen. 
    • kein Mann nach einem sexistischen Witz je wieder sagt: „Das ist doch nur Spaß!“ Generell kein Mansplaining mehr.
    • das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung nicht mehr Utopie, sondern selbstverständlich ist.
    • Journalist:innen sich spätestens bei Inkrafttreten des neuen Ethik-Kodex des Berufsstandes im Juni 2025 mit einer ethischen Berichterstattung zu Diskriminierung, Gewalt an Frauen und Femiziden auseinandersetzen. 
    • Kinderbetreuung und Schultransport für alle selbstverständlich werden. 
    • Frauenhausdienste und Gewaltschutzzentren in der Begleitung von Frauen in Gewaltsituationen entsprechend öffentlich finanziert werden. 
    • Männer sich solidarisch und nicht nur medienwirksam an die Seite der Frauen im Kampf um ihre Rechte positionieren. 
    • Prozesse sich auf Gewalttäter und Mörder konzentrieren, statt Plattformen für Täter-Opfer-Umkehr zu sein. 
    • zumindest heute, aber gern auch öfter, der Song „(della mia fica farò una) bandiera“ von Giulia Mei von sämtlichen Radiostationen in Dauerschlaufe gespielt wird. 

    Ein Vorteil vom Älterwerden ist das wachsende Bewusstsein: Selbst ist die Frau! Deshalb habe ich meine Wünsche recht bodenständig gehalten 😉, werde meine Ärmel hochkrempeln und anpacken, damit meine Träume wahr werden. Aber heute wird gefeiert!