Società | Sanität

Nur mehr wirkliche "Erste Hilfe"

Sparmaßnahme der Gesundheitsreform: Patienten zahlen Behandlungen in der Ersten Hilfe aus der eigenen Tasche, wenn kein Notfall vorliegt.

Landesrätin Martha Stocker erwähnte die Maßnahme als eine Möglichkeit, Einnahmen für das Gesundheitswesen zu generieren: Künftig sollen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser nur mehr jene Fälle kostenlos behandelt werden, die wirklich als dringend und akut die Gesundheit gefährdend eingestuft werden. Alle anderen sollen an den medizinischen Wachdienst oder an den Hausarzt verwiesen werden.

Über eine Überlastung der Erste-Hilfe-Aufnahmen klagen insbesondere die Krankenhäuser von Bozen und Meran. Viele, die dort Hilfe suchen, täten dies auch im Wissen, von dort zur relativ raschen Behandlung in eine der Fachabteilungen überwiesen zu werden, so der Tenor. Fälle also, die in einer Notaufnahme nichts zu suchen hätten. Künftig sollen solche Personen zur Kasse gebeten werden, wenn sie darauf bestehen, über die Erste-Hilfe zu ihrer Behandlung kommen zu wollen, gab Stocker bekannt. Das betreffe jedoch nicht jene, die vom Notaufnahmeteam als dringliche Fälle eingestuft werden. Mit dieser Maßnahme wolle man nicht nur Einnahmen schaffen, sondern auch die Wartezeiten insgesamt zu verkürzen. Eine Erhöhung des Tickets, das bisher 15 Euro kostete, ist ebenso geplant.

Weiters sollen auch jene in Zukunft bezahlen, die eine Facharztvisite vormerken ließen und dann nicht wahrnehmen. Das passiere öfter als gemeint, sagte Martha Stocker. 25 bis 30 Prozent der Vorgemerkten würden in gewissen Abteilungen nicht erscheinen und auf diese Weise ebenso die Wartezeiten für die anderen Patienten erhöhen.