Politica | Burggrafenamt

10-Punkte-Plan gegen die Wohnungsnot

Die Meraner Bürgermeisterkandidatin Ulli Ceresara präsentiert mit der Grünen Stadtliste Maßnahmen gegen die Wohnungsnot. Top-Priorität bleibe die Nutzung des Leerstands.
Troger, Kieser, Ceresara, Dalsant, Montali
Foto: Grüne Stadtliste
  • Die Meraner Grünen legen – ganz im Wahlkampfmodus – ein Maßnahmenpaket gegen die Wohnungsnot vor. „Es ist höchste Zeit, das Chaos der letzten Jahre zu beenden“, erklärt Ulli Ceresara, Bürgermeisterkandidatin des Mitte-Links-Bündnisses von Grüne, Team K, PD, M5S und Ökosoziale. 

    Gemeinsam mit der Fraktionssprecherin der Grünen, Julia Dalsant, und Gemeinderätin Olivia Kieser hat Ceresara das Paket heute (11. März) in Meran vorgestellt. „Wir wollen Ordnung in die verfehlte Politik der letzten Jahre bringen und Meran auf einen zukunftsfähigen Weg führen“, so Dalsant.

    In ihrem 10-Punkte-Plan fordern sie die Erarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP), mehr Mietwohnungen und die effizientere Nutzung der gemeindeeigenen Wohnungen, wovon derzeit fast 300 leerstehen würden. Zudem plädiert die Grüne Stadtliste für die Erhöhung der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) bei der touristischen Kurzzeitvermietung. Dieser Hebel soll mit dem neuen Wohnbaugesetz von Landesrat Peter Brunner auch für Gemeinden anwendbar sein. Zurzeit muss in Meran für leerstehenden Wohnraum 2,5 Prozent, für Mietwohnungen 0,91 Prozent und für die Kurzzeitmiete 0,56 Prozent GIS bezahlt werden. 

     

    „Leerstehender Wohnraum ist vergeudeter Wohnraum.“

     

    Auch die seit Jahren ausstehende Leerstandserhebung haben die Grünen nicht vergessen: „Leerstehender Wohnraum ist vergeudeter Wohnraum“, erklärt Kieser. Bereits bei den letzten Gemeinderatswahlen hat sie gemeinsam mit den Young Greens in einem Video auf den Leerstand in Südtirol aufmerksam gemacht, alleine in Meran seien es rund 2.000 Immobilien – passiert ist seither nicht viel.

    Zudem werden in dem 10-Punkte-Plan ein runder Tisch für nachhaltige Wohnpolitik, strengere Kontrollen bei Airbnb und Mehrgenerationenhäuser vorgeschlagen. Leerstehende Immobilien wie die Schulen in Gratsch, Sinich und Maria Ward würden sich hierfür bestens eignen. 

    Außerdem soll das vom Land angekündigte Wohnen mit Preisbindung jungen Familien und Einzelpersonen eine langfristige Perspektive bieten, dafür brauche es auch den Umsetzungswillen der Gemeinde. Um den Besitzerinnen und Besitzern beim Vermieten von Immobilien mehr Sicherheiten zu garantieren, wollen die Grünen eine Vermittlungsstelle mit Unterstützung des Landes einrichten. 

  • Wahlkampf in Meran

    Neben Ulrike Ceresara (Mitte-Links-Bündnis) kandidieren auch die Vizebürgermeisterin Katharina Zeller (SVP) und Amtsinhaber Dario Dal Medico (Civica) für das Bürgermeisteramt. Zeller soll von einer interethnischen Bürgerliste der ehemaligen PD-Stadträtin Vanda Carbone unterstützt werden. 

    Dal Medico wird neben der Bürgerliste „La Civica“ auch von der „Alleanza per Merano“ mit Finanzstadtrat Nerio Zaccaria und einer eigenen Liste mit dem Namen „Dal Medico Sindaco“ unterstützt. Diese Liste soll ebenso interethnisch sein und mit einer starken weiblichen Kandidatin auftrumpfen, ihr Name soll bald bekannt werden. Auch die Grünen wollen in den kommenden Wochen ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl vorstellen. Bruno Montali, ehemaliger Energy Manager der Gemeinde Meran, und der ehemalige Gewerkschafter (Uil-Sgk) Christian Troger waren bereits heute auf der Pressekonferenz anwesend – es wäre nicht überraschend, wenn sie kandidieren.