Generationenwechsel bei der Richterschaft am Landesgericht Bozen

Austausch mit Rechtsanwältin Dr. Paola Muscolino beim Treff für Trennungsväter in Meran
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Beim Treff für Trennungsväter nutzten 12 Väter die Gelegenheit, um sich bei Rechtsanwältin Dr. Paola Muscolino über die Vorgangsweise von Anwälten und Gericht bei Trennungen zu informieren. Es findet gerade ein Generationenwechsel bei der Richterschaft am Landesgericht Bozen statt. Noch ist nicht erkennbar, ob dies auch auf die Urteile in Trennungen und Scheidungen Auswirkungen hat. Bemerkenswert ist der Umstand, dass laut RA Muscolino die Richter sehr wenig Zeit für das Studium der einzelnen Fälle zur Verfügung haben: "Man kann davon ausgehen, dass die Richter gerade mal 10 Minuten Zeit für das Aktenstudium aufwenden können." Die Verhandlung dauert durchschnittlich 15 Minuten, in denen die Parteien bestenfalls sehr kurze Wortmeldungen abgeben können. Rekurse bei Trennungen und Scheidungen werden sehr ungern gesehen beim Oberlandesgericht, so weiter Rechtsanwältin Muscolino. Der Abend klang nach den Fragen der betroffenen Väter aus bei einem gemütlichen Beisammensein in der nahegelegenen Bar des Stadthotels.

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Oskar Egger Dom, 05/11/2014 - 12:33

Es gibt junge Richter beim Landesgericht, die untereinander Sitzungen organisieren und über den Umgang mit den Menschen dialogieren. Es gibt Richter beim Landesgericht, die selbst Supervision in Anspruch nehmen und ihr eigenes Innenleben hinterfragen und es gibt Richter am Landesgericht, die sich wirklich sehr lange Zeit nehmen um den Menschen hinter dem Fall zu verstehen. Es gibt Richter, die es sehr gut verstehen, Kinder zu befragen. Und, Gottlob gibt es auch noch ein richterliches Ermessen und zumindest den Versuch, einer richterlichen Unabhängigkeit und der Legalität im verfassungsrechtlichen Sinn.

Dom, 05/11/2014 - 12:33 Collegamento permanente
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Oskar Egger Dom, 05/11/2014 - 12:42

In risposta a di Oskar Egger

Es gibt auch eine Gerichtspräsidentin, die gesprächsoffen und innotiv handelt. Bei Paaren, die sie anhört, schafft sie es auch oft, einen Konsens zu unterstützen. Unklamorös und unbürokratisch. Das ist die derzeitige Realität. Dies Menschen hat es bei Gericht immer schon gegeben. Es kommt darauf an, wie man auf sie zugeht, denn auch sie sind (normalerweise freie) Menschen.

Dom, 05/11/2014 - 12:42 Collegamento permanente