Politica | Aus dem Bolg von Annamarie Huber

Noch weniger Grün in Bozens Altstadt

Ein Moment, Herr Benko: der Bahnhofspark ist grün, erwecken wir ihn zu neuem, noch grünerem Leben!
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Südtirol Wein

Für das Einkaufzentrum BENKO in Bozen, das Areal zwischen Zug- und Autobahnhof, sollen laut Aussage des Bürgermeisters "Grundstücke im Besitz der öffentlichen Hand" umgewidmet werden, nachzulesen in der Dolomiten vom 12.06.2013. Wenn nicht historisch bedeutsame Gebäude wegen des Einkaufzentrums dran glauben müssen - in Gottes Namen. Doch der Bahnhofpark sollte nicht verkleinert, sondern schon längst aufgewertet werden, ist er doch einer der letzten Parks in der Altstadt. Öffentliche Grünflächen in der Altstadt sollen nicht verbaut werden. Sie sind rar, unwiederbringlich weg!

Erinnerungen kommen hoch an den Kampf für die Bäume und das Freiluftkino vor dem alten Spital. Über Nacht waren die Bäume gefällt. Die Oase musste dem Universitätsgebäude weichen. Was wäre ein kleiner Universitätspark doch für ein Gewinn nicht nur für die StudentInnen: im Schatten großer Bäume sich erholen, sich treffen und austauschen. Damals konnten diese Bäume von den Planern nicht ins Projekt einbezogen werden. Auch bei der Gestaltung des nahen Dominikanerplatzes mussten wieder Bäume weichen: Die Ersatzbäume fristen ein jämmerliches Dasein und sind nicht Wonne und Zuflucht für Mensch und Tier.

In der Altstadt wurde in den letzten Jahrzehnten viel gebaut und verbaut, doch öffentliche Parks sind keine neuen je entstanden. Der Bahnhofpark hat noch hohe, mächtige Bäume und einen Teich - eine Seltenheit mitten im Häusermeer. Wir sollten ihn in seiner ganzen Größe behalten, zu neuem Leben erwecken.