Politica | Interview

„Kein römischer Wachhund“

Ulli Mair über ihr Festhalten an der Forderung zur Abschaffung des Bozner Regierungskommissars und die Liebe zu Präfekt Valerio Valenti, der genau das war.

Salto.bz: Frau Mair, gehen die Liebe und die Fraktionsdisziplin bei den Freiheitlichen entgegengesetzte Wege?

Ulli Mair: (lacht) Nein, absolut nicht. Ich unterstütze nach wie vor die Inhalte meiner Landtagsfraktion. Ich bin auf jeden Fall für die Abschaffung des Regierungskommissariats in Bozen. Das war seit jeher ein Freiheitliches Thema und dazu stehe ich auch. Das hat nichts mit meiner privaten Liaison oder mit meiner Liebesbeziehung zu tun.

Was sagt Ihr Partner Valerio Valenti dazu. Er ist immerhin amtierender Regierungskommissar in Brescia?

Der wusste von Anfang an, wie der Hase läuft. Wir haben uns 2012 kennengelernt, und als ich ihm das erste Mal die Hand schüttelte, habe ich mich so vorgestellt: „Ich bin die Obfrau jener Partei, die Ihr Amt abschaffen will, weil wir der Meinung sind, dass es in Südtirol keinen römischen Wachhund braucht“.

Als hoher Funktionär des italienischen Innenministerium hat Ihr Partner damit keine Probleme?

Er hat damit keine Probleme. Andere anscheinend schon mehr. Sie wissen ja gar nicht, was die Leute alles zusammenphantasieren. Über unsere Beziehung. Vor allem solche, die sonst gerne tolerant tun.

Wir haben uns 2012 kennengelernt, und als ich ihm das erste Mal die Hand schüttelte, habe ich mich so vorgestellt: „Ich bin die Obfrau jener Partei, die Ihr Amt abschaffen will, weil wir der Meinung sind, dass es in Südtirol keinen römischen Wachhund braucht“.

Valerio Valenti wurde im Dezember 2013 völlig überraschend als Bozner Regierungskommissar abgesetzt. War der Grund für die Versetzung seine private Beziehung zu Ihnen?

Da müssen Sie im Innenministerium nachfragen.

Die Freiheitlichen treten für den Freistaat ein. Sie als langjährige Obfrau sind mit einem hohen Staatsfunktionär liiert. Wird diese Beziehung in Ihrer Partei nicht beargwöhnt?

Jene Kollegen, mit denen ich ein sehr enges Verhältnis pflege, die haben nie etwas zu mir gesagt. Was in der Partei hinter meinem Rücken gesprochen wird, das hat mich noch nie interessiert. Ich persönlich habe weder in meiner Familie, noch in meinem Freundeskreis, noch in der Partei etwas negatives Mitbekommen. Nur das zählt.