Architektur in Taufers im Münstertal
Text: Vinschger Wind
Die Tour im Vinschgau, geführt von den Architektinnen Julia Pircher und Sylvia Dell’Agnolo, fand dieses Jahr in Taufers im Münstertal statt, dem kleinen Haufendorf am Grenzübergang zur rätoromanischen Schweiz. Hier ist das Dorfbild geprägt von eng zusammengebauten Häusern, aber auch von seinen zwei Burgruinen und Kirchen, der Kapelle und den Hospizen aus romanischer Zeit. Entlang der Straße der Romanik findet man aber auch Neubauten und architektonische Erweiterungen, die sich selbstbewusst und dennoch harmonisch in dieses eindrucksstarke Gefüge eingliedern.
„Die Gemeinde muss einfach mit gutem Beispiel voran gehen“
In diesem sehr interessanten Spannungsfeld begann die Architekturwanderung mit einer kunsthistorischen Führung in der St.-Johann-Kirche, gefolgt von der Besichtigung des Ferienhauses Mangitz, geplant vom Arch. Christian Kapeller und des Einfamilienhauses Spiess aus der Feder von Modunita Architects. Am Nachmittag öffnete die Hausherrin und Bürgermeisterin Roselinde Gunsch die Türen zur Volksschule, dem Rathaus der Gemeinde, dem Probelokal der Musikkapelle, sowie dem Haus der Vereine Schwarzer Adler, allesamt geplant von Calderan Zanovello Architekten. Als letztes Architekturobjekt durften die Teilnehmer das Atelier im umgebauten Stadel vom Künstler Michael Fliri und Designerin Antoinette Bader besichtigen, welche das Projekt zusammen mit dem Achitekturbüro columbosnext entwickelten.
Begleitet wurde die gesamte Tour auch von Architektin Susanne Waiz, welche Einblicke in die Baugeschichte des Dorfes gewährte und die Wichtigkeit eines gut ausgearbeiteten Ensembleschutzplanes betonte, so wie es in Taufers der Fall sei. Anhand des Architekturwettbewerbes des Toni-Felix-Hauses, gewonnen vom Arch. Daniele Capra, wurde aufgezeigt, wie man ältere Gebäude sinnvoll erhalten und neue Volumen geschickt ins Ensemble einfügen kann. „Die Gemeinde muss einfach mit gutem Beispiel voran gehen“, so die Bürgermeisterin von Taufers.
Alle besichtigten Gebäude seien sehr gute Beispiele, wie man in dem bestehenden Umfeld planen und innovative Projekte in alten Mauern realisieren kann, betonte Arch. Pircher.