Die oder der Sasha?
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Nicht immer erzählt sich eine queere Geschichte über die Begrifflichkeiten. „Sasha“ des 31-jährigen Regisseurs Vladimir Bek ist ein solcher Film, der seine Themen etwas indirekter angeht. Nachdem es ihm in seinem Debüt um die Kindheit gegangen war, wendet sich Beck nun der Jugend zu. Die Teenagerin Sasha sieht sich gezwungen, zurück zu ihrem Vater zu ziehen, obwohl sie schon länger keinen Kontakt mehr hatten. Beide sind unglücklich mit der neuen Situation, sodass Sasha bald Reißaus nimmt. Da sie sich vor der Flucht die Haare kurz schneidet, sehen das Mädchen Mysh und der Junge Maksim, denen sie begegnen Sasha als eine männliche Person. Beide, Mysh wie Maksim, fühlen sich zu dem Jungen, der keiner ist, hingezogen. Über eine jugendliche Dreiecksbeziehung hinaus geht es im Film dabei auch um die erste, womöglich provisorische Selbstfindungsversuche mit 15.
Ein Missverständnis führt in „Sasha“ zu einer Annäherung an andere, das Selbst und Themen, die überall auf der Welt anders gesehen werden, was zum Teil verblüffende Fragen aufwirft: Auf welche Weise(n) kann die Anziehung zwischen einem Jungen und einem Mädchen queer sein? Wir sind in diesem Fall besonders gespannt auf die Saaldiskussion im Anschluss an den Film.
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(c) SALTO
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Neben „Sasha“ von Vladimir Bek (2023) morgen, 14. November wird heuer noch, am Donnerstag 19. Dezember „Ciurè“ von Gianpiero Pumo (2022) gezeigt. Beginn der Vorstellungen ist jeweils um 20 Uhr. Weitere Termine der „Queer Movies“ im Filmclub folgen.