Von Steinmannwald nach Seit
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Im Südosten von Bozen erhebt sich steil der dunkle Höhenrücken des Kohlererberges, an dessen Südflanke liegen auf den wenigen, nicht ganz so abschüssigen Rodungsflächen die Bauernhöfe des Weilers Seit. Wer einen steilen An- und Abstieg nicht scheut, gelangt über einen abenteuerlichen, streckenweise steilen und gepflasterten Karrenweg von Steinmannwald aus zu den verstreut liegenden Höfen, der Rückweg geht über einen Felsenweg nach St. Jakob zurück.
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Infos in Kürze
Lohnende Herbst- und Winterwanderung bei schneefreien Wegen bis 800 Höhenmeter.
Schwierigkeit: mittel, steiler An- und Abstieg, auf den Wegen liegt Laub.
Startpunkt: Am Kreisverkehr in Steinmannwald, an der Autozufahrt nach Seit.
Strecke: 8,7 km
Gehzeit: 3 h 30 Min
Höhenmeter: 625 m
Anfahrt: Mit PKW: bis Seit, Parkplatz in Seit "Am Sießen Bach"
Öffis: Am besten ab Bozen mit dem öffentlichen Bus 110 oder 111, Haltestelle Abzweigung Seit. Rückfahrt ab St. Jakob mit denselben Linien. Fahrplan unter suedtiromobil.info -
Zum Wegverlauf
Wir beginnen die Wanderung beim Kreisverkehr am Nordrand von Steinmannwald. Auf dem Gehsteig der Autostraße nach Seit gehen wir auf den Berg zu und folgen dabei den Schildern zum Hotel Rotwand. Beim Hotel überqueren wir die Autostraße, Achtung auf den Wegweiser an der linken Straßenseite. Hier beginnt der Zustieg zum Leiferer Höhenweg 12/A, es geht sofort steil bergauf, der teils gepflasterte Weg quert mehrmals die Autostraße nach Seit und tritt beim Gasthaus Rechtebner (Winterruhe) aus dem Busch- und Kastanienwald.
Der Rechtebner liegt auf einer weiten und -wie der Name sagt- ebenen Geländeterrasse mit Spielplatz und Tennisplätzen, in der warmen Jahreszeit ist hier viel Betrieb. Es geht nun etwas zahmer weiter, beim Fritscher -schade, hier war einst ein beliebtes Ausflugsgasthaus- treffen wir auf die Asphaltstraße, wir folgen nicht dem Leiferer Höhenweg, sondern machen wir einen kurzen Abstecher zum Kirchlein von Seit. Die Aussicht übers Etschtal ist prächtig. Dann wandern wir am Leiferer Höhenweg weiter.
Nach einem kurzen Stück Asphalt biegen wir links zum Buschenschank Schluntner ab (Winterruhe), der auf einem Geländevorsprung liegt. Ich habe Glück und werde bewirtet, zur Mittagszeit werden Bauarbeiter verköstigt, es wird eine neue Wasserleitung gebaut, ich bekommen ebenfalls ein Arbeitermenü. Nach dem Schluntner geht der Karrenweg durch den Föhren- und Flaumeichenwald an Porphyrfelsen entlang, wird immer steiler, ist nun gepflastert und führt bis zu einer Aussichtskanzel mit einer Kapelle und einer Ruhebank. Hier genießen wir die tolle Aussicht auf Bozen und das Etschtal von Meran bis ins Unterland.
Der Weg ist zum schroff abfallenden Tal hin mit einem Geländer und streckenweise einem Stahlseil gesichert, kaum vorstellbar, dass dies der einzige Weg der Bauern aus dem Dorf Seit in die Stadt Bozen war. Ich höre Steinschlag, schaue nach und entdecke eine Gemse in den Felsen. Bevor ich ein Foto machen kann, ist sie schon wieder weg! Bei einer Wegkreuzung beim Antoniusbildstock (473 m) biegen wir links ab, geradeaus ginge es zur Haselburg und zum Bozner Stadtteil Haslach.
Ein steinernes Denkmal erinnert hier an einen verunglückten Kaiserjäger im fernen 1912. Nach einer Schranke beginnt ein schöner Waldweg, im Verhältnis zu den vorangegangenen steilen Passagen sind wir auf einer Promenade unterwegs! In sanfter Steigung führt uns der Weg am Putzerhof und der romanischen Kirche von St. Jakob vorbei in die gleichnamige Siedlung an der Brennerstaatsstraße mit der Bushaltestelle.
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Das Kirchlein zum Seligen Heinrich
Im Streuweiler Seit steht ein 1853 erbautes Kirchlein, es ist dem Seligen Heinrich von Bozen geweiht, ein seltenes Patrozinium. Der selige Heinrich (1250 Bozen-1315 Treviso) ist der Stadtpatron von Bozen. Er war einfacher landwirtschaftlicher Arbeiter, Tagelöhner, zog von Bozen nach Treviso und starb dort nach heiligmäßigem Leben. Seine Reliquien liegen im Bozner Dom.
Er gilt als Patron der Knechte und Tagelöhner. Im Kirchlein von Seit ist er auf dem Hochaltar auf dem Altarblatt von Anton Kirchebner als Holzfäller betend mit einem Beil in der Hand dargestellt. Auf der Nordwand Gemälde des Seligen Heinrich als Pilger, an der Brust ist eine Reliquie in sternförmiger Brosche eingelassen (de lineo sanguine).
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Einkehr:
Im Winter schaut es nicht gut aus, Jause und Getränke in den Rucksack packen.
Buschenschank Schluntner
Eigenbauweine rot und weiß, Hausmannskost, im Herbst Törggelen. An den Wochenenden im Frühjahr und Herbst geöffnet, Reservierung erwünscht, Seitner Str., 39055 Leifers, Tel: 0471 251868, [email protected]
Gasthof Rechtebner
Landgasthof, Seitnerstraße 21, 39055 Leifers, Tel.: 0471 250142, www.rechtebner.it, Mo Ruhetag, Winterruhe bis März.
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