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Brandys Dementi

Gerhard Brandstätter dementiert die salto-Meldung von der Beförderung Norbert Plattners. Doch der Sparkassenpräsident scheint schlecht informiert zu sein.

Gerhard Brandstätter ist ein vielbeschäftigter Mann. Deshalb kann man es dem Präsidenten der Südtiroler Sparkasse auch nachsehen, dass er manchmal etwas nicht mitbekommt. Aber Brandstätter ist auch einer, der die Realität gerne nach seinen Maßstäben gestaltet.
Vor diesem Hintergrund muss man auch das Dementi sehen, das der Sparkassenpräsident am Donnerstag nach der Exklusivmeldung von salto.bz der Rai Südtirol zukommen ließ.
Salto hatte am Mittwoch berichtet, dass Norbert Plattner eine entscheidende Rolle bei der Rettung der italienischen Banken einnehmen wird. Der Ex-Sparkassenpräsident ist zum Aufsichtsrat im neuen freiwilligen Garantiefonds, des „Fondo Interbancario di Tutela dei Depositi“ (FITD) ernannt worden.

Das Dementi

Gerhard Brandstätter erklärte gegenüber Rai Südtirol gestern, dass die salto-Meldung nicht stimmt.
Das Dementi im Wortlaut:

„Der Präsident der Sparkasse, Gerhard Brandstätter, hat Meldungen dementiert, wonach sein Vorgänger Norbert Plattner in den Aufsichtsrat des italienischen Bankenfonds gewählt worden sei. Plattner ist demnach Rechnungsrevisor im Fonds, der marode Banken und Sparguthaben von Kunden rettet. Platter war als damaliger Sparkassenpräsident für drei Jahre von der Versammlung der Mitgliedsbanken als Revisor gewählt worden.“

Das Schreiben

Dass Gerhard Brandstätter mit seinem Dementi völlig daneben liegt, ist in seiner Bank aktenkundig. Denn am 11. Jänner 2016 erhielten alle Mitglieder des „Fondo Interbancario di Tutela dei Depositi“ ein Schreiben. Weil alle italienischen Banken, Mitglieder des Garantiefonds seine müssen, ist die Südtiroler Sparkasse ist FITD-Mitglied. Demnach hat auch Sparkasse das Schreiben erhalten.
Aber lesen Sie selbst. Das zweiseitige Schreiben unterzeichnet von FITD-Präsident Salvatore Maccarone im Original:

Besonders interessant dabei dürfte der dritte Absatz des Schreibens sein. Laut Maccarone seien die Namenvorschläge von den Mitgliedern gekommen. Da Norbert Plattner der einziger Südtiroler ist, dürfte der Ex-Sparkassenpräsident auch von den lokalen Banken vorgeschlagen worden sein.

Der Verwaltungsrat

Gerhard Brandstätter erklärte gegenüber der RAI Südtirol aber auch, dass die neue Gremien des freiwilligen Garantiefonds deckungsgleich mit jenen des FITD seien.
Auch das stimmt nicht. Der FITD-Verwaltungsrat besteht aus 25 Personen. Der sogenannte „Consiglio di gestione“ des neuen freiwilligen Garantiefonds besteht hingegen nur aus 11 Mitgliedern. Sechs Mitglieder sitzen in beiden Gremien. Demnach wurden für den freiwilligen Fonds auch fünf neue Verwaltungsräte ernannt.

Der Aufsichtsrat

Salto.bz hatte auch geschrieben, dass der Rat der Rechnungsprüfer des FITD, im neuen freiwilligen Fonds als Aufsichtsrat übernommen wurde. Gerhard Brandstätter erklärt im RAI-Sender Bozen, dass es keinen Aufsichtsrat gebe, sondern nur Rechnungsprüfer. Norbert Plattner sei für drei Jahre als Rechnungsprüfer ernannt worden und damit bekleide er dieses Amt auch im neuen Fonds.
Auch das stimmt so nicht. Denn im Schreiben von FITD-Präsident Salvatore Maccarone steht eindeutig: „Collegio sindacale“, was Aufsichtsrat heißt. Doch nicht nur das.
Am 24. November 2015 hat in Rom die FITD-Vollversammlung, zu der auch die Sparkasse gehört, eine Statutenänderung genehmigt, mit der der neuen freiwillige Garantiefonds gegründet wurde.
Im Artikel 35 des Statutes werden die Kollegialorgane des neuen Fonds definiert. Dort heißt es:

Demnach ist Norbert Plattner Aufsichtsrat. Auch wenn es Gerhard Brandstätter nicht glauben will.