Was kostet die Politik im Bel Paese genau?
Ob Rentenskandal oder Penisringe: Die Region Trentino-Südtirol ist dabei, den Rückstand zu anderen Regionen Italiens in Sachen Skandalen und Anekdoten aufzuholen. Wie viel aber kostet die Regionalpolitik den Steuerzahler tatsächlich, fragt die Internetzeitung Lavoce.info. Die Antwort? Insgesamt kosten die Regionalräte mit einer Milliarde Euro pro Jahr fast exakt gleich viel wie die Abgeordnetenkammer. Eingerechnet sind dabei die Gehälter der Abgeordneten, Ausgaben für alle Ehemaligen, sowie die restlichen Personalkosten und weitere Ausgaben wie Repräsentationsspesen.
Als Verfasser des Artikels zeichnet der renommierte Bocconi-Wirtschaftsprofessor Roberto Perotti; er hat sich die Arbeit angetan und sämtliche Regionalräte Italiens auf ihre Kosten hin abgeklopft, lediglich aus dem Latium fehlten ihm die Personalkosten und in der Region Molise jene für die Renten, schreibt er.
Was sagen also die Zahlen? Perotti hat ausgerechnet, dass die Regionalratsabgeordneten insgesamt den Bruttobetrag von 230 Millionen Euro jährlich erhalten, dass der Rentenanteil für Altmandatare 170 Millionen Euro beträgt und die Bezuschussung der Fraktionsgruppen noch einmal fast 100 Millionen ausmacht. Und wer ist Spitzenreiter in der Kosten-Hitparade? Das wusste man, Sizilien führt die Rangliste mit einem jährlichen Aufwand von 156 Millionen an, dahinter reiht sich jener des Latium. Professor Perotti hat jedoch auch die Größe der jeweiligen regionalen Parlamente bedacht und führt auch hier eine Durchschnittsziffer pro Abgeordneter an: auf jeden der 1.117 Abgeordneten kommen überhaps 200.000 Euro Aufwand pro Jahr.
Unser Regionalrat erreicht in der Perotti-Tabelle einen Platz in der unteren Mitte: mit 29 Millionen Euro kostet der Regionalrat des Trentino-Südtirol weniger als jener des Veneto, von Ligurien oder jener von Friaul Julisch Venetien.