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Die August-Ausschreibung

Das Generalsekretariat des Landtages ist eines der drei höchsten Ämter im Landesdienst. Die Stelle wird mitten im August neu ausgeschrieben. Das zeigt, dass Florian Zelger bestätigt werden soll.
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Foto: Seehauserfoto
  • Was tut man, wenn man eine Stelle ausschreiben muss, aber unbedingt will, dass der Amtsinhaber weiterhin den Job ausführen soll. Die Antwort ist einfach: Man macht die Ausschreibung still und leise und vor allem in einer Phase, in der die öffentliche Aufmerksamkeit nicht allzu groß ist.
    Am besten eignet sich dafür der Ferienmonat August. Ideal ist die Zeit um Ferragosto. 
    Genau das passiert in diesem Fall.
    Es gibt nach der Umsetzung des neuen Führungskräftegesetzes des Landes drei Ämter, die in der höchstmöglichen Stufe A5 eingestuft wurden. Es sind: Der Generalsekretär der Landesregierung, derzeit bekleidet Eros Magnago dieses Amt. Der Generaldirektor des Landes, derzeit Alexander Steiner. Sowie der Generalsekretär des Landtages: Florian Zelger. Die Einstufung A5 bedingt auch, dass das Bruttoeinkommen dieser drei höchsten Beamten jenseits der 200.000 Euro-Marke liegt. 
    Jetzt wird das Amt Generalsekretär des Landtages neu ausgeschrieben. 

  • Der Amtsinhaber

    Generalsekretär Florian Zelger (neben Präsident Arnold Schuler): Neuausschreibung nach 10 Jahren. Foto: Seehauserfoto

    Der Deutschnofer Florian Zelger, Sohn des langjährigen Chefs des Südtiroler Gemeindeverbandes und späteren Verwaltungsrichters und Staatrates Hans Zelger, bekleidet seit knapp 10 Jahren das Amt des Generalsekretärs des Landtages. Der heute 48-jährige Jurist hat nach einem Rechtsanwaltspraktikum als Koordinator in der Tourismusförderung der Landesverwaltung gearbeitet, war dann sieben Jahre lang Abteilungsleiter in der Gemeinde Eppan, bevor er 2014 für wenige Monate als Generalsekretär in die Gemeinde Völs wechselte. Im Oktober 2014 gewinnt er eine öffentliche Ausschreibung für das höchste Verwaltungsamt im Landtag. Dass Florian Zelger zwischenzeitlich für die SVP auch im Gemeindeausschuss seiner Heimatgemeinde Deutschnofen gesessen hat, dürfte bei seiner Berufung nicht unwesentlich gewesen sein.
    Jetzt muss der Generalsekretär aber im Amt bestätigt werden. 

  • Der Aufruf

    Aufgrund des neue Führungskräftegesetzes muss ein öffentlicher Aufruf durchgeführt werden, „um die Bereitschaft der Personen festzustellen, die im einheitlichen Führungsstellenplan auf Landesebene in der entsprechenden Ebene eingetragen sind“. 
    Theoretisch können sich damit über 100 Personen um den gutdotierten Posten bewerben. Es gibt nach Informationen von SALTO auch durchaus mehrere Interessenten für den honorigen Posten.
    Dass aber der politische Wille zu einer Wiederbestätigung von Florian Zelger besteht, machen die Umstände der jetzt erfolgten Interessensbekundung deutlich. Laut Gesetz muss der Auftrag als Generalsekretär innerhalb des Jahres 2024 neu ausgeschrieben werden. Genau das ist jetzt passiert.
    Der neue Direktor des Organisationsamtes, Andrea Galante, hat am 2. August die „Einleitung von einem Aufruf für die Erteilung der Führungsposition auf höchster Ebene als Generalsekretär/Generalsekretärin des Südtiroler Landtags (erste Ebene des einheitlichen Führungsstellenplan auf Landesebene)“ veröffentlicht.
    Die Bewerber und Bewerberinnen müssen ihre Interessenbekundungen mit unterzeichnetem Curriculum Vitae bis 21. August Mitternacht bei Landtagspräsident Arnold Schuler einreichen.  Die Kandidaten und Kandidatinnen werden dann zu einem Gespräch mit dem Landtagspräsidenten geladen. Ernannt wird der oder die Auserwählte dann per Beschluss des Landtagspräsidiums. Auf Vorschlag von Arnold Schuler. 
    Rechnet man die Ferragosto-Feiertagsbrücke ab, so ist das ein sehr schnelle Auswahl für eines der höchsten Ämter im Land. Zudem in einem Ferienmonat.
    Das alles deutet darauf hin, dass die Interessenbekundung eher formaler Natur sein soll. 
    Und der alte Generalsekretär des Landtages auch der neue sein wird.