Politica | Demonstration

„Make Tourists Pay“

Dutzende Menschen fordern in Brixen einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. Finanzieren sollen das Urlaubsgäste mit einer Pauschale von zwei Euro pro Tag. Weitere Kundgebungen sind südtirolweit geplant.
Make Tourists Pay
Foto: Instagram / Make Tourists Pay
  • Diese Woche fand zum ersten Mal eine Demonstration der neuen Bewegung „Make Tourists Pay“ in Brixen statt. An der Kundgebung im Stadtzentrum nahmen am vergangenen Dienstagabend rund 75 Personen teil, um einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr zu fordern. Finanziert werden sollen Bus und Bahn laut ihrem Vorschlag durch eine touristische Mobilitätsabgabe

  • Eine Teilnehmerin auf der Demo: An der Kundgebung haben rund 75 Personen teilgenommen. Foto: Instagram / Make Tourists Pay

    Die Idee ist nicht neu: Bereits im Frühling haben zwei Mitarbeiter der Landesverwaltung eine Mobilitätsabgabe vorgeschlagen. Moritz Holzinger ist gemeinsam mit Julia Weissteiner Sprecher der neuen Initiative und erklärt gegenüber der Tageszeitung: „Wir fordern die Landesregierung auf, eine Mobilitätsabgabe von zwei Euro pro Tourist pro Nächtigung einzuführen.“ 

    Zurzeit bezahlen Touristinnen und Touristen mit dem Guest Pass 60 Cent pro Tag, um die Öffis zu nutzen. Im Vergleich dazu muss die lokale Bevölkerung die normalen Ticketpreise bezahlen. Laut Holzinger sei das eine „Unverschämtheit“. Die Tourismusgesinnung im Land hat heuer einen neuen Tiefstand erreicht: Im Sommer tauchten auf Schildern und Felsen anonyme Botschaften auf, die Gäste mit dem Spruch „Tourists go home“ zur Abreise aufforderten. 

    Die von Touristikern befürchtete Massenbewegung gegen den Overtourismus ist zwar ausgeblieben, aber die Initiative „Make Tourists Pay“ scheint unter der Bevölkerung durchaus Zulauf zu erhalten. 

  • Der Vorschlag

    Der Vergleich: Die Bewegung hat bereits eine eigene Webseite und Grafik erstellt. Foto: maketouristspay.it

    Wäre die Mobilitätsabgabe im Rekordjahr 2023 mit über 36 Millionen Nächtigungen eingeführt worden, hätte das 72 Millionen Euro eingebracht. Das ist viel mehr als das Land beispielsweise vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 mit rund 45 Millionen Euro über den Fahrscheinerlös eingenommen hat. Zudem würde mit der touristischen Mobilitätsabgabe das Abstempeln der Fahrkarten wegfallen. Mit diesen Voraussetzungen würde die Motivation steigen, vom Auto auf die Öffis umzusteigen, so Holzinger. 

    Die nächsten Kundgebungen von „Make Tourists Pay“ sind am 29. November um 18 Uhr beim Zugbahnhof Bruneck und am 22. Dezember um 11 Uhr in Meran und um 15 Uhr in Brixen geplant. 

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Josef Fulterer Ven, 11/15/2024 - 06:55

Ähnlich wie die Senior:Innen + die Schüler, könnten auch die Bürger:Innen einen angemessenen moderaten Beitrag, "für das Fahren mit den öffentlichen Bussen leisten."
Die Kontrolle könnte der Fahrer vornehmen, dem die Fahrscheine mit groß gedrucktem Verfalls-Monat + -Jahr zu zeigen ist.
Die Ausgabe der Fahrscheine würden die heimischen Banken sicher gerne übernehmen.
Der "moderate Fixpreis" würde die Bürger dazu anspornen, "möglichst oft auf die Fahrten mit dem eigenen PKW zu verzichten," die man zusätzlich mit der Anhebung der Gebühren, für das Parken auf öffentlichen (zugeparkten) Straßen zurück drängen könnte!

Ven, 11/15/2024 - 06:55 Collegamento permanente