Economia | Flughafen

“Freuen uns über Kaufangebot”

Michl Ebner zeigt sich über das Interesse des Trios Gostner-Haselsteiner-Benko am Bozner Flughafen erfreut. Nicht ausgeschlossen, dass die Handelskammer selbst einsteigt.
Michl Ebner
Foto: Handelskammer Bozen

Obwohl offiziell keine weiteren Details bekannt gegeben wurden – bis zur amtlichen Zuweisung werde man sich in Schweigen hüllen, hieß es in der entsprechenden Aussendung –, zeigt sich die Handelskammer “erfreut, dass ein Kaufangebot für den Bozner Flughafen hinterlegt wurde”.

Bis um 12.15 Uhr lief am gestrigen Montag die Frist für die Hinterlegung eines Angebots für den Flughafen. Ursprünglich hatte auch die Handelskammer Interesse an der Übernahme des Flughafenbetriebs verkündet. Doch am Ende wurde nur ein einziges Angebotsdossier hinterlegt – von Josef Gostner, Hans Peter Haselsteiner und René Benko. Die drei Großunternehmer haben die ABD Holding GmbH gegründet, eine Gesellschaft mit Sitz in Bozen, um die landeseigene Betreibergesellschaft ABD Airport AG zu übernehmen und den Flughafen künftig zu führen.

Die Erklärung von Gostner, Haselsteiner und Benko, dass sie den Flughafen Bozen als “von größter strategischer Bedeutung für Südtirol” und für die “Öffnung und Internationalisierung des Standorts” erachten, stößt bei der Handelskammer auf Wohlwollen. “Wir sind froh, dass ein Kaufangebot unterbreitet wurde. Ein funktionierender Flughafen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die zukünftige Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft und würde sowohl der Bevölkerung als auch den Unternehmen zugutekommen”, richtet Michl Ebner als Handelskammerpräsident aus. Man hoffe, dass die Landesregierung das Kaufangebot annehme, heißt es aus der Handelskammer.

Die Hoffnung dürfte auch daher rühren, dass die Handelskammer im Falle einer privaten Übernahme selbst in einem zweiten Moment in den Flughafen einsteigen könnte. Über eine Zusammenarbeit habe er “schon konkret mit der Handelskammer gesprochen”, verriet Josef Gostner bereits im Herbst 2017 im Gespräch mit salto.bz.

Der dritte, der sich damals an der Interessenbekundung des Landes beteiligt hatte, war SAD-Chef Ingemar Gatterer. Doch die SAD hat die Pläne, den Flughafen zu übernehmen, offenbar verworfen. Nach Informationen von salto.bz soll Gatterer bis zuletzt über einen Einstieg – gemeinsam der Athesiagruppe um Toni und Michl Ebner – nachgedacht haben. Wie die Tageszeitung am Dienstag zu berichte weiß, hat sich Gatterer schließlich aber aufgrund des Ausschreibungspreises (3,8 Millionen Euro) und der finanziellen Risiken, gegen die Einreichung eines Kaufangebots entschieden.

Der Unternehmerverband hingegen hat bereits offen angekündigt, Privatinvestoren in den Flughafen unterstützen zu wollen.