Iatz und jetzt!
Bereits heute schreiben sämtliche Zeitungen über den großangekündigten Schützen-Unabhängigkeitstag am kommenden Samstag in Meran. Als "Volksfest mit dem Ruf nach Freiheit" legen die Dolomiten den Akzent auf die "Buntheit" der Veranstaltung. Kommen sollen Katalanen, Schotten und Tibeter sowie 5.000 Schützen. Deutlich geharnischter der Alto Adige, der Martha Stocker fragt, warum auch die SVP mit dabei sein wird; Stocker meint dazu, dass "il vento in futuro potrebbe anche cambiare", und dass der Pakt mit dem PD für die SVP nur mehr teilweise gelte. Kritische Stimmen kommen von Francesco Palermo und Alessandro Urzì. Im Corriere dell'Alto Adige wird Schützenobmann Elmar Thaler ein weiteres Mal mit dem Freistaat-Ruf zitiert. Jenseits von solchen Rufen sind es die Freiheitlichen, die in der Tageszeitung über die konkreten Schritte reden: Ihre Freistaat-Verfassung wurde mit Hilfe von SVP-Senator Karl Zeller überarbeitet, der jedoch die Idee nicht mittragen wird, sondern weiter am Modell der "Vollautonomie" arbeiten wird.
banderuola
cara svp, deciditi: autonomia o secessione? non è una bazzecola su cui si può scherzare, o orientarsi come gira il vento
Zutiefst fragwürdige
Zutiefst fragwürdige Veranstaltung die unter dem Deckmantel der Folklore den feuchten Traum der Eigenstaatlichkeit beträufelt.
Und auch die Titelgebung weisst schon auf die Sackgasse dieser Kirchturmgesinnung hin. Da müssen dann irgendwelche Separatisten aus Spanien und UK herhalten damit das ganze nicht zu einer komplett introvertierten Parade des Kleingeistes wird.
In risposta a Zutiefst fragwürdige di Alfonse Zanardi
Ziemlich agressive Wortwahl,
Ziemlich agressive Wortwahl, Herr Zanardi...
Was könnte ein toleranter Mensch dagegen haben, wenn ein Verein im Zuge einer öffentlichen Veranstaltung ein Forum bietet, in dem alle Landtagsparteien und darüber hinaus, die Möglichkeit haben, ihre Ideen für die Zukunft unseres Landes zu präsentieren?
Gehen Sie etwa davon aus, dass die Gäste aus Katalonien, Schottland, Flandern,... nicht freiwillig, oder unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Meran gelockt werden?
Ich orte bei Ihnen einfach eine generelle Ablehnung des Schützenbundes, egal welche Initiativen dieser ergreift.
Vielleicht sollten wir für die Mitbürger in
Schützentracht einfach die Versammlungsfreiheit aufheben, damit wir endgültig festlegen, wer in diesem Land das Monopol auf "Weltoffenheit" und "Toleranz" inne hat.
In risposta a Zutiefst fragwürdige di Alfonse Zanardi
Habe nichts gegen die
Habe nichts gegen die Schützen, bin aber genervt von dem ständigen Aufkochen der ethnisch-separatistischen alten Suppe. In einem Europa in dem nationale Grenzen zunehmend überwunden und vielleicht einmal ganz obsolet sein werden ist das aus meiner Sicht ganz klar der falsche Weg. Diesen Irrweg unter Mitwirkung von Randgruppen aus Liechtenstein, Barcelona etc. zu feiern erlaube ich mir zu kritisieren.
Und schliesslich finde ich den Titel der Veranstaltung sprachlich und inhaltlich gelinde gesagt nur mäßig gelungen.
Iatz...
Hier muß ich als Unabhängigkeitsgegner die Schützen einmal in Schutz nehmen. Stimme mit Rupert Gietl überein daß die Wortwahl hier mir zu aggressiv ist. Eigentlich kopieren die Schützen in gewisser Weise das was die Alpini letztes Jahr als adunata in Bozen veranstaltet haben zumal sie verstanden haben daß der Marsch letztes Jahr wenige Wochen vor der adunata ein Schlag ins Wasser war; wenn etwas in Südtirol funktioniert dann ist es politische Muster als Volksfest zu veranstalten; auch wenn die adunata weit unpolitischer diese Veranstaltung ist. Zuletzt; das Ansinnen der Schützen ist politisch vollkommen legitim; politisch und rechtlich realistisch ist es nicht; und ob es auch wünschenswert ist? Werde von tiefen Zweifeln beschlichen. Daß Martha Stocker dabei ist würde ich hier nicht überbewerten; innerhalb der Sammelpartei ist sie für dieses Thema zuständig und es ist klar daß sich die(jede) Partei vor Wahlen möglichst present und aufgestellt sein will. In diesem Sinne will die Mehrheitspartei den Spagat zwischen Teilnahme bei Iatz bis zum liberalen Quasigrünen schaffen; was nicht leicht aber lohnenswert ist. Iatz wird mA eine schöne, friedliche und bunte Veranstaltung mit Volksfestcharakter mit Musik und Trachtengruppen sein. Ein Erfolg für die Veranstalter mit viel Medieninteresse bei der keine(deutsche) Partei fehlen wird(und darf).
In risposta a Iatz... di Martin Geier
Mich irritiert
das hier sehr. Zum Einen habe ich nicht den Eindruck, die Schützen seien ein "Verein" wie z. B. die Volkstanzgruppe. Die Kerlchen machen doch haarscharfe Politik, aber bitte, wenn wir's nötig haben. Aber was mir hier wirklich sauer aufstößt, ist, wie säuberlich man legitimiert, dass sich unsere regierende Sammelpartei nach allen Richtungen anbiedert, wenn es im Sinne der Wahlen = Wählerstimmeneinsammeln opportun erscheint. Hätte Frau Stocker gesagt, sie wolle präsent sein, weil es schließlich klug sein, so genau wie nur möglich zu wissen, wie "der Gegner" (hier: beliebige Wortwahl) tickt, um ihm begegnen/entgegnen zu können, dann wäre das in Ordnung und politisch völlig korrekt gewesen. Aber zu sagen - wohlgemerkt: eine "altgediente", erfahrene, hochrangige Politikerin - dass sie (für ihre Partei) dabei sei, weil "der Wind sich ja auch drehen könne", das allerdings ist unerhört bis höchst beschämend.
Fähnchen im Wind
... "in futuro il vento potrebbe anche cambiare". Aha. So geht also Politik.
Warum kann ich
eigentlich auf den Kommentar von Rupert Gietl nicht (mehr) antworten?