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Franz und die Frauen

Ein Landtagsabgeordneter offenbart ein erschreckend mittelalterliches Frauenbild: Tun wir aber bitte nicht so, als wären wir gesellschaftlich schon so viel weiter.

Es gibt ja Landtagsabgeordnete, von denen weiß man gar nicht, dass sie welche sind. Man hört kaum etwas von ihnen, hie und da stehen sie vielleicht auf einem Foto etwas unbeholfen herum und fragen sich selbst insgeheim: Jo, wos tua i denn eigentlich do? Der Locher Franz ist so ein Fall, und es ist zu vermuten, dass ihm das selber in letzter Zeit unangenehm aufgefallen ist, sodass er beschlossen hat: Franz, du muasch in die Medien! Dafür gäbe es dann zwei Möglichkeiten: Entweder, man sorgt mit einem Geniestreich für Aufmerksamkeit, oder aber mit dem Gegenteil davon. Letzteres hat den Vorteil, dass es sehr viel einfacher zu bewerkstelligen ist, medial auch viel höhere Wellen schlägt als jede Heldentat (Faktor Schadenfreude), der Nachteil ist aber, dass die Sch…e, die bei diesem Griff ins Klo zutage tritt, dann auch hängen bleibt. Jedenfalls hat der Locher Franz ordentlich hineingelangt in den Abort der Unappetitlichkeiten, als er letzte Woche anlässlich des Raumordnungsgesetzes im Landtag über das bei Chauvinisten immer wieder beliebte Thema „Frauen und Technik“ referierte. Zitat:
„Ich bin überrascht, das muss ich wirklich sagen. Die Frau Hochgruber Kuenzer hat sich in diese Materie unglaublich hineingekniet. Es überrascht mich, wie sie mit dieser Materie zurechtkommt. Es ist halt Technik und wäre eigentlich eine Männersache. Das ist eine technische Geschichte, doch die Maria Kuenzer hat sich – als Frau, das muss man wirklich sagen – unglaublich etabliert und ist manches Mal ziemlich hart geblieben. Manchmal zeichnet das auch die Frauen aus.“

Setz dich jetzt besser hin, Franz, denn I have news for you, and they will rock your little Sarner world.

Uff. Frau weiß ja gar nicht, wo sie anfangen soll. Dass Locher „überrascht“ ist, wenn eine Frau sich mit einem Thema fernab von Küche und Kindererziehung beschäftigt. Dass eine Frau sich „hineinknien“ muss, weil ihr offenbar die intellektuellen Voraussetzungen fehlen, was sie nur mit verstärktem Fleiß wettmachen kann. Dass er Technik gänzlich unironisch und schambefreit als „Männersache“ bezeichnet. Dass Kuenzer „als Frau, das muss man wirklich sagen“ etwas hingekriegt hat – als wäre von einer Frau nicht mehr zu erwarten als von einem dressierten Aff‘. Dass sie „hart geblieben“ ist, obwohl doch jeder weiß, wie schwach und weich die Frauenzimmer sind. „Manchmal zeichnet auch das die Frauen aus.“ Ja, manchmal. Im Allgemeinen zeichnet sie dann aber doch das Pappn hebn und brav Knödel drahnen aus, oder Franz?
Applaus gab es dafür im Landtag keinen (sicher auch überraschend für Locher), wohl aber Proteste, und ich kann nur hoffen, dass die gute Maria, derart geschmäht und kleingemacht, unterstützt von Brigitte, Ulli, Magdalena und Co. den lieben Franz, der da so freimütig Einblicke in sein beengtes Weltbild gewährte, nach der Sitzung hinter dem Landhaus abgepasst und ordentlich (zumindest verbal) eine gesemmelt haben, apropos Knedl. Obwohl er sich doch gleich entschuldigt und wie ein echter Fettnäpfchen-Pro damit alles nur noch schlimmer gemacht hatte: „Ich wollte das als Kompliment weitergeben, dass die Landesrätin ALS FRAU eine wirklich gute Arbeit macht.“ Womit wir wieder beim dressierten Aff‘ wären.

 

Franz, stell schon mal das Riechsalz bereit, wir müssen reden. Ich werde dich jetzt behutsam aus dem dunklen Zeitalter, in dem du es dir anscheinend bislang relativ unbemerkt gemütlich eingerichtet hast, herausführen. Was für mich nicht ganz einfach ist, ALS FRAU, ich werde mich also richtig HINEINKNIEN müssen. Zum Glück hat mir der Mann den PC angemacht, Word gestartet und bedient mir dieses komplizierte Schiebeding (er sagt, es nennt sich Computermaus), aber FRAUEN UND TECHNIK: Du weißt eh. Nichtsdestotrotz: Setz dich jetzt besser hin, Franz, denn I have news for you, and they will rock your little Sarner world. Zuallererst beruhigende: Du kannst völlig unbesorgt so lange du willst geradeaus gehen und brauchst dich nicht mehr davor fürchten, irgendwo runterzufallen, denn: Die Erde ist KEINE Scheibe! Überraschend, ich weiß, aber ist so. Zweitens: Die Seuche, von der alle grad so viel reden, es ist NICHT die Pest. Die Pest ist lange vorbei, zumindest hier bei uns. Und drittens, ein bissl was über Frauen, und da hagelt’s jetzt richtige Überraschungseier, weil die Neuigkeiten nicht ganz angenehm für dein männliches Selbstverständnis sind: Die Frau wurde NICHT aus der Rippe des Mannes geformt! Das weibliche Gehirn mag zwar kleiner sein als das männliche, es ist deswegen aber NICHT weniger leistungsfähig! Und, Achtung, jetzt wird es richtig schockierend: Frauen können ebenso gute Mechaniker*innen, Bauingenieur*innen, Programmierer*innen etc. sein wie Männer. Genauso wie Männer ebenso gute Kindergärtner*innen, Hebammen oder Haushälter*innen sein können. Dass es trotzdem leider nicht mehr Frauen in „typischen Männerberufen“ und umgekehrt Männer in „typischen Frauenberufen“ gibt, das liegt unter anderem an Aussagen wie den deinen. Weil du ein Geschlechterbild transportierst, das in die Mülltonne gehört, und das doch weiter verbreitet ist, als wir vermeintlich  Aufgeklärte uns eingestehen wollen. Was habe ich geschmunzelt, als die Tochter einen Kindergärtner bekam. Was habe ich von Bekannten (nicht nur Männern) zu hören bekommen, als ich (als Frau!) Autotests geschrieben habe („Tat i nia lesn.“). Wie exotisch wirkt immer noch ein Mann, der in Elternzeit geht und den Haushalt schmeißt, während die Frau Vollzeit in ihrem, womöglich vollkommen „unweiblichen“, Job arbeitet. Wie arm sind wir dran, wenn sogar der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berufe wie selbstverständlich mit Geschlechtern verknüpft.

 

Dass Kuenzer „als Frau, das muss man wirklich sagen“ etwas hingekriegt hat – als wäre von einer Frau nicht mehr zu erwarten als von einem dressierten Aff‘.

Ja, Franz, du verdienst dir einen gewaltigen Rüffel, aber ein bisschen müssen wir uns halt doch alle fragen, ob wir wirklich so aufgeschlossen und vorurteilsfrei denken und agieren, wenn uns Abweichungen von tradierten Rollenbildern zwar nicht unangenehm, aber doch als Kuriosum auffallen. Auch so zementieren wir Geschlechterklischees und geben sie, und das ist das Fatale, an unsere Kinder weiter. Wenn im Kindergarten zu Fasching alle Mädchen als Prinzessin Elsa und alle Jungs als Feuerwehrmann Sam verkleidet sind, dann ist das einerseits süß, und andererseits erschreckend: Ist unsere Auswahl an Vorbildern und Lebensentwürfen wirklich derart beschränkt? Abhilfe schaffen kann hier, wieder einmal, Bildung: Good Night Stories for Rebel Girls ist beispielsweise ein Buch, das ich nicht nur Eltern, sondern auch dir, Franz, wärmstens ans Herz legen möchte. Es passt bequem aufs Nachtkastl, und jeden Tag eine kleine Geschichte vor dem Einschlafen verändert dein Weltbild sicher nachhaltig. Du lernst Ada Lovelace kennen, die ALS FRAU bereits im 19. Jahrhundert die Idee hatte, so etwas wie einen Computer zu erfinden. Oder die Astrophysikerin Margherita Hack, nach der sogar ein Asteroid benannt wurde. Oder Hedy Lamarr, die nicht nur für ihr blendendes Aussehen bekannt ist, sondern auch dafür, dass sie im Zweiten Weltkrieg eine Funksteuerung für Torpedos entwickelt hat. Das Buch hätte mehrere Bände, wäre Frauen der Zugang zu Bildung nicht so lange verwehrt geblieben, und das ist der eigentliche Grund für das Vorurteil von der Unvereinbarkeit von Frauen und Technik, nicht etwa ihre körperliche oder geistige Beschaffenheit. Nicht auszudenken, welche Erfindungen und Entdeckungen uns dadurch entgangen sind, dass der Goldstandard von dem, was Frauen nicht nur manchmal, sondern meistens auszeichnete, viel zu lange so aussah:
„So muß sich die ganze Erziehung der Frauen im Hinblick auf die Männer vollziehen. Ihnen gefallen, ihnen nützlich sein, sich von ihnen lieben und achten lassen, sie großziehen, solange sie jung sind, als Männer für sie sorgen, sie beraten, sie trösten, ihnen ein angenehmes und süßes Dasein bereiten: das sind die Pflichten der Frau zu allen Zeiten, das ist es, was man sie von Kindheit an lehren muß.“

Deshalb, lieber Franz, und nicht nur du: Sei nicht wie Rosseau, der ist auch schon lange passé wie Erdenscheibe und Beulenpest, sondern schau dir mal an, was Frau alles kann. Gewiss finden sich Frauen, die dich gerne mal einen Tag an ihren Arbeitsplatz einladen, damit du siehst, dass sie dort nicht nur Kaffee kochen, sondern richtig „männliche“ Dinge tun (paging Marlene Rinner), und ich verspreche dir: Die Überraschungen werden nicht ausgehen.

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Georg Markart Lun, 06/15/2020 - 19:29

S.g. Frau Kienzl
Da haben sie über den Locher Franz schon eine bärige"Predigt" abgehalten und ihn so richtig abgekanzelt.Ob zu recht oder unrecht will ich gar nicht beurteilen.
Wenn sie schreiben,da gibt es Landesabgeordnete von denen weiss man gar nicht,daß sie welche sind,so stimme ich ihnen auch zu.Nur hoffe ich,daß sie diesbezüglich nicht nur die Männer meinten.

Lun, 06/15/2020 - 19:29 Collegamento permanente
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rotaderga Mar, 06/16/2020 - 07:48

Na dös tat a mol nia, woher will die Alexandra Kienzl wissn ob der Locherfranz Englisch versteat?
Früher isch ma vo die Schriftgelehrten auf Latainisch zomgstauch wordn ohne wos zu verstean, heit werd ma glai sogor a va die " Weibr " auf Denglisch ungschnautzt und versteat a nix.
Do sollsch di no auskenn. ;=)

Mar, 06/16/2020 - 07:48 Collegamento permanente
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P. H. Mar, 06/16/2020 - 09:17

Sehr geehrte Frau Kienzl,
ich wundere mich doch sehr, dass sie Ihre Energien verschwenden um Personen des gehobenen Alters (wie Herrn Locher) zu belehren. Wir haben nun schon viele Male gesehen, dass speziell ältere Herren (in manchen Fällen auch Damen) unbelehrbar sind. Ich würde an dieser Stelle empfehlen, die Energie der Gleichberechtigung bei den jüngeren Generationen sinnvoller zu investieren. Denn ich glaube sehr wohl, dass die junge Generation an Männern (20-35) ein gänzlich neues/anderes Frauenbild hat als ihre Väter und Großväter. Ich möchte Herrn Locher nicht verteidigen, aber ich bringe ein bisschen Verständnis auf für jemanden der in seinem jungen Leben nichts anderes gesehen/gelernt hat.

Ich jedenfalls sehe viele junge Familienväter, die sich liebevoll im ihre Kinder kümmern, die sich in der Haushaltsarbeit einbringen und mindestens versuchen ihre Ehefrauen wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren. Leider liegt das Problem hier vielfach bei den Arbeitgebern. Hier wäre meiner Meinung nach der größte Handlungsbedarf.
Ich sehe, wie schon beschrieben, die wichtigere junge Generation auf dem richtigen Weg. Lassen Sie doch die "Alten" die "Alten" sein....

Mar, 06/16/2020 - 09:17 Collegamento permanente
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P. H. Mar, 06/16/2020 - 11:10

In risposta a di Peter Gasser

Natürlich wird das Gründe haben. An was es dann genau liegt lassen wir mal dahin gestellt.
Fakt ist jedoch, dass ältere Menschen (verständlicherweise) weniger anpassungsfähig sind als jüngere. Und aus diesem Grund werden sich älter Menschen mit der älteren Schule schwer tun die Frau als gleichberechtigt anzusehen. Deswegen sage ich, dass die Zeit besser aufgehoben ist, jüngere von den neuen Werten zu überzeugen. Mehr nicht.

Mar, 06/16/2020 - 11:10 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 09:40

In risposta a di Peter Gasser

Was hat "diskriminieren" damit zu tun, ob ich mit jemandem diskutieren will oder nicht? Hier wird lediglich dafür plädiert, seine Energie nicht in sinnlosen Kämpfen zu vergeuden. Ältere Leute zu belehren ist in der Mehrzahl der Fälle schwierig - Junge kann man prägen, aber Ältere müssen es von selbst verstehen, sonst geht gar nichts.

Wenn ich jemanden nicht auf ein Bier zu mir nach Hause einlade, weil ich ihn nicht mag, diskriminere ich den auch? Nur so als Nachfrage. Heute ist man ja so schnell diskriminert, dass die wirklich Diskriminierten gar nicht mehr auffallen.

Mer, 06/17/2020 - 09:40 Collegamento permanente
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kurt duschek Mar, 06/16/2020 - 10:09

....ein netter, humorvoll geschriebener Artikel, der die spezifische Situation vom Franz ironisch, satirisch beschreibt.
Hier möchte ich aber eine Lanze für die Frauen brechen. In meinen langen Berufsjahren habe ich die praktische Erfahrung gemacht, dass Frauen speziell bei diesen sogenannten " Männerberufen" mit Abstand immer geeigneter waren und besser gearbeitet haben. Im Zweifelsfall zwischen Mann und Frau habe ich beinahe immer für die Frau entschieden. Frauen arbeiten zuverlässiger und Ziel orientierter. Dies war meine Erfahrung.
Übrigens ist es für mich überhaupt kein Problem o.ä. in der Familie zu kochen, bügeln und Hausarbeiten zu verrichten. Wichtig ist, dass man jede Arbeit, Tätigkeit oder Beruf gerne macht. Das Geschlecht spielt hier überhaupt keine Rolle! ....zumindest so sehe ich das.

Mar, 06/16/2020 - 10:09 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 09:49

In risposta a di kurt duschek

Frauen auf der anderen Seite so hochleben lassen, ist nur die andere Seite der Medaille der Diskriminerung. Wenn sie in den klassischen Männerberufen so hart und zielstrebig arbeiten, dann ist das weil ihnen der Startvorteil, ein Mann zu sein, eben fehlt. Aus solchen sicher gut gemeinten Komplimenten kann man herauslesen, dass es den Verfasser doch noch ein bisschen wundern muss, dass Frauen "buggeln" können, wenn es drauf ankommt und sie müssen (!).

Wenn du dir in dieser Flut aus politischer Korrektheit nicht mehr sicher bist, was man noch sagen darf: Frauen einfach ganz wie normale Menschen behandeln. Das fällt jüngeren Männern üblicherweise leichter als älteren, weil das für uns natürlicher ist, aber generell sollte man sich einfach drüber freuen, dass die Ungleichheiten der Vergangenheit verschwinden. Es aber als "gute Eigenschaft" der Frauen zu sehen, dass sie härter arbeiten müssen, um diese Ungleichheiten auch überwinden zu können, ist aber kein Kompliment, sondern Beleg dafür, dass der Berufsalltag von Frauen im selben Beruf auch noch härter ist, weil sie sich beweisen müssen. Das begründer eine Sonderrolle der Frauen, die es so einfach nicht gibt und nicht geben darf - alle Menschen können hart arbeiten, wenn sie es müssen.

Mer, 06/17/2020 - 09:49 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 06/17/2020 - 10:15

In risposta a di Daniel Kofler

Sie schreiben:
“Das fällt jüngeren Männern üblicherweise leichter als älteren, weil das für uns natürlicher ist, ...”
Also wenn ich mir die Welt der Teenager heute so anschaue, dann sind wir in den 80er und 90er Jahren respektvoller mit dem weiblichen Geschlecht umgegangen, als dies heute unter den Jungen geschieht...
Zudem ist ein respektvoller Umgang nicht Sache des Alters, sondern des Charakters und eventuell der Bildung.
Ihre Schablonisierung wird der Wirklichkeit keinesfalls gerecht.
Die Welt macht seit Ende der 90iger Jahre in Sachen Demokratie, Allgemeinbildung, Frieden im Großen und im Kleinen gewaltige Rückschritte, was sich auch auf die Gesellschaft bezogen in einem allseits geübten empathiefreien Neoliberalismus zeigt, während wir “Alten” noch in so etwas wie der “sozialen Marktwirtschaft” aufgewachsen sind.

Mer, 06/17/2020 - 10:15 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 11:20

In risposta a di Peter Gasser

Warum, in welcher Weise begegnen heutige Jugendliche (zu denen ich mich leider nicht mehr rechnen darf) Frauen in respektloser Weise? Ich kann jetzt nur für meine Generation sprechen (frühe 90er), aber für mich war es normal, dass ich mit Frauen in der Schule bin, dass ich mit ihnen arbeite, dass ich mit ihnen Sport mache, dass ich mit ihnen studiere, dass ich mit ihnen streite, dass ich Frauen Chefs sind, das Frauen Angestellte sind, dass ich meine Freundinnen bekoche, dass Frauen politisch präsent sind. Mein Vater ist bestimmt kein Chauvinist (sonst hätte er bei meiner Mutter kaum eine Chance gehabt), aber ich erkenne trotzde, dass seine Generation (50er-Jahre) einfach noch eine andere Welt gewohnt ist. Und das lasse ich mir nicht so einfach wegdiskutieren - klar sind Charakter und Bildung wichtig, aber der Mensch wird auch von gesellschaftlichen Umständen geprägt, die sich radikal geändert haben. Wenn es Angehörige der älteren Generation gibt, die es (positiv) erstaunlich finden, was Frauen heutzutage alles machen, können und dürfen, ist das für mich einfach nur normal.
Wenn jetzt innerhalb der letzten 20 Jahre sich der Stand der gesellschaftlichen Entwicklung komplett umgedreht hätte, bin ich mir sicher, dass ich das mitbekommen hätte. Aber ich lasse mir von Ihnen gerne auf die Sprünge helfen.

Und das mit den "Rückschritten" der Welt ist einfach falsch. Schon wenn der Kampfbegriff "Neoliberalismus" fällt, weiß ich, dass hier nicht viel differenziert wird. Aber sie können sich ja mal die Statistiken anschauen. So was zum Beispiel, https://www.spektrum.de/news/immer-weniger-gewalt-in-der-welt/1559618. Oder so was. https://www.sos-kinderdoerfer.de/informieren/wie-wir-helfen/bildung/hin…

Überhaupt scheint es mir, als ob sie in vielen Bereichen von Klischees ausgehen würden ("früher haben wir zusammengehalten", "die Jugend von heute ist frech und ungebildet"), was mir zeigt, dass Sie eventuell nicht viel Ahnung davon haben, wie die Dinge wirklich stehen. Es tut mir leid, aber ein pauschales "früher alles besser gewesen ist" ist einfach kein ernstzunehmender Standpunkt. Es mag in gewissen Bereichen stimmen - in der Tat sehen wir weltweit autoritäre Tendenzen (die man aber nicht überinterpretieren darf - absolut gesehen leben wir im goldenen Zeitalter der Demokratie), in gewissen Bereichen ist das aber einfach nur falsch. Die von ihnen glorifizierte "soziale Marktwirtschaft" etwa hat in seiner Konsumfixiertheit, seinem Heilsversprechen und der Erfindung des Mülls die Verhaltensmuster erschaffen und verbreitet, die die Welt an den Rand des Untergangs bringen. Es mag verständlich sein, dass die Menschen der Nachkriegszeit endlich froh waren, in Frieden konsumieren und verschwenden zu dürfen, aber das macht die "soziale Marktwirtschaft" nicht unbedingt zu DEM System schlechhin.

Also wenn Sie Schablonisierungen ablehnen, sollten Sie der Versuchung widerstehen, selbst in Schablonen zu denken.

Mer, 06/17/2020 - 11:20 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 06/17/2020 - 11:32

In risposta a di Daniel Kofler

Es ist bezeichnend, wie Sie - anstelle der Diskussion - dem Gegenüber selbst zitierte Klischees in den Mund legen, von denen sich in dessen Beitrag nichts findet.
Neoliberalismus ist kein "Kampfbegriff", sondern "eine Form des Wirtschaftsliberalismus, die nach den besten Bedingungen für funktionierende Märkte sucht". Auch habe ich nichts "glorifiziert".

Mit solcher extremen Wortwahl und konstruierter Polarisierung kann ich wenig anfangen. Das Meine habe ich dazu gesagt, und das Ihre gehört.

Mer, 06/17/2020 - 11:32 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 11:45

In risposta a di Peter Gasser

Ich habe Statistiken vorgelegt, um ihre Behauptungen zu entkräften. Was soll ich mehr tun?

Und ihre Behauptungen SIND Klischees. Entschuldigung, aber ohne jeden Beleg davon zu sprechen, dass die "heutige Jugend" keinen Respekt mehr vor Frauen haben, das ist die Polemik. Und was konstruierte Polarisierung anbelangt, dazu fällt mir ein anderer Beitrag von Ihnen ein, den Sie vor kurzen an meine Adresse geschrieben haben.

Dass Sie auf meinen Beitrag im Großen und Ganzen nicht eingehen, und auch in dem anderen Beitrag von Ihnen die selbe Diskussionskultur vorherrscht, schließe ich daraus, dass Ihre Meinungsbild sehr verhärtet und immun ist. Dabei stellt sich mir die Frage, was Sie dann auf dieser "Diskussion"splattform suchen, wenn Sie nicht bereit sind, sachlich und ohne Anschuldigungen auf Gegenargumente einzugehen.

Mer, 06/17/2020 - 11:45 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Mar, 06/16/2020 - 10:52

Da bekommt der Franz Löcher allerhand auf den Deckel. Was aber Frauen in sog.Männerberufen und umgekehrt angeht so muss man sagen dass es da keine zunehmende Angleichung gibt sondern oftmals das Gegenteil. So gibt es z.B. immer weniger Männer in pädagogischen. Berufen was vor allem bei den Lehrern keineswegs von Vorteil für die Kinder und Jugendlichen ist. Auf dem Bau drängen sich die Frauen hingegenauch nicht vor. Dass das nur an der mangelnden gesellschaftlichen Akzeptanz liegt ist unwahrscheinlich. Auch was das Studiere von sog. MINT Fächern angeht so hindert bestimmt niemand junge Frauen daran dies zu tun sondern sie werden eher dazu ermuntert. Trotzdem ist deren Anzahl gering. Also muss es Gründe dafür geben. Da spielt die Neigung gewiss eine Rolle nicht nur die gesellschsgesellschaftliche Komponente. Den Franz Locher jetzt so abzukanzeln ist also ein wenig unfair.

Mar, 06/16/2020 - 10:52 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 10:14

In risposta a di Waltraud Astner

Dass Menschen Neigungen mitbringen, widerspricht sicher niemand - der Fehler ist aber, diese "Neigungen" als Geschlechtersache, als quasi bei Geburt an festgelegte Tendenz, abzutun. Der einzige Sonderfall sind vielleicht der Bau und andere körperlich sehr anspruchsvolle Arbeiten - hier sind es aber nicht "neurologische" Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sondern einfach anatomische. In allen anderen Bereichen fallen diese "Neigungen" nicht von Himmel, sondern entstehen durch die Sozialisation.

Wenn der Herr Locher betont, dass es außergewöhnlich ist, dass sich eine Frau in solchen Berufen zurechtfindet, zeigt, dass das herrschende Bild Mädchen unbewusst mitgibt, dass sie es in diesen Berufen schwer haben werden, und dass sie sich lieber etwas "frauengerechtes" suchen sollten. Aber eigentlich sollte jedem im 21. Jahrhundert klar sein, dass es bei Technikbegabung, wie bei allen anderen Dingen, wohl größere Unterschiede zwischen Individuen gibt als zwischen Geschlechtern. Und genau das ist der kritische Punkt. Wenn sich das nicht in der Beschäftigungssituation abbildet, bedeutet das, dass eine große Anzahl von Personen, Männer wie Frauen, in Berufe gedrängt wird, die sie nicht ausüben würden, wenn die Gesellschaft die Kategoriesierung "Frauen-/Männerberuf" nicht hätte. Und das ist schade, denn hier geht nicht nur sehr viel Potential verloren - auch die Betroffenen wären zufriedener, würden sie sich bei der Berufswahl nicht unbewusst an falschen Schemata orientieren. Von Pubertierenden kann man nicht erwarten, dass sie hier über den Tellerrand schauen - und leider werden im Teenager-Alter die meisten Weichen für das spätere Leben gestellt. Es sollten eigentlich die Erwachsenen sein, die versuchen sollten, den kommenden Generationen die Hindernisse, die ihnen gestellt wurden, zu ersparen.

Mer, 06/17/2020 - 10:14 Collegamento permanente
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Frei Erfunden Mar, 06/16/2020 - 11:25

Ich bin der Meinung, dass die Figur Mutter gesellschaftlich aufgewertet werden sollte und weniger Gewicht auf eine Nivellierung der Geschlechter'rollen' gesetzt werden sollte. Die Rolle Mutter kann nur mangelhaft durch ein männliches Pendant ersetzt werden.
Die Erfahrung , dass weibliche Mitarbeiterinnen besser oder schlechter sind, kann ich nicht teilen.
Ich hatte bis dato einige vorgesetzte Frauen und Mitarbeiterinnen an deren Kompetenz und Professionalität nichts auszusetzen war; allerdings waren diese ledig oder zumindest kinderlos.
Mit Karrieremüttern habe ich bis dato keine guten Erfahrung machen können; nona - Kinder werden krank und müssen versorgt werden,
und für ein Kleinkind ist der Vater meiner Meinung nach nur mangelhafter Ersatz.
In hochspezialisierten Berufsgruppen ist eine (meist mehrfache) Mutterschaft sehr problematisch für das Team; die zu ersetzende Person fehlt einfach
(wer übernimmt Dienste u.s.w.); für die Gesellschaft wegen der 'verlorenen' Ausbildungszeit (vom Oberschulabschluss bis zur fertigen Fachärztin sind es beispielsweise 12 Ausbildungsjahre; und dann kommt erst die tatsächliche Erfahrung im Job dazu).
Wenn man also beispielsweise das Bild der erfolgreichen Ärztin gesellschaftlich gutheisst, ist es einerlei; dieses Narrativ aber aktiv zu fördern finde ich geradezu grotesk. Auch diese Werbebanner mit Frauen in typischen Männerberufen finde ich einfach nicht sinnvoll; soll Synchronschwimmen für Männer gefördert werden? Falls eine Männergruppe Synchronschwimmen will, meinetwegen, aber soll ich dafür mit öffentlichen Geldern werben?
Deshalb bin ich der Meinung , dass die Gesellschaft die Rolle Mutter sowohl institutionell als auch finanziell deutlich aufwerten sollte und nicht unbedingt das Bild der Karrierefrau.

Mar, 06/16/2020 - 11:25 Collegamento permanente
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Elisabeth Garber Mar, 06/16/2020 - 13:16

In risposta a di Frei Erfunden

@ Frei Erfunden Ich bin kinderlos und keine Karrierefrau - kenne aber Frauen mit bis zu drei Kindern, die bewundernswerte Arbeit leisten - als Mitarbeiterinnen oder als Vorgesetzte. Wichtig ist, dass zuhause jemand (emanzipiertes...) da ist, der/die solchen Powerfrauen den Rücken freihält. Bei Männern ist das nicht anders. Das mit den Schubladen funktioniert nicht immer, erst recht nicht kategorisch! Es ist frei erfunden ;-)

Mar, 06/16/2020 - 13:16 Collegamento permanente
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Frei Erfunden Mar, 06/16/2020 - 13:57

In risposta a di Elisabeth Garber

Das mit dem Rücken freihalten mag bei Kleinkindern funktionieren, allerdings wohl nur bedingt bei Säuglingen und kaum beim Gebähren selbst. Gummibrust und Leihmütter in der Ukraine ausgenommen.
Trotzallem exisitiert in hochspezialisierten Berufen eine Problematik bei der Vereinbarkeit von Karriere und Familie; welches Rollenbild soll die Gesellschaft nun bei jungen Frauen fördern? Was wenn bei allem ÄrztInnenmangel in Zukunft ein weiteres Problem auftauchen wird: viele heutige MedizinstudentInnen (sind in der Mehrheit) werden Mütter. Nun gut, als Hausärztin dürfte das gesellschaftlich kein grösseres Problem darstellen (ohne die Leistung unserer HausärztInnen zu mindern).
Aber wie sieht es z.B. mit der Einsatzbereitschaft in der Schlaganfallabteilung aus? Als Beispiel: interventionelle Radiologen mit Angioausbildung können Sie in Südtirol an einer Hand abzählen.
Ausbilungszeit: Matura- 6 Jahre Studium - 6 Jahre Facharzt Radiologie - mindestens 2 Jahre Angiographie - und wenn möglich 2 Jahre Neuroangiographie mit möglichst vielen Interventionen; fehlt dann noch die Berufserfahrung (wünschenswert wären vielleicht 3 bis 5 Jahre ?), dann geht's in die Rufbereitschaft mit anderen 2 bis 3 ebenso ausgebildeten Kollegen, Nächte , Wochenenden , Feiertage.
Und dann, schwanger. Wieso nicht (!?).
Aber sollen solche Szenarien wirklich gesellschaftlich gefördert werden ?

Mar, 06/16/2020 - 13:57 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 10:28

In risposta a di Frei Erfunden

Ich glaube sie verstehen den Kernpunkt der Emanzipation nicht. KEINE Femministin bestreitet, dass es die Frauen sind, die Kinder gebären können. Wogegen gekämpft wird ist, dass das Pech, mit einer Gebärmutter geboren zu werden, das ganze restliche Leben bestimmt, so wie Sie es propagieren. Wir sind sehr weit davon entfernt, auf dieser Welt ein Geburtenproblem zu haben, weswegen wir uns dieses Experiment leicht leisten können und wir nicht versuchen müssen, Frauen in die Mutterrollen zurückzudrängen. Wenn es Frauen gibt, die Mütter sein wollen UND erfolgreich im Beruf, dann ist das wünschenswert, da sie einfach die volle Bandbreite ihrer Möglichkeiten nutzen wollen. Das oben angesprochene Pech, eine Gebärmutter zu haben, darf nicht das ganze Leben bestimmen, da Frauen vor allem MENSCHEN sind - eine soziale und aufgeklärte Gesellschaft ist in der Pflicht, solche Modelle zu fördern.

Ich verstehe ohnehin nicht, warum viele Männer meinen, hier verbissen um alte Pfründe kämpfen zu müssen. Seit es keine Kriege und Wehrpflicht mehr gibt, und wir nicht mehr generationenweise in der Schlacht sterben werden, sind wir Männer in einer strukturell noch besseren Position als früher - warum dieser Neid auf die Frauen, die auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen? Diese können an ihrer biologischen Disposition nichts ändern, und müssen den Wunsch nach einem freien Leben mit dem Fakt vereinbaren, dass sie selbst die Kinder zur Welt bringen müssen, wollten sie welche haben - und davon sind wir Männer befreit. Hier müssen alle Menschen zusammenarbeiten, um ein freies und selbstbestimmtes Leben für alle zu ermöglichen.

Mer, 06/17/2020 - 10:28 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 06/17/2020 - 10:56

In risposta a di Daniel Kofler

Ja was hat sich die Evolution dabei auch gedacht, Sexualität zu erfinden und einem Teil der Lebenswelt als “biologische Disposition” das “Pech, mit einer Gebärmutter geboren zu werden”, aufzuerlegen.
Der Mensch wird dies abschaffen, neues Leben wird schon bald in sterilen künstlichen Gebärmüttern in Fabriken erzeugt und entwickelt, und dieses “Pech” der “biologischen Disposition” ist dann endlich beseitigt.
Kein Kind ist dann noch Produkt vom “Pech” einer als negativ dargestellten “biologischen Disposition” sein müssen.
“Mama” wird das Kind dann beim Anblick der Fabrik sagen, wenn es mit biologisch dispositionsfreien Erwachsenen ohne Pech spazieren geht.

Mer, 06/17/2020 - 10:56 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 11:40

In risposta a di Peter Gasser

Evolution "denkt nicht", Evolution passiert. Und übrigens ist das menschliche Gehirn NACH der Gebärmutter entstanden. Das ist auch der Grund, warum menschliche Frauen sich nicht wie weibliche Tiere verhalten, sondern eben wie Menschen. Und das sollte man auch anerkennen: nur weil Frauen Kinder bekommen KÖNNEN, bedeutet das nicht, dass alles was sie wollen, Kinder bekommen IST. Und wenn eine Frau ein Kind will, bedeutet das noch lange nicht, dass sie deshalb auf den Rest verzichten will. Aber das wird ihr schwer gemacht - und DAS ist das Pech, von dem ich rede.

Ich kann ihren Willen, meine Argumente ins Lächerliche zu ziehen, sehr gut erkennen. Aber das bezeugt nur ein weiteres Mal, dass Leute, die keinen anderen Ausweg mehr wissen, aus den Aussagen von anderen gerne Schreckensszenarien konstruieren. :)

Nein, Kinder sollten nicht aus der Fabrik kommen - ich weiß auch nicht, wie das aus meinem Beitrag zu entnehmen sein soll. Aber gleich wenig sollte man das Leben der Frauen strikt auf die Mutterrolle ausrichten. Idealerweise wird jedem Menschen die Möglichkeit geboten, nach seinen Wünschen zu leben, unter Berücksichtigung seiner besonderen Bedürfnisse. Und wenn eine Frau Mutter sein, aber sich auch jenseits dessen als Mensch entfalten will, sollten wir das fördern. Ein schwieriges Ideal, da es viele Faktoren vereinen muss, das wir aber trotzdem anstreben sollten. Gibt es für Sie eigentlich nur Extrempositionen, oder kann es auch ein ganz normaler Weg in der Mitte sein?

Mer, 06/17/2020 - 11:40 Collegamento permanente
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Michael Bockhorni Sab, 06/20/2020 - 17:23

In risposta a di Frei Erfunden

@Frei Erfunden: Warum nicht Rolle der Eltern generell gesellschaftlich aufwerten? Allerdings mehr als nur mit schönen Worten. Es geht ja nicht um die Nivellierung der Geschlechter sondern, daß beide (oder mehr) Geschlechter GLEICHWERTIGE Chancen und Möglichkeiten in einer Gesellschaft haben. Bis auf das Stillen gibt es nichts was der Vater nicht auch kann und daß von der ersten Minute an (wissenschaftlich erforscht). Im viel strapazierten Skandinavien werden auch Kinder krank und u.a. auch von Vätern (sogar Spitzenpolitikern) versorgt. Zum Thema Synchronschwimmen empfehle ich zwei Filme: "Ein Becken voll Männer" bzw. "Männer im Wasser" ;-)

Sab, 06/20/2020 - 17:23 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mar, 06/16/2020 - 12:44

Der Artikel überschreibt sich mit “Franz und die Frauen”, und bleibt inhaltlich sehr eng beim Thema.
Eine Ausweitung auf Historie, Völker, Religionen oder die Ausländerdebatte wird dem Thema nicht gerecht, bzw. lenkt sogar - bewusst - vom Inhalt des Artikels ab.
Da hilft auch der Schlusssatz nicht mehr, wohingegen dieser *alleine* eine klare Aussage gewesen wäre.

Mar, 06/16/2020 - 12:44 Collegamento permanente
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Alexandra Kienzl Mar, 06/16/2020 - 15:56

Guter Herr Domanegg, weil Sie da jetzt eine Behauptung aufstellen: Ich habe Sie auf FB nicht verbal angegriffen, sondern Sie haben auf meiner Seite Frau Foppa verbal angegriffen, und ich habe sie gebeten, dies zu unterlassen. Nachdem Sie aber nicht davon abgelassen habe, habe ich sie aufgefordert, sich von meiner Seite zu vertschüssen. Worauf Sie Ihre Kommentare gelöscht und ebendas gemacht haben. Bitte bei der Wahrheit bleiben. Bin jederzeit für eine Diskussion zu haben, aber nicht, wenn sie mit Beleidigungen beginnt.

Mar, 06/16/2020 - 15:56 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mar, 06/16/2020 - 21:08

Was mich hier schockiert ist, dass ein Internet-gewandter Chris Mair so einfach herausbekommt, von welcher Stelle aus der User Frei erfunden ins Netz gegangen ist. Noch schlimmer finde ich, dass Chris Mair den Schreiber quasi outet. Das steht ihm nicht zu. Frei erfunden hat ja nichts Unrechtes getan!?

Mar, 06/16/2020 - 21:08 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Mer, 06/17/2020 - 11:45

In risposta a di Peter Gasser

Sie beschreiben es als einfach. Ich verstehe aber immer noch nicht wie das funktioniert.
Wenn sich jetzt herausstellt, dass der User "Frei erfunden" Florian Guerra heißt, dann bedeutet das, dass diese Person gegen seinen Willen und gegen sein Einverständnis hier geoutet wurde; und das finde ich unfair! denn er wird schon wissen warum er sich mit einem Pseudonym und nicht mit den richtigen Namen registriert hat.

Mer, 06/17/2020 - 11:45 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 06/17/2020 - 11:59

In risposta a di Sepp.Bacher

Nein.
Es bedeutet, dass er im eigenen Profil *selbst* seinen Namen als in der URL sichtbar eingegeben hat.
Nichts mehr und nichts weniger.
Ich würde meinen Beitrag vom 16.06.2020, 21:12 Uhr zurücknehmen, wenn ich könnte; ich wollte lediglich aufzeigen, dass hier niemand etwas Ungehöriges gemacht hat, sondern jemand ("frei erfunden") einfach unbedacht selbst seinen Namen für alle sichtbar eingegeben hat.

Mer, 06/17/2020 - 11:59 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 09:36

Weil man Leute nicht nur wählen kann, sondern diese sich zuerst aufstellen lassen müssen. Auf der letzten SVP-Liste standen meines Wissens nach ein Drittel Frauen; das und der Fakt, dass eine Frau nicht automatisch eine Frau wählen wird (Info: wie bei Männern bedingt die Gleichheit des Geschlechts nicht unbedingt gleiche politische Einstellung) steht der proportionalen Repräsentation im Wege.

Ich schließe aber nicht aus, dass vor allem im ländlichen Bereich auch viele Frauen kein Problem mit der Aussage des Herrn Locher haben. Ich würde seine Aussage nicht als reaktionär einstufen, so ist das Frauenbild auf dem Lande leider noch - der Frau ist zwar nichts verwehrt, Schemen gibt es aber immer nocht starke. Aber zum Glück dringt auch hier langsam eine modernere Sichtweise vor. Das ganze wird noch ein paar Jahrzehnte dauern.

Mer, 06/17/2020 - 09:36 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 10:44

1. Die Rolle der Frau im Mittelalter kann durch vielerlei Quellen erschlossen werden, aber hier fehlt der Platz, um darauf einzugehen. Aber wenn in der Geschichtsschreibung selten ein Frauenname auftaucht, kann das schon mal bedeuten, dass es mit ihrer politischen Repräsentation nicht zum Besten gestanden haben wird. Solche "Fragen" sind einfach wertlos - wollen sie uns etwa verkaufen, dass im Mittelalter die Frauen frei und selbstbestimmt leben durfen?
2. Siehe Punkt 1. Die alten Zeiten waren für alle Menschen schwer, aber Männer hatten zu allen Zeiten wenigstens die Chance, politisch gehört zu werden. Die demokratische Bewegung, sei es im alten Athen oder im England des 19. Jahrhunderts, hat vor allem für das Männerwahlrecht gekämpft - das Frauenwahlrecht des 20. Jahrhunderts ist historisch etwas nie dagewesenes.
3. Dass der Islam "pauschal" die höherentwickelte Kultur war, widerspricht ihren Aussagen in Punkt 2, dass man tradierte Ansichten über die Geschichte möglichst hinterfragen sollte. Ja, die islamischen Städte waren Zentren der Kultur und Wissenschaft, aber das Leben im ländlichen Umfeld, wo die meisten Menschen lebten, ist im Prinzip her überall gleich.
4. a) NIEMAND hat in diesem Artikel Flüchtlinge erwähnt. Warum muss jede Diskussion zu einer Flüchtlingsdiskussion werden? Wo nehmen sie den Bedarf her? Wo sind die Massenvergewaltigungen in Südtirol, welche eine solche Konzentration auf diesen Themenbereich rechtfertigen würden? Ich finde ein solches Verhalten grob unhöflich und weit entfernt von jeder entwickelten Diskussionskultur, die jeder Erwachsene mit ein bisschen Erziehung verinnerlicht haben sollte. Wenn man ein Thema diskutiert, dann bleibt man dabei, und versucht nicht, den Diskussionspartner durch Nebenschauplätze zu diskreditieren. Im Übrigen: ganz Italien pflegt die Tradition der Frauenmorde weiter, auch im 21. Jahrhundert - hier sind "Neubürger" nicht schlimmer oder besser als die "Altbürger".
b) Herr Locher ist Spitzenpolitiker des Landes, ein wichtiger Repräsentant unserer Gesellschaft. Und an diesen müssen klarerweise andere Maßstäbe angesetzt werden als, wie sie selber sagten, an "Neubürger", die in ihrer Lebenszeit wahrscheinlich keine Spitzenpositionen in Wirtschaft oder Politik einnehmen werden.
5. Wenn also ein Autor in einem Artikel zu einem Landtagsabgeordneten nicht automatisch eine Abhandlung über Probleme bei der Integration von Menschen aus einem anderen Kulturkreis anhängt, und dass nur, weil SIE persönlich dieses Thema gerne überall behandelt möchten wissen, misst also mit zweierlei Maß? Interessant.

Abschlussbekundungen wie "ich lehne entschieden ab... [...]" klingen übrigens immer nach "ja Frauen sollten schon frei sein, ABER...". Oft wäre es besser, die Sachen zu verinnerlichen, als Lippenbekenntnisse zu üben. ;)

Mer, 06/17/2020 - 10:44 Collegamento permanente
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Daniel Kofler Mer, 06/17/2020 - 10:59

Damit eine Merkel 15 Jahre an der Spitze steht, muss sie es wollen. Auch wenn sich alle Südtiroler eine Landeshauptfrau wünschen würden, braucht es als zweiten Schritt immer noch eine Frau, die das machen will. Fehlt die, dann ist es einerlei, ob Südtirol bereit wäre oder nicht.

Und ist es verwunderlich, dass es gesellschaftliche Veränderungen in ländlichen Gebieten schwer haben? Und dass es in diesen ländlichen Gebieten ein weiteres Gefälle zwischen urbanen und ruralen Gebieten gibt? Ich glaube, das ist ganz normal.

Und wer behauptet, dass Südtirol so "fortschrittlich" ist? Dass das Land bei allen Modernisierungen des 21. Jahrhunderts immer noch konservativ geprägt ist, das ist wohl kein Geheimnis. Das ganze Beispiel Deutschlands auf Südtirol umzulegen hat keinen Sinn, weil das Land dem nie gerecht werden kann - eher sollte Südtirol vielleicht mit Tirol verglichen werden.

Mer, 06/17/2020 - 10:59 Collegamento permanente