Società | Durnwalder zum 80.
Alpen, Donau, Athesia
Foto: Othmar Seehauser
Knapp zwei Wochen vor dem 80. Geburtstag des Jubilars haben die Durnwalder-Festspiele offiziell begonnen. Mit ersten Rückblicken und einem Buch-Porträt aus dem Haus Athesia, das Markus Perwanger, Koordinator von RAI-Südtirol gestaltet hat. Bereits dies ist bemerkenswert: Der wichtigste Vertreter des öffentlichen Rundfunks in Südtirol veröffentlicht beim größten privaten Medienkonzern der Region, der der RAI mit notorischer Verachtung begegnet, ein Porträt des vordem mächtigsten Mannes Südtirols. Säße ich in der RAI-Redaktion, wäre ich wenig amused. Denn hier handelt es sich um keine Variation der bekannten Perwanger-Sendung, diesmal halt mit dem launigen Titel „Alpen, Donau, Athesia“, sondern um einen demonstrativen Schulterschluss.
Der wichtigste Vertreter des öffentlichen Rundfunks in Südtirol veröffentlicht beim größten privaten Medienkonzern der Region, der der RAI mit notorischer Verachtung begegnet, ein Porträt des vordem mächtigsten Mannes Südtirols. Säße ich in der RAI-Redaktion, wäre ich wenig amused.
Die Durnwalder Festspiele
Das Buch bietet unter dem Titel „Momente meines Lebens“ ein eingängiges Leitmotiv. Es zeigt viele, oft überraschende Momentaufnahmen aus der Vita des Jubilars, setzt vor allem aber eine Botschaft ab: Auch das Leben des lange Mächtigsten im Lande, dessen Sonne ewig zu leuchten schien, ist nur eine Momentaufnahme, ein Wimpernschlag in der Geschichte des Landes. Besonders markant auf dem Cover des Buches, das den Patriarchen scharf ausleuchtet: Zwar mit gewohnt bohrendem Blick, aber mit den Furchen des Alters über geöffnetem Hemdkragen, wie ein alter Baum vor dem letzten Sturm. Der Vergleich mit den ähnlich gestalteten Covern der Durnwalder-Biografien von Robert Asam (2001) und Peter Plaikner (2011) zeigt den Altersfortschritt.
Perwanger lässt die sakrale und staatsmännische Aura von King Luis aufleuchten, wenn er ihn im Kreis von Papst, Bischöfen und Dalai Lama zeigt, gleichsam als Gesalbten,
In Kurzkapiteln erinnert Perwanger an Etappen und Symbole vergangener Durnwalder-Macht: An den Aufstieg aus bergbäuerlicher Familie, an das beneidete Vorbild Magnago und dessen Skepsis gegenüber dem Nachfolger, der jedoch nicht zu stoppen war. Dann ihre Annäherung nach dem Abgang Magnagos, ganz im Gegensatz zur frostigen Kälte zwischen Durnwalder und Kompatscher. Anschließend präsentiert „Momente“ die Symbole der Macht: Den Terminkalender, wie Sprechstunde und Felsenkeller ein zentrales Herrschaftsinstrument, vor allem aber Ausdruck der Nähe zu Volk und Großkopfeten, einer Nähe, die Durnwalder nie ermüdete. Sie wirkte als ein Lebenselixier, wenn er in zahllosen Auftritten, Begegnungen und Kartern Ströme von Informationen, Stimmungen und Zuneigung aufsog, als Basis für den Zugewinn von Macht und Vorzugsstimmen.
Perwanger lässt die sakrale und staatsmännische Aura von King Luis aufleuchten, wenn er ihn im Kreis von Papst, Bischöfen und Dalai Lama zeigt, gleichsam als Gesalbten, dann unter seinesgleichen auf internationalem Parkett, ob in Rom, mit Helmut Kohl oder „bei Angela“, bis hin zum späten Kreisky, dem Durnwalder Dank und Trost für seinen Südtirol-Einsatz spendet.
Vom Altern der Macht
Auffallend hingegen, dass das Buch die Erfolge Durnwalders in den Anhang verbannt, es gibt im Text selbst keine Bildergalerie der „Großen Taten“, ob Bauten, Infrastrukturen, Übernahme von Kompetenzen, erst recht keine politische Bewertung, stattdessen die persönliche Parabel von Aufstieg, langem Höhenflug und schmerzlichem Adieu. Dafür wird die Medienaffinität Durnwalders gewürdigt, ebenso der chronische Clinch mit Athesia, der mit diesem Buch definitiv beigelegt erscheint. Als tief gestört hingegen deutet „Momente“ das Nicht-Verhältnis zum Nachfolger, dessen Ausgrenzung den Alten schwer gekränkt und zu manch bitterem Kommentar, auch zum Nachtreten veranlasst hat.
Rehabilitiert wird Michl Laimer, dessen massive Verfehlungen und Rechtsbrüche im Verlauf des SEL-Skandals von seinem Chef (wie auch vom Autor) als lässliche Sünden abgetan werden. Auch die Sonderfonds-Affäre fällt unter diese Rubrik, da Durnwalders gestaltungsfrohe Fondsgebarung als verzeihlicher Übergriff eines Großen abgebucht wird.
„Momente“ weckt Anteilnahme für sein schwieriges Familienleben, die gescheiterte Ehe mit Gerda Furlan, den tragischen Tod der Tochter, schließlich das späte Glück mit Angelika Pircher. Es ist ein menschlich geläuterter Durnwalder, den uns Perwanger vorführt: Der alte Landesvater, von Kindern umringt, vor Greta auf der Schaukel wippend, aber auch engagiert in Sachen Entwicklungshilfe, an der Perwanger die nächtlichen Flohattacken hervorhebt. Konflikte und Machtkämpfe hingegen spart „Momente“ ebenso aus wie die oft brutale Härte, womit der Landeshauptmann Gegner kalt stellte, und verklärt ihn zum meist gütigen, mitunter etwas ruppigen Landesluis. So zeichnet Perwanger ein geglättetes Durnwalder-Konterfei, das aber dem harmoniebedürftigen, die Sonne der Mächtigen suchenden Naturell des Autors bestens entspricht.
Als tief gestört hingegen deutet „Momente“ das Nicht-Verhältnis zum Nachfolger, dessen Ausgrenzung den Alten schwer gekränkt und zu manch bitterem Kommentar, auch zum Nachtreten veranlasst hat.
„Momente“ erhebt Durnwalder zum Monument seiner selbst, der praktischen Politik enthoben, verehrt, aber zunehmend wirkungsarm. Der Weihrauch verbirgt die Entmachtung. Das Büchlein ist eine Geschichte der Macht, ihres Gewinns und Verlusts, unterlegt von der Maxime: „Jeder Landeshauptmann muss gehen, doch Athesia bleibt bestehen.“ Vielsagend im Buch das Bild einer Landesversammlung, in der neben Durnwalder auch Elmar Pichler-Rolle und Michl Ebner die Resolutions-Tafel mit der Nr. 1 nach oben recken. Dahinter die stille Lektion: Alle müssen verschwinden, denn im Lande gibt es doch nur die eine Nummer Eins.
Fotos: Othmar Seehauser
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Vaccaland at its best.
Vaccaland at its best.
Bin ich froh, dass ich bald hier weg bin.
In risposta a Vaccaland at its best. di Harry Dierstein
Ich auch
Ich auch
In risposta a Vaccaland at its best. di Harry Dierstein
Hallo, lieber Harry!
Hallo, lieber Harry!
Alle Wege führen nach Rom. ¯\_(ツ)_/¯
Klingt interessant, das Buch
Klingt interessant, das Buch von Markus Perwanger.
Lese ich gerne.
Mir doch egal, ob das Buch bei Athesia erscheint.
Zur Rezension von H. H. schweige ich lieber, oder wie man so sagt:
No comment!¯\_(ツ)_/¯
Es kotzt mich an, von A bis Z
Es kotzt mich an, von A bis Z, ausgenommen Durnwalder, der Akteur, der bei seinem Achtzigsten sicher aus der Feier zum Siebzigsten gelernt hat. Diesmal lässt er Bücher schreiben und Berichte verfassen. Das gibt weniger Stunk. Wir leben in einem Land, das es nicht verdient Südtirol zu heißen, sondern in den Methoden und im Niveau Apulien und Kalabrien in nichts nachsteht. Im Gegenteil, ich möchte mich hüten, Süditalien zu beleidigen.
Bisher wohl das Beste, was
Bisher wohl das Beste, was zum 80er des Alt-LH zu lesen war. V.a. weil die in Wahrheit Mächtigen beim Namen genannt werden. Was der Großteil Südtirols glaubt und meint, wird im Weinbergweg gesteuert.
In risposta a Bisher wohl das Beste, was di Martin Sitzmann
@Sitzmann
@Sitzmann
Das denke vielleicht Sie, dass "der Weinberg" das schlechte und gute Wetter in Südtirol macht.
Die Wahrheit ist freilich eine andere:
Alpen, Donau, Adria!
@Sebastian
@Sebastian
Ich teile deine Ansicht zum Großteil.
Was mich, um in deinen Worten zu bleiben, ankotzt, ist dass jetzt auch noch der Historiker Hans H. auf diesen Zug aufsteigen muss. Er nennt das Buch von Perwanger "Büchlein" und wenn man den Text genau liest, trifft er vor Neid und Missgunst.
Macht sich sogar Gedanken, der Heiss, was die Journalisten der Rai denken könnten usw. Absurd und eines Wissenschafter nicht würdig!
Hat wohl zu wenig Sonne abbekommen, der Hans Heiss!
In risposta a @Sebastian di Greta Karlegger
*trieft¯\_(ツ)_/¯
*trieft¯\_(ツ)_/¯
In risposta a *trieft¯\_(ツ)_/¯ di Greta Karlegger
Triefen und kriechen ähneln
Triefen und kriechen ähneln sich ein wenig, allerdings nur in der Intonation des Wortes.
Das eine nässt nämlich so unverhofft von oben, das andere allerdings erhofft, sich mühsam bewegend, von unter her etwas Sonne zu erheischen.
In risposta a Triefen und kriechen ähneln di Gregor Beikircher
@Gregor Beikircher
@Gregor Beikircher
Mit diesem fließenden Vokabular würde Freud sich freuen.¯\_(☯෴☯)_/¯
Freud ist nun wirklich zu vergessen. Überholt.
Aber wenn Sie sich für Freud interessieren und für das Triefende und Kriechende, wenden Sie sich vertrauensvoll an Hans K. Peterlini. Er ist ein Kostgänger von Freud. Siehe seinen Artikel hier auf Salto vor kurzem. Ein Schmarren!
Heute ist es ja in Mode, Diplomarbeiten zu kontrollieren. Auf Fehler.
Kontrolle läuft! ¯\_(ツ)_/¯
In risposta a Triefen und kriechen ähneln di Gregor Beikircher
Gute Nacht, Klagenfurt!
Gute Nacht, Klagenfurt!
In risposta a @Sebastian di Greta Karlegger
Ich sehe hier nur eine, die
Ich sehe hier nur eine, die vor Neid und Missgunst trieft. Der Text von Heiss ist grenzgenial.
In risposta a Ich sehe hier nur eine, die di Lollo Rosso
"Grenzgenial", so kann man es
"Grenzgenial", so kann man es natürlich auch sehen.
Schauen Sie, Herr Rosso, ich habe im Gegensatz zu Ihnen zumindest den Mumm, hier mit meinem Namen zu schreiben. Und auch wenn manches zugespitzt ist oder zynisch, so stehe ich trotzdem dazu.
In risposta a Ich sehe hier nur eine, die di Lollo Rosso
Ach so, mit Klarnamen...
Ach so, mit Klarnamen... @Karlegger - wer's glaubt wird selig.
@Lollo Rosso 20.09.'21, 07:00 Uhr Zustimmung
In risposta a Ach so, mit Klarnamen... di Elisabeth Garber
ihre Manie für Klarnamen,
ihre Manie für Klarnamen, fake Accounts, Anonymität & Co. ist einfach köstlich. Danke für ihre unermüdliche Aufräumarbeit :-)
Wobei ihr Account genau so fake sein könnte. Und auch wenn sie wirklich Frau Garber Elisabeth sind (die sie sehr wahrscheinlich auch sind), dann bleiben sie für mich trotzdem noch immer anonym, denn ich kenne sie nicht. Daher können sie sich von mir aus auch Räuberin Hotzenplotz nennen; was für mich zählt sind die Inhalte, die Ideen und Meinungen. Und die finde ich immer interessant, ganz unabhängig von wem sie kommen und ganz unabhängig ob ich sie teile oder nicht.
In risposta a ihre Manie für Klarnamen, di Christian I
Das "manisch" sollte man sich
Das "manisch" sollte man sich genau überlegen, bevor man es auf jemanden münzt. Auf "Mein Wort." fiel ihnen letzthin wohl nix mehr ein. @Chris I
In risposta a Das "manisch" sollte man sich di Elisabeth Garber
Ihr Wort, mein Wort, users
Ihr Wort, mein Wort, users Wort, ... viele Wörter...
In risposta a Ich sehe hier nur eine, die di Lollo Rosso
Da hab ich mich glatt
Da hab ich mich glatt vertippt: Das "grenz" können sie streichen, er ist genial.
Ein üblicher Fake-Account...
Ein üblicher Fake-Account...
In risposta a Ein üblicher Fake-Account... di Elisabeth Garber
@Garber
@Garber
Autoreferenziell gemeint? ¯\_༼ᴼل͜ᴼ༽_/¯
In risposta a Ein üblicher Fake-Account... di Elisabeth Garber
Wir haben noch keine Beweise,
Wir haben noch keine Beweise, dass ihr Account echt sei, Frau, bzw Herr Garber(?)...
@Siegfried Freud
@Siegfried Freud
Wohin zieht es Sie denn, wenn ich fragen darf?
Ich tippe auf Island, stimmt's?
@Thomas Strobl
@Thomas Strobl
Vielen Dank!
Freut mich, wenn ich Ihrem "sonst grauen Alltag" etwas Colorit geben kann.¯\_( ͡° ͜ʖ ͡°)_/¯
Wie von der Tarantel
Wie von der Tarantel gestochen...
In risposta a Wie von der Tarantel di Elisabeth Garber
@Garber@
@Garber@
Sie wurden von einer Tarantel gestochen?
Wünsche gute Besserung!
乁║ ˙ 益 ˙ ║ㄏ
@Strobl: LOL
@Strobl: LOL
Sigi übertreibt!
Sigi übertreibt!
@Freud
@Freud
Mir ist Frau Elisabeth Garber nicht bekannt.
Und von ihrem Profilbild hier kann ich auch keine Rückschlüsse ziehen, außer dass es mich an Modigliani erinnert.
Den Namen Garber kenne ich ansonsten nur von einem coolen Laden in der oberen Freiheitsstraße in Meran.
Mein Bild hier hingegen stimmt mit der Realität überein oder der Realität vor einem Jahr circa.
Wie süß. Ein wahres Traumpaar
Wie süß. Ein wahres Traumpaar!
Ja so kann man sich täuschen,
Ja so kann man sich täuschen, Siegi. Aber mit Karlegger haben's Glück auf intellektuell-künstlerischer Ebene...hochgradig!
Trotz Auferregungs-Und
Trotz Auferregungs-Und-Südtirol1921-Facio-non-Erba-Sager-UND-Reif-Und-he-Alterschuld-Durnwalder,
Hons, wer wërt Niet Elter alt. Der sich net mol per @. Moagsch ihm als Maximilien Robespierre der Provinz Etschtoal-Grianer eingehen.
Bisch jo selbst wohl a net wianiger als Bischofstiroler i.R. Löss dir guoat gian! A wenn's Düren wAltet an Homagen. Guotzen Purzeltog aich ahh Alpha&anGuiten
In risposta a Trotz Auferregungs-Und di △rtim post
Ob karge Stimme der Lanz
Ob karge Stimme der Lanz #Haslingers#Haspinger#Hofer#Landeshauptweibdiversaemann#tyrol#holt#Kaserer#Zoderer#Rosenberger#Innerhofer#Asor#What
about the Others of the most museally touristic Fascim-Facemple at BoZen?
Aber ihm jetzt schon das eigene Alter mit 70 80 Leontopodium nivale vorwerfen? Ist das nicht auch übertrieben unangebracht?
An Guiten LH i.R.!